Thüringen Mehr Keuchhusten-Fälle und erstmals wieder Masern in Thüringen
Vor Infektionserkrankungen schützen Impfungen. Dennoch erkranken in Thüringen wieder auffällig viele Kinder und Jugendliche an Keuchhusten - und erstmals wieder auch an Masern.
In Thüringen ist die Zahl der Fälle von Keuchhusten stark gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden fast 1.500 dieser Infektionserkrankungen aus dem Freistaat an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet.
Die Stiko empfiehlt eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis).
Das seien knapp dreimal so viele wie 2023 und mehr als doppelt so viele wie vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019, wie die Techniker Krankenkasse (TK) in Erfurt unter Berufung auf Daten des RKI mitteilte.
Erstmals seit fünf Jahren wieder Masern in Thüringen gemeldet
Außerdem wurden 2024 das erste Mal seit 2019 wieder Masern gemeldet. Laut TK seien bis Ende August sechs Fälle der Viruserkrankung festgestellt worden. Gegen beide Erkrankungen schützt eine Impfung. Versicherte sollten diese Art der Vorsorge für sich und ihre Kinder wieder mehr in den Blick nehmen, mahnte der Leiter der TK-Landesvertretung, Guido Dressel. Seit dem 1. März 2020 gilt in Deutschland eine Impfpflicht gegen Masern, für Kinder und Menschen, die andere betreuen und pflegen.
In Thüringen hat es 2024 sechs Fälle von Masern gegeben. (Symbolbild)
Stiko empfiehlt Impfung gegen Keuchhusten
Für Neugeborene und Säuglinge kann Keuchhusten lebensbedrohlich sein. Deswegen beginnt die Impfserie gegen die Erkrankung laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) des RKI bereits im zweiten Lebensmonat. Sie erfolgt in Kombination mit anderen Impfungen. Schwangeren wird laut Stiko empfohlen, sich am Anfang des letzten Schwangerschaftsdrittels impfen zu lassen.
Die meisten Keuchhustenfälle wurden im vergangenen Jahr bei Zehn- bis 19-Jährigen gemeldet. Daher liege die Vermutung nahe, dass Auffrischungsimpfungen nicht oder nicht ausreichend erfolgten, so Dressel.
Gemeldete Masern-Fälle in Deutschland
MDR (fno)/dpa