Wetterthema Ruhiges Hochdruckwetter in Sicht
Noch wird unser Wetter durch Tiefdruckgebiete geprägt. Diese sorgten zuletzt für viel Abwechslung mit Regen, Schnee und Wind. Nun stellt sich die Wetterlage um. Ein kräftiges Hoch ist in Sicht.
Für den Sonntag rechnen die Vorhersagemodelle im Augenblick ein kräftiges Hoch mit Zentrum über Belgien, welches auch in Deutschland das Wetter für mehrere Tage bestimmen wird. Sein Kerndruck soll über 1040 hPa liegen. Tiefdruckgebiete mit ihren Fronten werden dann erst einmal auf Abstand gehalten. Im Frühling und Sommer könnten sich Sonnenfreunde darüber freuen. Einem ungetrübten Sonnenschein stünde kaum etwas im Wege. Im Herbst und Winter werden jedoch häufig Nebel und Hochnebel zum Spielverderber. Sind die unteren Luftschichten der Atmosphäre feucht, so schafft es die schwache Sonne nicht, den Nebel wegzuheizen. Ob es bei einer winterlichen Hochdrucklage freundlich ist, hängt im Wesentlichen von der Vorgeschichte ab. Die Chancen auf Sonnenschein stehen gut, wenn zuvor noch eine Kaltfront mit viel Wind für einen Austausch der Luftmasse gesorgt hat. Im günstigsten Fall fließt zuvor eine trockene Polarluft kontinentalen Ursprungs nach Deutschland. Dann kann man sich auch in einem winterlichen Hoch über mehrere Sonnentage freuen. Oftmals geraten feuchte Luftmassen einer zu Ende gehenden Tiefdrucklage ohne einen Luftmassenwechsel unter Hochdruck. Dann startet das Hochdruckwetter gleich mit einer dichten Hochnebeldecke.
Im aktuellen Fall sieht es in Bezug auf Sonnenschein mäßig gut aus. Vor Beginn der Hochdrucklage strömt am Freitag und Samstag zwar eine Luftmasse polaren Ursprungs nach Deutschland, diese schlägt aber den Weg über die Nordsee ein. Damit nimmt die ursprünglich trockene Luftmasse auf ihrem Weg zu uns Feuchtigkeit auf. Für das Wochenende ergibt sich damit eine bei Meteorologen nicht unbedingt beliebte Nebel-Sonne-Lotterie. In Teilen Deutschlands wird die Sonne scheinen, daneben gibt es Gebiete mit zum Teil zähem Nebel oder Hochnebel. Welche Region was abbekommt, lässt sich erst zeitnah besser eingrenzen. Statt also jetzt schon eitel Sonnenschein ankündigen zu können, wie das ab März bei dieser Wetterlage möglich wäre, müssen sich die Meteorologen in Bezug auf den Sonntag erst einmal bedeckt halten.
Hält eine Hochdrucklage über viele Tage stabil an, so wird die feuchte Grundschicht immer dünner. Während zu Beginn häufig nur die höchsten Mittelgebirge aus dem Nebel herausschauen, kann man im Verlauf auch in den weniger hoch gelegenen Berglagen den Sonnenschein genießen. Umgekehrt nimmt die Neigung zu Nebel in den Niederungen im Laufe der Zeit zu. Eine anfangs sonnige Hochdrucklage ist dort nach ein paar Tagen häufig von Nebel geprägt. In der untersten Luftschicht reichert sich durch die Verdunstung vom Erdboden Feuchtigkeit an. Meistens verlaufen Hochdrucklagen in Deutschland aber nicht gänzlich störungsfrei. Häufig führen schwache Tiefausläufer zu Änderungen. Sie können feuchte Luft heranführen und eine dünne Nebelschicht wieder anheben, so dass frei gewordene Berglagen erneut im Nebel versinken. Aus aktueller Sicht ist damit zu rechnen, dass ab Dienstag kommender Woche kurzzeitig ein schwacher Tiefausläufer mitmischt. Selbst wenn die anstehende Hochdrucklage also mit Sonnenschein starten sollte, dürfte sie im weiteren Verlauf häufig mit trübem Wetter verbunden sein.