
Thüringen Neue Hängebrücke über Hohenwartestausee soll Fahrradbrücke werden
Vor rund 80 Jahren wurde die Linkenmühlenbrücke über den Hohenwartestausee gesprengt. Deutsche Soldaten hatten damit im Frühjahr 1945 versucht, den Vormarsch amerikanischer Truppen aufzuhalten. Nun soll sie wieder aufgebaut werden - als Hänge- und Fahrradbrücke. Kraftfahrzeuge sollen sie nur in Ausnahmefällen befahren dürfen.
Die neue Brücke zwischen Linkenmühle im Saale-Orla-Kreis und Altenroth im Kreis Saalfeld-Rudolstadt am Hohenwartestausee wird als Fahrradbrücke geplant. Das hat das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt mitgeteilt. Demnach soll die Hängebrücke nur in Sonderfällen auch von Bussen, Rettungswagen, Feuerwehr und Autos befahrbar sein. Für Lastwagen werde die Brücke nicht befahrbar sein.
Neuen Linkenmühlenbrücke durch Bund und Land kofinanziert
Die Finanzierung umfasst 7,1 Millionen Euro vom Bund und 4,12 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt. Die Bundesmittel werden vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr über das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) für die Jahre 2024 bis 2028 bereitgestellt. Etwa eine Million Euro kommt von den Landkreisen. Diese haben zudem, gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Setzpfand, die ursprüngliche Planung in Form einer Stabbogenbrücke überarbeitet und eine kostengünstigere Variante erstellt. Ob es am Ende tatsächlich der Entwurf in Form einer Hängebrücke, steht noch nicht final fest. Eine weitere Alternative mit Pfeilern wird ebenfalls geprüft. Die wirtschaftlichste Variante soll ins Genehmigungsverfahren gehen - das wird gerade durch das Ingenieurbüro erarbeitet.
Alte Linkenmühlenbrücke 1945 gesprengt
Die neue Brücke soll den Stausee zwischen den Ortsteilen Altenroth der Gemeinde Altenbeuthen und Linkenmühle der Gemeinde Gössitz überspannen. Dort stand bis zum 12. April 1945 eine nur wenige Monate vorher fertiggestellte Straßenbrücke. Sie wurde damals von deutschen Soldaten gesprengt. Die Wehrmacht hatte damit versucht, den Vormarsch amerikanischer Soldaten aufzuhalten.
MDR (uwk/cfr)