Ein Innenhof auf dem im Hintergrund drei große Betonwände stehen, die sind blau und rot beklebt und darauf steht: Yippie, Wir werden zehn!, Yeah!

Schleswig-Holstein Zehn Jahre Europäisches Hansemuseum in Lübeck: Social Media als Erfolgsrezept

Stand: 28.05.2025 08:55 Uhr

Mit kreativen Kurzvideos und viel Leidenschaft bringt das Europäische Hansemuseum Lübeck die Geschichte der Hanse erfolgreich in die digitale Welt. Es begeistert damit ein wachsendes Online-Publikum.

Mit rund 100.000 Gästen jährlich ist das Europäische Hansemuseum Spitzenreiter in der Lübecker Museumslandschaft, das belegen Zahlen des Museums an der Untertrave. Mit einem Festakt hat das Hansemuseum Dienstagabend sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Eröffnet wurde es damals von der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Was sich in den zehn Jahren besonders entwickelt hat, ist der Social Media Auftritt des Museums.

Hansemuseum online sichtbar machen

Zwei Videos pro Woche, das versuchen die Verantwortlichen zu schaffen, um das Hansemuseum online sichtbar zu machen. Es werden kleine Geschichten zur Hanse erzählt, es gibt Einblicke in die Arbeit des Hansemuseums und manchmal folgen sie auch einfach nur Trends auf Social Media. Das ist sehr erfolgreich. Denn die Online-Zugriffszahlen haben sich in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt, freut sich Erik van der Most aus dem Bereich Digitale Medien des Europäischen Hansemuseums Lübeck. "Wir dachten, es ist toll Videos zu machen, und haben festgestellt, wir brauchen besseren Ton, besseres Licht und eine bessere Kamera. Nach und nach haben wir das verbessert." Da gebe es immer noch viel Verbesserungspotenzial, sagt Erik van der Most. "Aber fest steht, dass wir Spaß daran haben und dass wir das einfach weitermachen." Hinter den Videos steckt viel Herzblut des Teams und vor allem viel Zeit.

Zum Post bei Instagram

Ein kurzes Video von maximal einer Minute braucht von der Idee, über die Recherche bis zum Filmen, schließlich Hochladen ungefähr einen Arbeitstag. Vor der Kamera stehen sechs bis sieben Leute, dahinter Erik van der Most. Er ist am Ende auch verantwortlich für den Schnitt, damit seine Kolleginnen und Kollegen gut in Szene gesetzt werden, dazu gehört Sarah Schroeder. "In der Zusammenarbeit habe ich gelernt, wenn Erik anfängt, streng und konzentriert zu gucken, dann ist es ein guter Tag, weil er sich innerlich schon darauf vorbereitet, wie er das alles zusammenbaut. Das heißt, davon lasse ich mich nicht mehr verunsichern."

Ein Mann und eine junge Frau stehen auf einer Treppe vor einer Wand im Europäischen Hansemuseum in Lübeck.

Erik van der Most, aus dem Bereich Digitale Medien des Hansemuseums und Sarah Schroeder, sie macht Führungen im Hansemuseum und ist Teil des Social Media Teams.

Herausforderung: Findung der Themen für Social Media

Sarah Schroeder steht nicht nur vor der Kamera und zeigt sich in den Videos bei Instagram, Youtube und Facebook, sondern gibt auch Führungen durchs Hansemuseum. Ihr Wissen zur Hanse ist riesig. Da fällt es ihr nicht immer leicht, die Infos in den Social-Media-Kanälen kurz und knapp zu vermitteln. "Das Problem ist oftmals, dass es so viele Geschichten gibt." Wie soll etwas dargestellt werden, was wird erzählt und wo ist der rote Faden? Das sind alles Fragen, die vor der Videoproduktion beantwortet werden müssen. "Das ist wahrscheinlich das, was am meisten Zeit in Anspruch nimmt", sagt Sarah Schroeder. Ideen für die Videos sammelt sie gerne beim Schlendern durch die Ausstellung.

Zum Post bei Instagram

Es gebe tausende Geschichten aus dem Hansemuseum zu erzählen, sagt Erik van der Most. Und die will er mit seinem Team nach und nach ins Netz bringen. "Eigentlich wollen wir so viele Leute wie möglich erreichen. Und wir wollen Leute für die Hanse begeistern. Es wäre schön, wenn sie dann auch mal ins Museum kommen wollen." Wenn das Publikum sagt, das Mittelalter und die Hansezeit seien interessant, darüber will es mehr erfahren, dann hätte das Team um Erik van der Most ihr Ziel erreicht.

Social Media Ideen gehen bis 2026

Die Themenliste für Videos und Social Media reißt nicht ab. Es wird sogar schon das nächste Jahr geplant, freut sich Erik van der Most. "In 2026 gibt es eine neue Sonderausstellung über Gaming und Mittelalter. Da sind wir schon ein bisschen dabei, uns darauf vorzubereiten." Da gehe dann plötzlich wieder eine ganz neue Welt auf, was alles gemacht werden kann, schwärmt van der Most.

Die Ausstellungsfläche des Europäischen Hansemuseums Lübeck im angrenzenden Burgkloster zu "Games machen Mittelalter" verwandelt sich von 2026 an für ein Jahr in eine Spielewelt. Es geht unter anderem um Fragen, wie das Mittelalter in Spielen dargestellt wird und wie Spiele uns als Gesellschaft beeinflussen.

Dieses Thema im Programm:
NDR Kultur | Der Morgen | 28.05.2025 | 08:20 Uhr