Leichenträger des US-Militärs tragen den Sarg mit den sterblichen Überresten von Jimmy Carter nach seinem Staatsbegräbnis.

Trauerfeier für Ex-Präsidenten Letzte Ehre für Jimmy Carter

Stand: 09.01.2025 19:34 Uhr

In Washington haben die USA Abschied von ihrem verstorbenen Präsidenten Carter genommen. Um dem Demokraten die letzte Ehre zu erweisen, standen die noch lebenden US-Präsidenten Seite an Seite - ein seltener Anblick.

Die USA haben sich mit einem Staatsbegräbnis von dem verstorbenen Ex-Präsidenten Jimmy Carter verabschiedet. In der National Cathedral in Washington versammelten sich die noch lebenden ehemaligen Präsidenten, während der amtierende US-Präsident Joe Biden den Verstorbenen würdigte.

Biden sagte in seiner Rede, die Freundschaft zu Carter habe ihm beigebracht, dass Charakterstärke mehr wert sei als die Titel oder die Macht, die man habe. Biden prangerte Machtmissbrauch an und mahnte, es gebe eine Verpflichtung, Hass keinen sicheren Hafen zu bieten. 

Joe Biden hält eine Trauerrede für das Staatsbegräbnis von Jimmy Carter in Washington.

Joe Biden hält eine Trauerrede für Jimmy Carter in Washington.

Zusammenkunft der Polit-Prominenz

In der Kathedrale bot sich ein seltener Anblick für das politisch gespaltene Land. Donald Trump saß neben Barack Obama - vor Beginn des Gottesdienstes unterhielten sich die beiden. In derselben Reihe nahmen Bill Clinton und George W. Bush Platz. Auch die Ehefrauen waren dabei - mit Ausnahme von Michelle Obama.

In der ersten Reihe saßen Biden und seine Vize Kamala Harris mit ihren jeweiligen Partnern. Es waren hunderte weitere Ehrengäste vertreten - darunter auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau und UN-Generalsekretär António Guterres.

Obama und Trump bei der Trauerfeier für Jimmy Carter.

Obama und Trump sitzen nebeneinander.

Freundschaft zu Gerald Ford

Neben Biden würdigten mehrere Redner, unter ihnen Carters Enkel Jason, den Verstorbenen. Steven Ford, der Sohn des früheren republikanischen US-Präsidenten Gerald Ford, trug eine Rede vor, die sein Vater seinerzeit vorbereitet hatte. Gerald Ford war im Jahr 2006 gestorben.

Trotz ihrer Rivalität im Wahlkampf verband die beiden später eine außergewöhnliche Freundschaft. Ford war Carters direkter Vorgänger und unterlag ihm bei der Wahl 1976. Die Rede endete mit den Worten: "Was mich betrifft, Jimmy, so freue ich mich auf unser Wiedersehen, wir haben uns viel zu erzählen."

Beisetzung in der Heimat

Carter war am 29. Dezember im Alter von 100 Jahren gestorben. Der Demokrat saß von 1977 bis 1981 im Weißen Haus. 

Im Anschluss an die Trauerfeier wird der Sarg zurück in Carters Heimatbundesstaat Georgia geflogen, wo später im privaten Kreis in seinem Heimatort Plains die Beisetzung stattfinden soll. 

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 09. Januar 2025 um 19:00 Uhr.