Saarland Was feiern wir an Christi Himmelfahrt?
Gleich drei christliche Feiertage sorgen in den nächsten Wochen für ein verlängertes, teils arbeitsfreies Wochenende. Den Auftakt macht heute Christi Himmelfahrt. Aber was genau wird da eigentlich gefeiert - und wie wurde der "Vatertag" daraus?
Erst Christi Himmelfahrt, eine Woche später dann Pfingsten und wieder zehn Tage später schließlich Fronleichnam: An gleich drei Feiertagen in den kommenden Wochen haben viele Saarländer und Saarländerinnen frei, Schulen und Geschäfte bleiben geschlossen. Während Fronleichnam nur in einigen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag ist, gilt das für Christi Himmelfahrt und Pfingsten bundesweit.
Wichtiges Fest
Christi Himmelfahrt ist für katholische, evangelische und orthodoxe Christen gleichermaßen ein wichtiges Fest. Bereits seit dem Ende des 4. Jahrhunderts wird an diesem Tag, genau 40 Tage nach Ostern, die Aufnahme von Jesus in den Himmel gefeiert. Laut biblischen Berichten lebte Jesus nämlich nach seiner Auferstehung noch 40 Tage auf der Erde, bevor er in den Himmel auffuhr.
Wegen seiner Abhängigkeit vom Ostertermin fällt Christi Himmelfahrt immer auf einen Donnerstag. Der frühestmögliche Termin ist der 30. April - der späteste der 3. Juni. In diesem Jahr fällt der Feiertag auf den 29. Mai. Pfingsten folgt übrigens zehn Tage nach Christi Himmelfahrt an einem Sonntag, Fronleichnam noch einmal weitere zehn Tage später, dann wieder an einem Donnerstag.
In der NS-Zeit zum gesetzlichen Feiertag erklärt
In Deutschland erklärten die Nationalsozialisten 1934 Christi Himmelfahrt zum gesetzlichen Feiertag - wie viele andere Feiertage auch. Seither ist er in Deutschland für die meisten Menschen arbeitsfrei.
Die Bedeutung der Kirchen und damit auch kirchlicher Traditionen ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Gerade an Christi Himmelfahrt steht eine andere, weltliche Tradition mittlerweile im Vordergrund: der Vatertag.
Von Christi Himmelfahrt zum Vatertag
Woher der Vatertag rührt und warum er ausgerechnet an diesem Tag gefeiert wird, ist aber nicht sicher geklärt. Manche sehen einen Zusammenhang damit, dass Jesus an diesem Tag zu seinem Vater im Himmel heimkehrt.
Eine Rolle könnten auch frühere christlich geprägte Umzüge am Himmelfahrtstag gespielt haben - woraus im Laufe der Jahre die feucht-fröhlichen Bollerwagentouren wurden. Es gibt auch die Theorie, dass diese Vatertagstouren Ende des 19. Jahrhunderts im Berliner Raum aus wirtschaftlichen Interessen von Brauereiunternehmen ins Leben gerufen wurden.
Andere vermuten eine amerikanische Tradition dahinter. In Anlehnung an den Muttertag wollte die US-Amerikanerin Sonora Louise Smart Dodd ihren Vater ehren, der nach dem Tod der Mutter seine sechs Kinder alleine großgezogen hat. In den USA wurde der Vatertag 1910 eingeführt und gut 60 Jahre später dann auch zum offiziellen Feiertag erklärt.
Väterrolle im Wandel - und damit auch der Vatertag?
Doch wie wird der Vatertag gefeiert? Nach wie vor sind auch im Saarland die Bollerwagen-Touren verbreitet. Es gibt zunehmend aber auch Bestrebungen, den Vatertag als Familientag gemeinsam mit Partnerin und Kindern zu begehen - genauso wie sich auch die Vaterrolle im Laufe der Jahre gewandelt hat.
Alte Rollenbilder werden zunehmend aufgebrochen. Und während beispielsweise noch in den 70ern nur jeder fünfte Vater bei der Geburt seines Kindes dabei war, sind es heute neun von zehn Männern.
Mehr zu Feiertagen im Saarland
