
Sachsen-Anhalt Orgacid-Gelände in Halle-Ammendorf: Initiative fordert Aufklärung
Vor 80 Jahren haben amerikanische Truppen die Kampfstofffabrik Orgacid in Halle-Ammendorf besetzt. Wo früher Giftgasbomben hergestellt wurden, vermuten Anwohner heute noch gesundheitsschädliche Altlasten im Boden – und fordern Aufklärung sowie eine Sanierung des Geländes.
Die Bürgerinitiative "Orgacid" hat erneut eine umfassende Sanierung der ehemaligen Chemiewaffenfabrik in Halles Stadtteil Ammendorf gefordert. Anlass war eine Gedenkveranstaltung am Mittwochvormittag. Dabei wurde an die Ankunft amerikanischer Truppen in der Chemiewaffenfabrik in Halle-Ammendorf vor 80 Jahren erinnert.
Antrag fordert Probemessungen bis Ende 2026
Wie Stadtrat Hans-Joachim Berkes MDR SACHSEN-ANHALT sagte, wird der Stadtrat im Mai über einen Antrag des Umweltausschusses beraten. Dieser sieht vor, bis Ende 2026 Probemessungen durchzuführen und bei Bedarf eine Sanierung einzuleiten.
In der Chemiewaffenfabrik Halle-Ammendorf wurden im Zweiten Weltkrieg Senfgasbomben produziert. Nach Kriegsende sprengten sowjetische Truppen das Gelände, was laut Initiative zu massiven Umweltschäden führte. Seit Jahrzehnten wird deshalb vor Ort Aufklärung und eine Sanierung des Geländes gefordert.
MDR (Alexander Kühne, Felix Fahnert)