
Saarland Saarbrücken könnte mit Wärme aus der Saar heizen
Durch den globalen Klimawandel haben sich auch Flüsse in den vergangenen Jahrzehnten erwärmt. Laut einer Studie der Technischen Universität Braunschweig könnte genau das eine Chance für klimafreundliches Heizen bieten.
Sven Berzellis / Onlinefassung: Sabrina Nonnengardt
Die Flüsse in Deutschland sind heute rund zwei Grad wärmer als noch in den 1950er Jahren. Nach einer Studie der Technischen Universität Braunschweig (TU Braunschweig) lässt sich diese Wärme nutzbar machen.
Mit einer Flusswasser-Wärmepumpe könnten aus den Flüssen zwei Grad "abgegriffen" werden, um damit zumindest teilweise den Wärmebedarf in der Heizperiode zu decken.
Für die Berechnungen haben sich die Autoren der Studie 80 deutsche Großstädte und deren Wärmebedarf angeschaut. Eine der Städte war Saarbrücken.
Wärmekonzept für Saarbrücken?
Aus der Studie geht hervor, dass Saarbrücken von einem solchen Wärmekonzept profitieren könnte. Zwar könne die Saar nicht so viel Wärme bereitstellen wie beispielsweise der Rhein, der deutlich größer ist. Dennoch hat die Stadt Saarbrücken laut der Studie ein Versorgungspotenzial von 270 Prozent, könnte also – rein rechnerisch – mehr als doppelt so viele Privathaushalte versorgen, wie es sie in Saarbrücken gibt.
Das Konzept ließe sich zudem auf kleine Flüsse übertragen. Dort reiche die Wärme dann allerdings nur für einzelne Gebäude oder Stadtteile.
Umsetzung bereits in Planung
Dieses Wärmekonzept ist bereits bekannt und soll im Saarland auch umgesetzt werden. Hierzu sind in den kommenden 20 Jahren drei Flusswasser-Wärmepumpen geplant. Die erste soll schätzungsweise 2029 ans Netz gehen.
Auch unsere europäischen Nachbarn nutzen die Wärmequelle bereits. Eine der ältesten Flusswasser-Wärmepumpen steht zum Beispiel in der Schweiz und beheizt seit den 1930er Jahren das Züricher Rathaus.
Bedenken wegen Umwelt-Konsequenzen
Abhängig von den konkreten Bedingungen könnte es für die Natur zu einem Problem werden, wenn ein Fluss auf einmal abgekühlt wird. Ein solcher Eingriff muss also bei der Planung berücksichtigt und durch entsprechende Umweltschutz-Modelle ausgeglichen werden.
Über dieses Thema hat auch die Sendung "Region am Nachmittag" auf SR 3 Saarlandwelle am 17.04.2025 berichtet.
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