Nahaufnahme der Hände eines Mannes mit Handschellen

Thüringen Fahndungsaktion: Polizei vollstreckt 86 Haftbefehle

Stand: 10.01.2025 17:52 Uhr

Die Thüringer Polizei hat im Rahmen eines landesweiten Fahndungstages 86 Haftbefehle vollstreckt. Bei dem Einsatz am Donnerstag wurde eine Polizistin so schwer verletzt, dass sie ihren Dienst nicht fortsetzen konnte. Außerdem wurden Geldstrafen verhängt und Gebühren von insgesamt 21.000 Euro eingezogen.

Von MDR THÜRINGEN

Für 22 per Haftbefehl gesuchte Menschen haben bei einer Fahndungsaktion der Thüringer Polizei die Handschellen geklickt. Sie wurden am Donnerstag in Gefängnisse beziehungsweise Jugendstrafanstalten gebracht.

Insgesamt vollstreckten Polizisten beim sogenannten Landesfahndungstag 86 Haftbefehle. Bei fünf davon ging es um politisch motivierte Kriminalität, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Die Haftbefehle richteten sich demnach gegen 79 Menschen. Gegen manche Gesuchte lagen mehrere Haftbefehle vor. Bei der Mehrheit (86 Prozent) der Gesuchten handelte es sich um Männer. Einen tatsächlichen Haftantritt konnten 57 der Gesuchten abwenden, da sie ausstehende Geldstrafen zahlten. 

Inklusive Gebühren sei so eine Geldsumme von knapp 21.000 Euro eingezogen worden. Die Haftbefehle bestanden demnach vor allem wegen unbeglichener Geldbußen sowie Körperverletzungs-, Eigentums- und Betrugsdelikten und wegen Verstöße im Zusammenhang mit Drogen.

Polizistin verletzt, Cannabis-Plantage entdeckt

Bei den Einsätzen wurde eine Polizistin im Altenburger Land verletzt: Eine 22-jährige Frau widersetze sich in ihrer Wohnung, als sie festgenommen werden sollte. Dort fanden die Beamten zudem Drogen und illegale Pyrotechnik. Im Ilm-Kreis entdeckten die Polizisten eine Cannabis-Plantage.

Auch wenn nicht so viele Haftbefehle wie beim Aktionstag im März vergangenen Jahres vollstreckt wurden, zeigte sich die Polizei zufrieden mit dem Ergebnis. "Alles in allem ist es ein Erfolg", sagte Polizeisprecher Patrick Martin. Damals waren es 144.  

Gleichzeitig kommt natürlich schon der nächste Schwung an Haftbefehlen rein. Patrick Martin | Polizeisprecher

Die Behörde sei grundsätzlich mit einer großen Menge an Haftbefehlen beschäftigt. "Wenn man da gezielt rangehen und in einem Ruck einiges abarbeiten kann, hilft das. Aber gleichzeitig kommt natürlich schon der nächste Schwung an Haftbefehlen rein", sagte Martin.

Zum Stichtag 6. Januar waren noch 520 Haftbefehle offen, die Zahl ändert sich laut Polizei aber ständig.

MDR (gh)