![Gasflamme brennt auf einem Herd | picture alliance/dpa/Deutsche Pr Gasflamme brennt auf einem Herd](https://images.tagesschau.de/image/425faca2-aee5-4bd9-830a-5cad2c49445f/AAABkUtZH_A/AAABkZLrr6A/original/gasflamme-128.jpg)
Teure fossile Energie Preis für europäisches Erdgas steigt weiter
Der Preis für europäisches Erdgas setzt seinen Höhenflug fort und hat den höchsten Stand seit über einem Jahr erreicht. Experten nennen verschiedene Gründe für den Anstieg.
Der Preis für europäisches Erdgas hat den höchsten Stand seit Oktober 2023 erreicht. Der richtungweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam wird bei rund 55 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt.
Seit Mitte Dezember geht es mit dem Preis tendenziell nach oben. In dieser Zeit hat sich der Rohstoff um mehr als 40 Prozent verteuert. Als Preistreiber werden Wetterprognosen genannt. Danach dürften die Temperaturen in den kommenden Tagen in Nordwesteuropa weiterhin vergleichsweise niedrig sein. Deswegen wird voraussichtlich mehr geheizt werden. An den Rohstoffmärkten beobachten Händler das Wetter genau. Neben den niedrigen Temperaturen weht derzeit außerdem wenig Wind. Das treibt den Gasverbrauch in Europa ebenfalls in die Höhe.
Neben dem kalten Winterwetter wird der Anstieg beim Gaspreis auch mit der Sorge über die Folgen der Zollpolitik der neuen US-Regierung erklärt.
Niedrige Gas-Reserven
Die Gasspeicher leeren sich diesen Winter schneller als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres geht es mit den Gasreserven kontinuierlich nach unten. Wie aus jüngsten Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorgeht, lag der Gesamtfüllstand der Erdgasspeicher in Deutschland am Dienstag bei 52,38 Prozent. Vor einem Jahr hatte der Füllstand Anfang Februar etwa 74 Prozent betragen.
Trotz des jüngsten Anstiegs liegt der Preis für europäisches Erdgas aber immer noch deutlich unter dem Niveau, das er in der Frühphase des Ukraine-Kriegs erreicht hatte. Im Sommer 2022 waren die Notierungen zeitweise auf deutlich mehr als 300 Euro gestiegen.
Allerdings gehen Experten auch nicht davon aus, das in absehbarer Zeit wieder ein durchschnittlicher Preis von 20 Euro erreicht wird. Dort bewegte sich der Gaspreis in etwa, bevor Russland die Ukraine überfiel. Deutsche Verbraucher und die deutsche Wirtschaft müssen sich wohl erstmal auf ein anhaltend anderes Umfeld einstellen.