Krieg gegen die Ukraine ++ UNESCO verurteilt Angriff auf Odessa ++
Die Weltkulturorganisation UNESCO hat den russischen Raketenangriff auf das historische Zentrum der ukrainischen Hafenstadt Odessa verurteilt. Moldau liefert Erdgas an die abtrünnige Region Transnistrien. Die Entwicklungen von Samstag zum Nachlesen.
- UNESCO verurteilt Angriff auf historisches Zentrum von Odessa
- Kiew: Tote und Verletzte nach Bombeneinschlag in Sudscha
- Ukraine: Tote durch russische Luftangriffe
- Verletzte und Schäden nach Raketenangriff auf Odessa
- Ukraine: Streit um militärisches Beschaffungswesen
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Kiew: Tote und Verletzte nach Bombeneinschlag in Sudscha
In der von Kiews Truppen kontrollierten Stadt Sudscha im russischen Gebiet Kursk sollen nach ukrainischen Angaben beim Einschlag einer Gleitbombe in einem Gebäude mindestens vier Menschen getötet worden sein. Vier weitere seien verletzt worden, der Zustand von weiteren 84 Bewohnern der als Notunterkunft genutzten Schule sei befriedigend, teilte der ukrainische Generalstab auf Facebook mit. Die ukrainischen Truppen waren Anfang August im russischen Gebiet Kursk einmarschiert und kontrollieren dort seither Dutzende Ortschaften, darunter Sudscha.
UNESCO verurteilt Angriff auf historisches Zentrum von Odessa
Die Weltkulturorganisation UNESCO hat den russischen Raketenangriff auf das historische Zentrum der ukrainischen Hafenstadt Odessa verurteilt. Mindestens zwei der dabei am Freitagabend schwer beschädigten Gebäude gehörten zum Weltkulturerbe, das einem internationalen Übereinkommen zufolge geschützt werden müsse, teilte das Kiewer Büro der UNESCO auf der Internetplattform X mit. "Diese wiederholten Angriffe müssen aufhören. Das Völkerrecht muss respektiert werden", hieß es.
Ukraine: Russischer Angriff auf Vertriebenenunterkunft in Kursk
Russland hat nach Angaben der ukrainischen Armee ein als Vertriebenenunterkunft genutztes Schulgebäude in der Stadt Sudscha in dem von Kiew kontrollierten Teil der russischen Region Kursk angegriffen. Wie der örtliche Armeesprecher erklärte, sind 95 Menschen unter den Trümmern eingeschlossen. Den Angaben zufolge waren in der Schule vor allem ältere Menschen untergebracht.
Moldau beginnt mit Gaslieferungen an Transnistrien
Moldau hat mit der Lieferung von Erdgas an die abtrünnige Region Transnistrien begonnen. Wie die Regierung in Chisinau mitteilte, würden bis zum 10. Februar täglich bis zu drei Millionen Kubikmeter Gas in die prorussische moldauische Region geliefert. Möglich wurde das durch 30 Millionen Euro Nothilfe der EU.
Transnistrien hatte sich kürzlich zum Kauf von Erdgas aus Moldau bereit erklärt, nachdem der russische Konzern Gazprom seine Gaslieferungen nach Moldau und damit auch nach Transnistrien aufgrund eines Finanzstreits mit der moldauischen Regierung zum Jahresbeginn eingestellt hatte.
Ein Toter bei Explosion in ukrainischem Rekrutierungszentrum
Bei einer Explosion in einem Rekrutierungszentrum der ukrainischen Armee in der westukrainischen Stadt Riwne ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Sechs weitere Menschen wurden bei der Explosion am frühen Nachmittag verletzt, wie die Polizei im Onlinedienst Telegram mitteilte. Zur Ursache der Explosion machte die Polizei keine Angaben.
Zum Zeitpunkt des Vorfalls habe es in der Stadt keinen Luftalarm gegeben, erklärte der Regionalgouverneur bei Telegram. Die Polizei teilte mit, in dem Zentrum hätte "ein Team von Ermittlern, Geheimdienstmitarbeitern und Rettungskräften" gearbeitet. Die betroffene Einrichtung ist für die Einberufung von Wehrdienstpflichtigen in die Armee zuständig.
Weltkulturerbe in Odessa bei Angriff beschädigt
Bei einem russischen Raketenangriff auf Odessa sind nach Angaben der ukrainischen Hafenstadt etwa 15 Kulturerbestätten beschädigt worden. Eines der "bedeutendsten architektonischen Bauwerke im Stadtzentrum", das Hotel Bristol, sei stark zerstört, schrieb Bürgermeister Hennadij Truchanow im Onlinedienst Telegram. Auch die Philharmonie und das Museum für westliche und orientalische Kunst sind demzufolge von dem Angriff von Freitagabend betroffen.
Das historische Zentrum Odessas steht seit Januar 2023 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Die Philharmonie ist überdies eine von drei Kulturstätten in der Stadt, die die UNESCO im September 2023 angesichts des Krieges unter verstärkten Schutz stellte. Laut dem Bürgermeister beschädigte die Druckwelle an dem 1899 eröffneten Konzerthaus den Haupteingang, Fenster und Inneneinrichtung.
Das Hotel Bristol in Odessa ist nach einem russischen Raketenangriff schwer beschädigt.
Ukraine: Über 110 Raketen und Drohnen abgewehrt
Russland hat nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe 165 Raketen und Drohnen auf die Ukraine abgefeuert. Die Luftverteidigung habe 56 Drohnen abgeschossen und 61 weitere umgelenkt. Auch eine "beträchtliche Anzahl" von Raketen sei abgeschossen und umgelenkt worden - eine genaue Zahl wurde nicht genannt.
Proteste in der Slowakei - Ukraine weist Anschuldigungen zurück
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat Vorwürfe zurückgewiesen, etwas mit den Protesten in der Slowakei gegen Regierungschef Robert Fico zu tun zu haben. Es handele sich um falsche Anschuldigungen der slowakischen Behörden, teilte der HUR bei Telegram mit und warnte davor, "feindlicher Propaganda" aufzusitzen. Am Freitag hatte Fico mitgeteilt, es gebe Belege, dass Netzwerke mit Verbindung in die Ukraine die Slowakei destabilisieren und seine Regierung stürzen wollten.
Ukraine: Tote und Verletzte in mehreren Städten
Bei neuen russischen Luftangriffen auf Städte in der Ukraine sind mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden. In Poltawa in der Zentralukraine meldeten die Behörden drei Tote und zehn Verletzte, unter ihnen Kinder, nach dem Einschlag einer Rakete in einem Wohnhaus. In Sumy im Nordosten des Landes seien zwei Menschen bei einem russischen Angriff getötet worden, teilten die Behörden mit. Auch in Charkiw im Osten sei ein Mensch gestorben - bei einem Drohnenangriff, teilte die Stadt mit.
Schwere Schäden gab es auch in der südukrainischen Stadt Saporischschja und in der Hafenstadt Odessa, wo denkmalgeschützte Gebäude im historischen Zentrum getroffen wurden.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Ukraine: Drei Tote durch russische Luftangriffe
Nach ukrainischen Angaben sind bei russischen Luftangriffen drei Menschen gestorben. Eine Rakete sei in einem Wohnhaus in der Stadt Poltawa eingeschlagen und habe mindestens zwei Menschen getötet und sieben verletzt, teilte das ukrainische Innenministerium mit. Eine Person ist nach Angaben des dortigen Bürgermeisters in der Stadt Charkiw bei einem Angriff gestorben.
Aus Poltawa werden zwei Tote gemeldet - eine Rakete schlug nach ukrainischen Angaben in ein Wohnhaus ein und beschädigte auch Autos.
Ukraine: Streit um militärisches Beschaffungswesen
In der Ukraine gibt es seit Tagen Streit wegen angeblich unzureichender Waffenkäufe. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow entließ deshalb in dieser Woche seinen Stellvertreter Dmytro Klimenkow. Auch die Leiterin der Agentur für militärische Beschaffung, Maryna Besrukowa, musste nun gehen, weil sie nach Angaben des Ministeriums ihre Aufgaben bei der Lieferung von Waffen für die Front nicht erfüllt habe.
Der Chef der Hauptabteilung für die Kontrolle von Rüstungskäufen im Ministerium, Serhij Bulawko, teilte mit, dass die Waffen rechtzeitig geliefert würden. "Bis heute gibt es keine Hindernisse für die rechtzeitige Lieferung von Waffen und militärischer Ausrüstung an die Front in der Ukraine", sagte er der Staatsagentur Ukrinform zufolge. Verträge würden erfüllt, auch die Finanzierung dafür sei gesichert.
Trump weicht Fragen zu Putin-Gespräch aus
US-Präsident Donald Trump hat auffallend ausweichend auf Nachfragen reagiert, ob er seit dem Amtsantritt bereits mit Kreml-Chef Wladimir Putin telefoniert habe. "Ich möchte das nicht sagen", entgegnete Trump auf eine entsprechende Frage von Reportern im Weißen Haus.
"Wir werden sprechen", sagte der Republikaner an anderer Stelle mit Blick auf Putin und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Wir wollen diesen Krieg beenden." Das Töten und die Zerstörung seien sinnlos und müssten aufhören. "Wir führen sehr ernsthafte Diskussionen darüber", sagte er, ließ weitere Nachfragen zu einem persönlichen Austausch mit Putin aber unbeantwortet.
Verletzte nach Angriff auf Zentrum von Odessa
Bei einem russischen Raketenschlag sind in der südukrainischen Hafenstadt Odessa mindestens sieben Menschen verletzt worden. Sie alle erlitten "mittelschwere Verletzungen", teilte die Staatsanwaltschaft auf Telegram mit. "Russische Terroristen haben das historische Zentrum mit Raketen angegriffen", schrieb Gebietsgouverneur Oleh Kiper ebenfalls auf Telegram. Es seien laut Kiper zahlreiche historische Gebäude, darunter Museen, beschädigt worden. Er veröffentlichte auch Bilder des alten Hotels Bristol, an dem Schäden im Inneren und außen zu sehen waren. Die Altstadt in Odessa gehört zum Weltkulturerbe der Unesco.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videobotschaft, die Schläge seien gegen einfache zivile Gebäude verübt worden. Nach seinen Angaben hielten sich im Zentrum zum Zeitpunkt des Raketenangriffs auch norwegische Diplomaten auf. Ihnen passierte demnach nichts.
Bei dem russischen Angriff auf Odessa sind nach Angaben des dortigen Generalgouverneurs zahlreiche Gebäude beschädigt worden.
Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen
Vor einem EU-Gipfel fordern 19 EU-Staaten mehr Geld für Verteidigung von der Europäischen Investitionsbank (EIB). Im Bundestag ist ein Antrag der FDP über weitere Ukraine-Waffenhilfen angenommen worden. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.