Wolodymyr Selenskyj
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Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj bereit zu jeder Art von Verhandlung ++

Stand: 14.05.2025 23:10 Uhr

Der ukrainische Präsident Selenskyj ist nach eigener Aussage zu jeder Form der Verhandlung mit Russland bereit. Brasiliens Präsident Lula rief seinen russischen Amtskollegen Putin zur Teilnahme an Ukraine-Gesprächen in der Türkei auf.

Die wichtigsten Entwicklungen:

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach Angaben eines ranghohen ukrainischen Vertreters auf dem Weg in die türkische Hauptstadt Ankara. "Wir sind auf dem Weg", sagt die Person, die namentlich nicht genannt werden will, der Nachrichtenagentur Reuters.

Selenskyj hatte angeboten, sich zu direkten Verhandlungen über eine Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit Russlands Staatschef Wladimir Putin in Istanbul zu treffen. Letzterer wird jedoch nicht an den Gesprächen teilnehmen, sondern stattdessen seinen Berater Wladimir Medinski sowie weitere Diplomaten und Militärs entsenden.

US-Präsident Donald Trump reist nach Angaben aus US-Kreisen nicht zu den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland nach Istanbul. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

Der russische Staatschef Wladimir Putin steht nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP nicht auf der Kreml-Liste der russischen Delegation, die morgen zu den Ukraine-Gesprächen in Istanbul erwartet wird.

Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat nach eigenen Angaben den russischen Staatschef Wladimir Putin bei einem Telefonat zur Teilnahme an den Ukraine-Gesprächen in Istanbul gebeten. Er habe Putin auch erneut seine Unterstützung angeboten, um "zur Verständigung zwischen Russland und der Ukraine beizutragen".

Die Ukraine ist laut Präsident Wolodymyr Selenskyj zu jeder Form von Verhandlungen mit Russland bereit. "Wir haben keine Angst vor Treffen", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Selenskyj hatte immer wieder gefordert, dass Russlands Präsident Wladimir Putin selbst an den Verhandlungen teilnimmt, da dieser allein in Russland das Sagen habe. Moskau ließ bislang aber offen, wer teilnimmt. Klar ist offenbar nur, dass Außenminister Sergej Lawrow nicht anwesend sein wird.

Die Ukraine will sich erst dann auf weitere Schritte bei den geplanten Gesprächen in Istanbul festlegen, wenn klar ist, wer Russland vertreten wird. "Ich warte darauf zu sehen, wer aus Russland anreist", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Die Signale in den Medien sind bisher nicht überzeugend." Er wirft Putin vor, nicht an die Gespräche zu denken, sondern weiter die Ukraine anzugreifen. Für die ganze Welt sei nun klarer als jemals zuvor, dass das einzige Hindernis für einen Frieden der fehlende Wille Russlands sei.

Finnland will die Altersgrenze für Reservisten von 60 auf 65 Jahre anheben. Damit soll die Truppenstärke des NATO-Staates um 125.000 Soldaten erhöht werden und die Zahl der Reservisten bis 2031 auf eine Million steigen, wie die Regierung mitteilte. Derzeit sind alle männlichen Finnen bis 60 Jahre wehrpflichtig, Frauen können freiwillig teilnehmen. Dem Dienst schließt sich die Reserve an. Der Pflichtdienst dauert entweder 165, 255 oder 347 Tage, je nach Dienstgrad und Ausbildung. Finnland ist vor zwei Jahren als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine der NATO beigetreten.

Kiew hat nach eigenen Angaben noch keine Rückmeldung aus Moskau, ob der russische Präsident Wladimir Putin an möglichen Ukraine-Gesprächen in der Türkei teilnehmen wird. "Bis Mittwochnachmittag haben wir immer noch keine Antwort von Putin", sagte ein ukrainischer Vertreter der Nachrichtenagentur AFP.

Bundeskanzler Friedrich Merz fordert erneut einen "bedingungslosen" Waffenstillstand in der Ukraine. "Auf dieser Grundlage können Gespräche für einen dauerhaften Frieden beginnen", sagt er nach einem Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres. Man arbeite daran, dass die Gespräche schnellstmöglich in Gang kämen.

Die EU-Kommission sei gebeten worden, nach dem 17. Sanktionspaket gegen Russland sofort neue Vorschläge für weitergehende Strafen auszuarbeiten. Diese sollten den Energie- und Finanzsektor betreffen. Er begrüße, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereit sei, zu Gesprächen mit Russland in die Türkei zu reisen.

Angesichts der Bedrohungen im Ostseeraum trifft sich der Ostseerat morgen zu Beratungen in Estland. Am Freitag soll eine gemeinsame Abschlusserklärung der Außenminister veröffentlicht werden. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 wurden in der Ostsee bereits mehrfach wichtige Telekommunikations- und Stromkabel beschädigt. Experten gehen davon aus, dass es sich um hybride Angriffe gegen den Westen im Auftrag Russlands handelt. Moskau weist dies zurück.

Der Ostseerat wurde 1992 gegründet. Dem Gremium gehören derzeit neben Deutschland sieben weitere Ostsee-Anrainerstaaten sowie Norwegen, Island und die EU-Kommission an. Russlands Mitgliedschaft war nach dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine ausgesetzt worden, im Mai 2022 zog sich Russland dann selbst aus dem Ostseerat zurück. Derzeit hat Estland die Ratspräsidentschaft inne.

Bundesaußenminister Johann Wadephul forderte Russlands Präsident Wladimir Putin auf, morgen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Istanbul zu sprechen. "Jeder, der Frieden will in Europa, muss jetzt verhandeln", sagte Wadephul im Deutschen Bundestag. Der Ball liege jetzt im Feld von Putin, betonte er.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird einem Medienbericht zufolge nicht am Treffen zum Krieg seines Landes gegen die Ukraine in Istanbul teilnehmen. Dies berichtet die russische Zeitung Kommersant ohne Angabe einer Quelle. Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow hatte zuvor erklärt, dass eine Delegation Russlands morgen für etwaige direkte Friedensgespräche vor Ort sein werde.

Unklar bleibt, ob Präsident Wladimir Putin selbst teilnehmen wird wie sein ukrainischer Kollege Wolodymyr Selenskyj. Der US-Gesandte Steve Witkoff wird nach eigenen Angaben am Freitag zusammen mit Außenminister Marco Rubio nach Istanbul reisen. Ob US-Präsident Donald Trump morgen oder Freitag anwesend sein wird, ist ebenfalls unklar.

UN-Generalsekretär António Guterres hat die Unterstützung der Vereinten Nationen für eine gerechte Friedenslösung im russischen Krieg gegen die Ukraine angeboten. Zugleich machte er deutlich, dass eine Waffenruhe zu einer Lösung führen müsse, die internationales Recht und die territoriale Integrität der Ukraine achte. "An dem Tag, an dem wir es aufgeben, das internationale Recht zu verteidigen, ebnen wir den Weg für Chaos in der ganzen Welt", warnte Guterres zum Abschluss einer Konferenz in Berlin, bei der über die Reform von Friedensmissionen beraten wurde.

Die Vereinten Nationen seien zu jeder Hilfe bereit, die von beiden Seiten angefordert werde, sagte er. Wenn dann eine Waffenruhe und eine Friedenslösung vom UN-Sicherheitsrat bestätigt werden könnten, wäre das ein großer Schritt nach vorn. Unterdessen blieb zunächst unklar, wann genau und in welchem Format mögliche Gespräche in Istanbul stattfinden.

In der nordostukrainischen Großstadt Sumy sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen durch einen russischen Raketenangriff getötet worden. Weitere neun wurden verletzt, wie der Stadtrat bei Facebook schrieb. Darunter seien zwei Schwerverletzte. Der Raketenschlag habe einem Industrieobjekt gegolten, hieß es.

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) setzt im Bemühen um einen Frieden in der Ukraine auf eine enge Abstimmung mit den USA. Deutschland werde mögliche Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über eine Waffenruhe konstruktiv begleiten und sich dabei "auf das Engste mit unseren amerikanischen Freunden" abstimmen, sagte Wadephul zum Abschluss einer internationalen Konferenz zu den UN-Friedensmissionen und vor seiner Abreise nach Antalya am Abend. 

In der Türkei will Wadephul nach eigenen Angaben morgen am Rande des informellen Treffens der NATO-Außenminister auch bilateral mit US-Außenminister Marco Rubio sprechen. Außerdem nimmt der Bundesaußenminister laut Auswärtigem Amt dort an einem Gespräch im sogenannten Quint-Format teil, dem außer Deutschland und den USA auch Frankreich, Italien und Großbritannien angehören.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) setzt bei den Bemühungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs auf eine enge Zusammenarbeit mit US-Präsident Donald Trump. Es sei "von überragender Bedeutung, dass der politische Westen sich nicht spalten lässt", sagte Merz bei einer Regierungserklärung im Bundestag. Er werde deshalb "alle Anstrengungen unternehmen, um auch weiterhin größtmögliche Einigkeit zwischen den europäischen und den amerikanischen Partnern herzustellen".

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig hat mit Besorgnis auf die mutmaßlichen russischen Sabotagepläne mit Brand- und Sprengsätzen in Paketen reagiert. "Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, dann handelt es sich um einen sehr ernsten Vorgang", sagte die SPD-Politikerin. Von Russland gehe eine hybride Bedrohung aus: "Wir wissen, dass Russland mit allen Mitteln versucht, die westlichen Demokratien zu destabilisieren - auch mit gezielter Sabotage und perfiden geheimdienstlichen Methoden."

Die Bundesanwaltschaft hatte in den vergangenen Tagen in Deutschland und der Schweiz drei Ukrainer festnehmen lassen. Sie sollen sich gegenüber mehreren mutmaßlich von Russland beauftragten Personen bereit erklärt haben, Brand- und Sprengstoffanschläge auf den Gütertransport in Deutschland zu begehen.

US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme an möglichen Ukraine-Gesprächen in der Türkei in Aussicht gestellt, wenn auch der russische Präsident Wladimir Putin persönlich daran teilnimmt. "Ich weiß, dass er gerne hätte, dass ich da bin, und das ist eine Möglichkeit", sagte Trump an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. "Wenn wir den Krieg beenden könnten, würde ich darüber nachdenken", fügte Trump hinzu.

Nach der Aufdeckung massenhafter Verstöße bei Wahlen in Russland hat ein Gericht den international bekannten Beobachter Grigori Melkonjanz zu fünf Jahren Haft im Straflager verurteilt. Richterin Jewgenija Nikolajewa befand den Bürgerrechtler des Aufbaus einer unerwünschten Organisation für schuldig, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete.

Der Wahlrechtsexperte Melkonjanz ist Co-Vorsitzender der unabhängigen Wahlbeobachterorganisation Golos, die bei Wahlen in Russland immer wieder Manipulation öffentlich gemacht hatte.

Die vereitelten russischen Anschlagspläne sollten Deutschland laut dem Beauftragten für Osteuropa der Bundestagsfraktion der Grünen, Robin Wagener, "eine Warnung sein: Putin sucht die Auseinandersetzung und bedient sich dabei dem Instrumentenkasten von Terroristen." Die Verhaftung mutmaßlicher Kreml-Agenten zeige einmal mehr, dass Deutschland im Fadenkreuz des russischen Geheimdienstes steht und vor Gewalt nicht zurückschrecke, sagte Wagener in einer Erklärung.

Der Grünen-Politiker forderte nach der Festnahme dreier Männer mit mutmaßlichen Sabotageplänen auch von der Bundesregierung Konsequenzen. "Die Bundesregierung kann dem nicht tatenlos zuschauen, sie muss unverzüglich den russischen Botschafter einbestellen und harte diplomatische Konsequenzen aufzeigen und dann auch anwenden."

Russland ist weiterhin zu Gesprächen mit der Ukraine in Istanbul bereit, lässt aber offen, ob Präsident Wladimir Putin teilnehmen wird. Eine russische Delegation werde am Donnerstag für mögliche direkte Friedensgespräche mit der Ukraine in Istanbul sein, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Putins Angebot zu direkten Gesprächen bestehe weiterhin. Die russische Delegation werde in Istanbul auf ihre ukrainischen Gesprächspartner warten. Die Zusammensetzung der russischen Delegation werde dann bekanntgegeben, wenn Putin den entsprechenden Befehl dazu gebe.

Die Bundesanwaltschaft hat drei ukrainische Staatsbürger festnehmen lassen, die mutmaßlich in russischem Auftrag Anschläge auf den Gütertransport in Deutschland begehen sollten. Die Männer wurden in Deutschland und in der Schweiz festgenommen, wie die Behörde in Karlsruhe mitteilte. Sie sollen vorgehabt haben, von Deutschland aus an Empfänger in der Ukraine Pakete mit Sprengvorrichtungen zu schicken, die sich beim Transport entzünden würden.

Die EU-Staaten haben sich wegen des anhaltenden Angriffskriegs gegen die Ukraine auf ein neues Paket mit Russland-Sanktionen verständigt. Es sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor, wie Diplomaten nach einer Abstimmung im Ausschuss der ständigen Vertreter der 27 Mitgliedstaaten berichteten. Zudem sei geplant, Dutzende weitere Unternehmen ins Visier zu nehmen, die an der Umgehung bestehender Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen.

Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot bestätigte dem Sender BFM TV die neuen Sanktionen. Zudem werde in Abstimmung mit den Vereinigten Staaten an weiteren, härteren Sanktionen gearbeitet.

Insgesamt soll nach der Einigung knapp 200 weiteren Schiffen das Einlaufen in Häfen in der EU verboten werden. Ebenso würden die Betreiber dann auch nicht mehr von Dienstleistungen europäischer Unternehmen profitieren können. Von neuen Ausfuhrbeschränkungen werden dem Plan zufolge rund 30 wirtschaftliche Akteure betroffen sein. 75 weitere Personen und Unternehmen sollen gar keine Geschäfte mehr in der EU machen dürfen und müssen auch Vermögenssperrungen befürchten. 

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat angekündigt, Kremlchef Wladimir Putin persönlich von einer Teilnahme an den geplanten Ukraine-Gesprächen im türkischen Istanbul überzeugen zu wollen. Er werde bei seinem Rückweg aus China einen Zwischenstopp in Moskau einlegen und versuchen mit Putin zu sprechen, sagte Lula vor Journalisten in Peking. "Es kostet mich nichts zu sagen: 'Hey, Kamerad Putin, fahr nach Istanbul und verhandle verdammt noch mal'", fügte er hinzu. Lula hatte in Peking an einem Treffen von Vertretern lateinamerikanischer Staaten mit Chinas Präsident Xi Jinping teilgenommen. Dabei hatten Lula und Xi in einer gemeinsamen Erklärung betont, Verhandlungen seien "der einzige Weg", den Ukraine-Krieg zu beenden.

Ukrainische Drohnen haben russischen Angaben zufolge am Dienstag mindestens 16 Menschen in der russischen Region Belgorod verletzt. Acht davon wurden im Krankenhaus behandelt, schrieb der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Frankreich will nach den Worten von Präsident Emmanuel Macron der von Russland angegriffenen Ukraine helfen, ohne einen "dritten Weltkrieg" loszutreten. "Wir müssen der Ukraine helfen, sich zu verteidigen, aber wir wollen keinen dritten Weltkrieg auslösen", sagte Macron am Dienstag im französischen Sender TF1. "Der Krieg muss aufhören und die Ukraine muss in der bestmöglichen Situation sein, um in Verhandlungen zu treten", fügte er hinzu.

Im Zuge dessen zeigte sich Macron offen für eine Stationierung französischer Kampfflugzeuge mit Atomwaffen in anderen europäischen Ländern. Er verwies dabei auf die USA, die bereits mit Nuklearwaffen bestückte Flugzeuge in Belgien, Deutschland, Italien und der Türkei stationiert hätten. "Wir sind bereit, diese Diskussion zu beginnen", sagte er und kündigte an, den Rahmen für derartige Gespräche "in den kommenden Wochen und Monaten" festzulegen.

Die Bundesregierung und die Europäische Union erwägen einem Bericht zufolge weitere Sanktionen gegen Russland, sollte Moskau nicht zu einer Waffenruhe in der Ukraine bereit sein. Wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf Kreise der Bundesregierung sowie EU-Kreise berichtete, sind demnach drei Hauptbereiche im Visier. So sollen Sanktionen den Energie-Sektor mit Öl, Gas und Uran, den Schifffahrtsbereich, besonders die russische Schattenflotte, sowie den Bankensektor treffen. 

Dem Bericht zufolge sollen im Schifffahrtsbereich besonders die Schiffsversicherungen für Reedereien ins Visier genommen werden sowie Schiffe der sogenannten Schattenflotte, mit denen Russland die Sanktionen umgeht. Beim Bankensektor seien neben neuen Strafmaßnahmen für in Russland aktive oder an der Umgehung von Sanktionen beteiligte Einzelbanken im Gespräch. Aus Regierungskreisen hieß es laut Bild, dass auch die zumindest zeitweise Abkopplung Russlands vom Swift-Zahlungssystem im Gespräch sei. Im Energiesektor soll demnach die Gas-Einfuhr aus Russland bis auf null gesenkt werden, hieß es. Derzeit kommen noch knapp 20 Prozent des Erdgases in der EU aus Russland. 

Mehr als drei Jahre seit Beginn des Ukraine-Kriegs haben rund 350 männliche Russen im wehrfähigen Alter Asyl oder Schutz in Deutschland erhalten. Das zeigt eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Frage der Linkspartei, über die die Funke-Mediengruppe berichtet.

Von Anfang 2022 bis April 2025 stellten demnach 6.374 russische Männer im Alter von 18 bis 45 Jahren einen Asylantrag in Deutschland. 349 von ihnen wurden als Flüchtling oder Asylberechtigter anerkannt, erhielten subsidiären Schutz oder fielen unter ein Abschiebungsverbot. Der Großteil der Asylanträge wurde aber abgelehnt oder erledigte sich laut den Angaben.

Nach Angaben der stellvertretenden Ministerpräsidentin der Ukraine, Julia Swyrydenko, hat das Land alle nötigen Schritte zur Finalisierung des Mineralienabkommens einschließlich der Einrichtung eines Investitionsfonds mit den USA abgeschlossen. "Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Start des United States-Ukraine Reconstruction Investment Fund: Die Ukraine hat alle notwendigen Verfahren fristgerecht abgeschlossen", schrieb Swyrydenko in den sozialen Medien. Eine Notiz, die den Abschluss des Prozesses bescheinigt, sei an die US-Botschafterin in der Ukraine, Julie Davis, übergeben worden, so Swyrydenko.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft nach eigenen Angaben "wahrscheinlich" am Sonntag Papst Leo XIV. Er werde "wahrscheinlich am Sonntag, wenn es klappt" mit dem neuen Oberhaupt der katholischen Kirche zusammentreffen, sagte Selenskyj vor Journalisten in Kiew, ohne den Ort eines solchen Treffens zu nennen. "Aber wir wissen noch nicht, wie diese Woche enden wird", fügte er mit Blick auf mögliche Waffenruhe-Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine am Donnerstag in der Türkei hinzu.

US-Außenminister Marco Rubio reist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump in dieser Woche zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg in die Türkei. "Die Gespräche finden in dieser Woche in der Türkei statt, wahrscheinlich am Donnerstag, und sie könnten zu guten Ergebnissen führen", sagte Trump am Dienstag in Riad. "Marco (Rubio) wird dort sein", fügte der US-Präsident hinzu.

Ein Vertreter des US-Außenministeriums sagte, Rubio werde am Freitag in Istanbul erwartet. Am Donnerstag werde er in Antalya anlässlich eines Treffens der NATO-Außenminister Gespräche führen. In Antalya kommen ab Mittwoch die Außenminister der NATO-Mitgliedstaaten zu informellen Gesprächen zusammen. Bei dem zweitägigen Treffen steht die Vorbereitung des NATO-Gipfels in Den Haag Ende Juni im Mittelpunkt.

Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht bei Russlands Präsident Wladimir Putin keinen Willen zu Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine. "Er will gar nicht verhandeln, er will weiter bombardieren und kämpfen und Geländegewinne machen", sagte Pistorius im ZDF.

Auf die Frage, ob die Russland angedrohten neuen Sanktionen ein Bluff der Europäer gewesen seien, antwortete Pistorius: "Davon gehe ich nicht aus." Bundeskanzler Friedrich Merz und die anderen Staats- und Regierungschefs hätten sehr deutlich gemacht, "dass es Sanktionen und Reaktionen geben muss und geben wird, wenn diese Waffenruhe von Putin nicht eingehalten oder nicht mal begonnen wird".

Der ukrainische Präsident Selenskyj will in der Türkei mit Russland verhandeln - und reist laut seiner Botschaft zunächst nach Ankara, ehe es nach Istanbul geht. Nach Ansicht von Kanzler Merz hängt ein Waffenstillstand an Präsident Putin.