Adidas-Zahlen Milliardengewinn - auch dank Retro-Modellen
Nach einem starken Weihnachtsgeschäft konnte der Sportartikelhersteller Adidas seinen Gewinn 2024 überraschend stark steigern: um mehr als eine Milliarde Euro. Das liegt auch an seinen Retro-Modellen.
Ein fulminantes Weihnachtsgeschäft und der Verkauf von Retro-Modellen wie "Samba" und "Gazelle" beflügeln Adidas. Der zweitgrößte Sportartikelkonzern der Welt hat seine eigenen, schon dreimal nach oben geschraubten, Erwartungen für das Jahr 2024 noch übertroffen. Das Betriebsergebnis habe sich auf 1,34 Milliarden Euro verbessert - also um mehr als eine Milliarde Euro, teilte Adidas mit. Im Vorjahr hatte das Unternehmen 268 Millionen Euro erreicht.
Vorstandschef Björn Gulden hatte zuletzt einen operativen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. "Obwohl wir noch nicht da sind, wo wir langfristig sein wollen, bin ich sehr zufrieden mit dieser Entwicklung, die sehr viel besser war als erwartet", sagte er. Der Umsatz wuchs um elf Prozent auf 23,7 Milliarden Euro, ebenfalls stärker als gedacht. Allein von Oktober bis Dezember schnellte der Umsatz um 24 Prozent auf fast sechs Milliarden Euro nach oben - währungsbereinigt immerhin 19 Prozent mehr. Dadurch fiel unerwartet ein operativer Gewinn von 57 Millionen Euro an.
Adidas will Margenziel von zehn Prozent näher kommen
Für 2025 verspricht Gulden noch mehr. Dann könne Adidas erneut um mehr als zehn Prozent zulegen. "Dieses Wachstum wollen wir nutzen, um unser Betriebsergebnis weiter zu verbessern und unserem Margenziel von zehn Prozent noch näher zu kommen", sagte Gulden. Dieses Ziel hat er für 2026 ausgegeben. Im abgelaufenen Jahr lag die operative Umsatzrendite rechnerisch bei knapp 5,7 Prozent.
Stifel-Analyst Cedric Lescable hält für das neue Jahr 8,1 Prozent für möglich: "Das Management ist noch zuversichtlicher als im Oktober." Die ausführlichen Zahlen und die Prognose für 2025 will das Unternehmen am 5. März vorlegen.
Aktie auf höchsten Stand seit mehr als drei Jahren
Der Optimismus machte auch die Adidas-Aktie heute mit einem Plus von zeitweise 6,5 Prozent zu einem der größten Gewinner im deutschen Leitindex DAX. Sie steht so hoch wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr.
Adidas hat sich unter Gulden auf den Sport und die Einzelhändler zurückbesonnen, die sich unter seinem Vorgänger Kasper Rorsted stiefmütterlich behandelt fühlten. "Wir sehen Potenzial, unseren Marktanteil in allen Märkten zu steigern", sagte Gulden. "Ich bin sehr zufrieden damit, wie sich das vierte Quartal und das Gesamtjahr für Adidas entwickelt haben", sagte Gulden - zumal das Weihnachtsgeschäft im Handel allgemein schwierig gewesen sei.