
Krieg gegen die Ukraine ++ Tote bei russischem Angriff auf Bus ++
In der ukrainischen Region Sumy sind bei einem russischen Angriff auf einen Bus mindestens neun Personen getötet worden. Polen appelliert an China, Druck auf Russland auszuüben.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Neun Tote bei russischem Angriff auf Bus
- Wadephul warnt vor russischer Bedrohung in der Ostsee
Nach den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul fasst ARD-Korrespondent Wassili Golod in Kiew die Reaktionen zusammen. "In der Ukraine wird vor allem der Gefangenenaustausch als großer Erfolg gesehen." Bei den zentralen Themen, wie etwa einer Waffenruhe, zeige Russland jedoch seit Monaten keine Bewegung. Die Ukraine setze sehr viel Hoffnung in die Europäische Union. Zugleich sei die Sorge groß, dass sich die USA mit Präsident Donald Trump zurückziehen.
Außenminister Johann Wadephul warnt vor gewachsenen russischen Bedrohungen in der Ostsee. "Die Bedrohungslage hat sich in den letzten Monaten immer weiter verschärft", sagte Wadephul der Wochenzeitung Welt am Sonntag. "Durchtrennte Kabel, gestörte Signale und verdächtige Schiffe machen uns große Sorgen".
Wadephul kündigte weitere Patrouillen und neue Sanktionen gegen Russlands "Schattenflotte" aus nicht registrierten Schiffen an. Die EU werde diese Schiffe, mit denen Russland Sanktionen umgehe, "ganz direkt mit weiteren Sanktionen belegen".
Polens Außenminister Radoslaw Sikorski hat an China appelliert, sich für ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine einzusetzen und dazu Druck auf Russland auszuüben. "Das Land, das den Krieg beenden und Putin in die Schranken verweisen könnte, ist China", sagte Sikorski der Zeitung Tagesspiegel.
Russland sei "ein wirtschaftlicher Vasall Chinas", sagte der Minister. "Würde China mit einem Handelsembargo drohen, wäre Russland gezwungen, sich zu fügen." Der russische Präsident Wladimir Putin aber spiele auf Zeit und meine es ernst mit seiner Absicht, die gesamte Ukraine zu unterwerfen, sagte Sikorski. "Er ist noch immer überzeugt, dass er gewinnen kann."
Neun Tote bei russischem Angriff auf Bus
Bei einem russischen Angriff auf einen Bus sind nach ukrainischen Angaben mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Bei dem Angriff in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine seien weitere Passagiere verletzt worden, erklärte der Chef der regionalen Militärverwaltung, Ihor Tkatschenko, auf der Nachrichten-Plattform Telegram. Ärzte und Rettungskräfte seien alarmiert worden.
Australien hat die langjährige Haftstrafe für einen Mann aus Melbourne, der sich den ukrainischen Streitkräften im Krieg gegen Russland angeschlossen hatte, scharf kritisiert. "Die australische Regierung ist entsetzt über den Scheinprozess und die 13-jährige Haftstrafe gegen den Australier Oscar Jenkins", erklärte Außenministerin Penny Wong.
Die Staatsanwaltschaft der von Russland besetzten ostukrainischen Region Luhansk hatte am Freitag erklärt, der aus Melbourne stammende Jenkins habe als "Söldner in einem bewaffneten Konflikt" gekämpft und sei darum zu 13 Jahren "Strafkolonie unter strenger Führung" verurteilt worden.
Nach Angaben der Ermittler war der 33-Jährige im Februar 2024 in die Ukraine gereist und kämpfte von März bis zu seiner Gefangennahme im Dezember an der Seite ukrainischer Soldaten gegen die russische Armee. Russland betrachtet Ausländer, die für die Ukraine kämpfen, grundsätzlich als Söldner. Sie werden daher strafrechtlich verfolgt und nicht als Kriegsgefangene gemäß der Genfer Konventionen behandelt.
Die Vereinten Nationen planen im Juni eine Konferenz, bei der die Idee einer Zweistaatenlösung wiederbelebt werden soll. Israels Luftwaffe hat mehrere Häfen im Jemen attackiert.