Tarifrunde bei der Bahn EVG fordert 7,6 Prozent mehr Geld
Die Eisenbahner-Gewerkschaft EVG hat ihre Forderungen für die anstehende Tarifrunde formuliert: Sie will unter anderem 7,6 Prozent mehr Lohn durchsetzen - plus Zuschlag für Schichtarbeitende.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert für rund 190.000 Beschäftigte der Deutschen Bahn mindestens 7,6 Prozent mehr Lohn. Für besonders belastete Schichtarbeiter solle es einen Zuschlag von 2,6 Prozent geben, teilte die EVG mit. Dieser Zuschlag könne auch mit drei weiteren freien Tagen abgegolten werden.
Außerdem verlangt die EVG eine Erhöhung der Ausbildungs- und Studienvergütung um 150 Euro sowie eine Anhebung des Mietkostenzuschusses der Bahn auf 80 Prozent oder maximal 450 Euro im Monat.
Die Verhandlungen mit der Bahn sollen noch in der Friedenspflicht beginnen. Der bisherige Tarifvertrag läuft bis Ende März. Er war nach heftigen Auseinandersetzungen, Streiks und einer Schlichtung im Sommer 2023 zustande gekommen.
Enthalten war eine steuerfreie Einmalzahlung zum Inflationsausgleich in Höhe von 2.850 Euro und eine Gehaltserhöhung in zwei Schritten um 410 Euro bei einer Laufzeit von 25 Monaten. Nach Angaben der EVG ergab dies im Schnitt eine Lohnerhöhung um 14,5 Prozent. Die kleinere Lokführergewerschaft GDL hat noch einen Tarifvertrag bis Ende des Jahres.
Die Bahn prüft die Forderungen
Die Bahn erklärte bisher lediglich, man werde die Forderungen nun prüfen und bewerten. "In dieser Tarifrunde sind uns mehr Wertschätzung für harte Arbeit und die Sicherheit von Einkommen und Beschäftigung wichtig", sagte EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay. Die EVG setze auch neue tarifpolitische Akzente im Sinne ihrer Mitglieder. Daher fordere sie auch eine Bonuszahlung in Höhe von 500 Euro, die nur an die EVG-Mitglieder ausgezahlt werden soll.
Sonderzahlungen für Mitglieder bislang selten
Eine Sonderzahlung für Gewerkschaftsmitglieder war in vergangenen Jahren unüblich, obwohl die Gewerkschaften die Abschlüsse verhandeln. Um eine Spaltung der Belegschaft zu verhindern oder eine Stärkung der Gewerkschaften zu vermeiden, zahlen Arbeitgeber im Allgemeinen die Lohn-Erhöhungen an alle aus. Unter anderem die IG BCE hatte aber auch bereits Sonderzahlungen für ihre Mitglieder durchgesetzt.