Real Madrid, ManUnited, PSG Umsatzrekord bei Europas reichsten Fußballclubs
Real Madrid ist der nicht nur erfolgreichste Fußballclub Europas. Er ist auch der erste europäische Verein, der die Milliardenmarke beim Umsatz geknackt hat. Welche anderen Clubs bei den Einnahmen ganz vorne mitspielen.
Real Madrid ist im vergangenen Jahr in eine neue Umsatz-Dimension vorgestoßen. Der spanische Fußball-Rekordmeister und Champions-League-Sieger nahm in der Saison 2023/2024 als erster europäischer Verein mehr als eine Milliarde Euro ein. Die Königlichen konnten ihren Umsatz auf 1,045 Milliarden Euro (Vorsaison: 831 Millionen Euro) steigern, wie der Report "Football Money League" der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte im Vergleich mit anderen Clubs zeigt.
Damit erzielt der Fußballverein fast so viele Einnahmen, wie manche kleinere Länder an Gesamtwirtschaftsleistung haben. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt des Kosovos betrug laut Eurostat 2023 rund fünf Milliarden Euro, die Seychellen, Guinea-Bissau oder Grenada haben laut Daten des Internationalen Währungsfonds eine Wirtschaftsleistung von etwas über einer Milliarde Euro.
Auch Bayern, Dortmund und Eintracht umsatzstark
Auch insgesamt konnten die 20 finanzstärksten Fußballclubs Europas einen neuen Umsatzrekord erzielen: mehr als elf Milliarden Euro. Laut Deloitte stiegen die Gesamteinnahmen in der Saison 2023/24 damit um sechs Prozent im Vergleich zur Vorsaison. In der Berechnung werden Transfererlöse nicht berücksichtigt. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise haben die Vereine damit endgültig hinter sich gelassen.
Die finanziell erfolgreichsten Clubs aus Deutschland sind Bayern München (Platz 5), Borussia Dortmund (11. Platz). Eintracht Frankfurt ist aus den Top 20 abgestiegen - auf Platz 24.
Mehr Geld durch teurere Tickets
In der Studie wurden zwei Gründe für die neuen Umsatzrekorde angeführt. Einer ist mehr Geschäft mit Stadionbesuchen: "Ein Anstieg der Stadionkapazitäten der Vereine, der allgemeinen Ticketpreise und der Premium-Angebote an Spieltagen führte zu einem Anstieg der Einnahmen an Spieltagen um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr", heißt es in der Deloitte-Auswertung. Dies sei die am schnellsten wachsende Einnahmequelle der sogenannten "Money-League-Vereine".
Zudem beobachten die Studien-Autoren einen neuen Trend: Die am besten verdienenden europäischen Clubs hätten sich zuletzt unabhängiger von Übertragungsgeldern gemacht und stattdessen deutlich mehr Einnahmen durch Sponsoring oder die Ausrichtung externer Events im Stadion erzielt. Das sichert die Vereine auch ein Stück weit ab für den Fall, dass sie in einer Saison etwa nicht in der Champions League spielen und weniger Geld mit TV-Übertragungen machen.
Bei den Vereinen auf den Plätzen 11 bis 20 sei hingegen die Übertragung weiter die wichtigste Einnahmequelle mit 47 Prozent der Vereinseinnahmen.