SHG Klinik Merzig, Luftaufnahme

Saarland Stationäre Psychiatrie in Merzig ab Juni vorerst geschlossen

Stand: 28.05.2025 18:54 Uhr

Die SHG-Klinik in Merzig schließt ab Sonntag zumindest vorübergehend die Stationäre Psychiatrie. Die Patienten sollen stattdessen in Völklingen unterkommen. Das Gesundheitsministerium drängt darauf, dass dies keine Dauerlösung sein dürfe.

mit Informationen von Steffani Balle

Zum 1. Juni schließt die SHG-Klinik in Merzig seine Stationäre Psychiatrie. Die Geschäftsleitung bestätigte dem SR einen entsprechenden Bericht der Saarbrücker Zeitung. Alle Psychiatrie-Patienten, die stationär aufgenommen werden müssen, sollen statt in Merzig in Völklingen unterkommen. Seit der Insolvenz vor zwei Jahren hatte die dortige SHG-Klinik bereits 20 Betten aus Merzig übernommen, jetzt kommen die letzten acht in Merzig verbliebenen Betten dazu.

Die Schließung begründet die Geschäftsleitung mit dauerhaften Personalproblemen. Schon seit zwei Jahren würden überwiegend Honorar-Ärzte in der Merziger Psychiatrie beschäftigt, was die Kosten nahezu verdreifacht hätte.

Gesundheitsministerium pocht auf schnelle Lösung

Das zuständige Gesundheitsministerium wurde am Mittwoch von der SHG über den Schritt informiert, pocht aber darauf, dass dieser Zustand nicht von Dauer sein dürfe. "Psychisch erkrankte Menschen brauchen eine Versorgung in erreichbarer Nähe, nah an ihrem Lebensumfeld", sagte Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD).

Die Probleme seien schon länger bekannt, es werde auch nach alternativen Lösungen gesucht - gleichzeitig nimmt der Minister aber auch die SHG in die Pflicht. Sie habe weiterhin den Versorgungsauftrag. Und im Krankenhausplan seien für den gesamten Landkreis ursprünglich sogar 76 Betten vorgesehen.

SHG in Merzig kämpft schon länger mit Problemen

Die Merziger SHG-Klinik ist schon länger in finanzieller Schieflage. Im Sommer 2023 hatten die Verantwortlichn dann die Reißleine gezogen und Insolvenz angemeldet. Um die Klinik insgesamt erhalten zu können, sollten ursprünglich die Geburtshilfe und die Psychiatrie komplett geschlossen werden.

Später entschloss man sich dazu, zumindest eine Basisversorgung aufrecht zu erhalten. Seither kam es aber häufiger vor, dass wegen einer kompletten Auslastung auch Akut-Patienten abgewiesen werden mussten.

Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 28.05.2025.

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