Ein entschärfter Blindgänger liegt auf einer Laderampe eines Fahrzeugs in Eggebek.

Schleswig-Holstein Bombenentschärfung nach Ostern: Große Evakuierung in Kiel

Stand: 16.04.2025 16:01 Uhr

Am Mittwoch nach Ostern (23.4.) steht Kiel eine der größten Evakuierungen bevor. Mehr als 11.500 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen. Eine britische Fliegerbombe soll entschärft werden.

So viele Menschen auf einmal mussten in der Landeshauptstadt Kiel wohl noch nie ihr Zuhause für eine Bombenentschärfung verlassen. Nach Angaben der Polizei müssen über 11.500 Anwohnerinnen und Anwohner raus aus ihren Häusern und Wohnungen. Laut Stadt sind das so viele, wie noch nie in den vergangenen zehn Jahren. Davor wurde den Angaben zufolge keine Statistik geführt.

Bei Sondierungsarbeiten im Kieler Stadtteil Dietrichsdorf stießen Mitarbeitende einer Kampfmittelräumfirma in der Nähe der Johannisburger Straße auf eine 250 Kilogramm schwere britische Bombe. Am Mittwochmittag (23.4.) soll der Blindgänger entschärft werden.

Weltkriegsbombe in einem "guten Zustand"

Bei der Entschärfung kann es laut Polizei auch zu einer geplanten Teilsprengung kommen. Nach Auskunft des Kampfmittelräumdienstes ist die Bombe aber insgesamt in einem guten Zustand. Aufgrund der Lage der Bombe wird ein Sperrgebiet im Umkreis von etwa 1.000 Metern eingerichtet.

Evakuierung: Dieses Gebiet ist betroffen

Auf einer Liste aller Straßen und Kleingärten im Evakuierungsgebiet können sie herausfinden, ob sie von der Räumung betroffen sind.

B502 und Heikendorfer Weg zunächst weiter befahrbar

Bei der Sprengung in der kommenden Woche werde die Polizei Straßensperren errichten. Während der Evakuierung können Autofahrende die B502 sowie den Heikendorfer Weg bis zum Ostuferhafen in beide Richtungen trotzdem weiter befahren. In diesem Bereich ist es jedoch nicht erlaubt, das Fahrzeug zu verlassen oder sich länger in dem Bereich aufzuhalten, sagt die Polizei nach ausreichender Prüfung des Kampfmittelräumdienstes.

Notunterkunft in der Ellerbeker Schule

Am Mittwoch müssen bis 12 Uhr alle Anwohnerinnen und Anwohner ihre Häuser und Wohnungen verlassen haben. Eine Notunterkunft finden diejenigen, die während der Entschärfung nicht anderweitig unterkommen können, in der Ellerbeker Schule (Klausdorfer Weg 62-64) ab 11 Uhr.

Wer Hilfe beim Verlassen der Wohnungen benötigt, soll sich frühzeitig beim Servicetelefon der Kieler Berufsfeuerwehr melden (0431) 590 55 55). Die Nummer ist am Donnerstag (17.04.) und Dienstag (22.04.) von 8 bis 16 Uhr sowie am Mittwoch (23.04.) ab 8 Uhr erreichbar. Weitere Informationen zur Entschärfung gibt es auf der Homepage der Stadt Kiel.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 16.04.2025 | 16:30 Uhr