
Schleswig-Holstein Vermisste aus Noer: Mehrere Hinweise nach "Aktenzeichen XY"
Seit fast vier Wochen wird Tanja K. aus Noer vermisst. Jetzt wurde der Fall in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" einem Millionenpublikum vorgestellt. Danach gab es mehrere Hinweise.
Noch immer gibt es kein Lebenszeichen von der 43-jährigen Mutter Tanja K. aus Noer im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Deshalb wendete sich die Staatsanwaltschaft am Mittwochabend (16.4.) erneut an die Bevölkerung. "Auch nach mehreren Wochen intensivster Ermittlungen haben wir bislang keine objektiven Anhaltspunkte dafür, dass sie nach ihrem Verschwinden am 21. März dieses Jahres noch gelebt haben könnte", sagte die leitende Staatsanwältin Hanna Schmücker-Borgwardt in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst". Dort wurde der Fall der vermissten 43-Jährigen vorgestellt.
Staatsanwältin hofft auf Hinweise von Urlaubern
Am Morgen nach dem Aufruf in der ZDF-Sendung gibt die Staatsanwältin erste Informationen zu Reaktionen aus der Bevölkerung:
Im Fall Noer sind mehrere Hinweise eingegangen, die wir jetzt prüfen und auswerten werden."
— Staatsanwältin Hanna Schmücker-Borgwardt
Polizei und Staatsanwaltschaft setzen in dem Fall weiter stark auf Hinweise aus der Bevölkerung - besonders von Urlaubern. Womöglich hat jemand vor vier Wochen etwas gesehen und ist mittlerweile wieder zu Hause - dabei geht es um die Zeit vom 21. bis 23. März. Die Ermittler suchen zum Beispiel nach Hinweisen zu einem grauen Sprinter und zum Handy der Vermissten - einem Samsung Galaxy A53.
Aufruf im TV: Mehr als vier Millionen Zuschauer
"Wir möchten die Bevölkerung bitten, die Augen offen zu halten", sagte die Staatsanwältin bei "Aktenzeichen XY... ungelöst" vor mehr als 4,3 Millionen Fernsehzuschauern (Quelle: AGF Videoforschung). Häufig sei es nur Zufall, ob eine Leiche, die versteckt worden ist, gefunden werde - das könne durch Tiere passieren oder durch Spaziergänger.
Wer im Bereich Rendsburg-Eckernförde das Handy findet oder weitere Hinweise zu dem Fall geben kann, soll sich unter der Telefonnummer (0431) 160 33 33 bei der Polizei melden. Die Kieler Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung in Höhe von 3.000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Aufklärung des Falls beitragen und zur Verurteilung eines Täters führen.
Tanja K. ist etwa 1,65 Meter groß, hat braune Haare und spricht Deutsch mit leicht russischem Akzent. In der ZDF-Sendung wurden zudem weitere Details zu ihrem möglichen Outfit beim Verschwinden bekannt. Demnach habe die Vermisste womöglich einen roten Mantel und schwarze Stiefel mit Plateausohlen getragen. Zudem habe sie möglicherweise eine Bauchtasche der Marke Fila getragen - die Polizei sucht eigenen Angaben zufolge aber nicht explizit danach.
Nach Hinweisen: Suchaktion auf Militärgelände
Noch wenige Stunden vor der Ausstrahlung im ZDF hatte die Polizei ein Militärgelände bei Eckernförde durchsucht. Am Vormittag lief die Suchaktion auf dem Bundeswehrstützpunkt Christianshöh. "Neben der Frau suchten wir auch nach einem Handy der Vermissten", sagte eine Sprecherin der Polizei. Der Übungsplatz der Bundeswehr sei zu Fuß begehbar und könnte damit als möglicher Tatort infrage kommen. Die Aktion stütze sich unter anderem auf Hinweise aus der Bevölkerung. Laut einer Sprecherin waren dort auch Spürhunde und Drohnen im Einsatz. Die Aktion wurde am frühen Nachmittag beendet. Sie blieb laut Polizei ohne Erfolg.
Zuvor sagte die Polizei NDR Schleswig-Holstein, dass es neue Hinweise in dem Fall gibt, denen die Ermittler nachgehen. Ob diese auch der Anlass für die Suchaktion am Mittwoch waren, ist unklar.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 17.04.2025 | 09:30 Uhr