Mark Carney

Kanadas Verhältnis zu den USA Für Carney gibt es "kein Zurück"

Stand: 28.03.2025 05:29 Uhr

Für Kanadas neuen Premier Carney ist die alte Beziehung zu den USA Geschichte. Es sei klar geworden, dass die USA kein verlässlicher Partner mehr seien, sagte er. Mit US-Präsident Trump werde er dennoch in den kommenden Tagen telefonieren.

Kanadas neuer Premierminister Mark Carney sieht nach eigenen Angaben durch die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump eine Zeitenwende im Verhältnis zu den USA.

"Die alte Beziehung, die wir zu den Vereinigten Staaten hatten und die auf einer vertiefenden Integration unserer Volkswirtschaften und einer engen sicherheitspolitischen und militärischen Zusammenarbeit beruhte, ist vorbei", sagte Carney vor Journalisten in Ottawa. Trump habe mit seinem Verhalten die Beziehung zwischen den Nachbarstaaten nachhaltig verändert. "Es gibt kein Zurück", sagte Carney, die USA seien "kein verlässlicher Partner mehr".

Telefonat in den kommenden Tagen

Zugleich kündigte Carney ein Gespräch mit Trump in den kommenden Tagen an. Trump habe am Mittwochabend Kontakt aufgenommen, um ein Gespräch anzusetzen. Er werde mit der US-Regierung aber keine Verhandlungen über Handelsfragen führen, solange der Präsident keinen "Respekt" gegenüber Kanada zeige, sagte Carney.

Trump hatte in den vergangenen Wochen mehrfach damit gedroht, das nördliche Nachbarland zu annektieren und Carneys Vorgänger Justin Trudeau als "Gouverneur" eines künftigen "51. Bundesstaats" der  USA verspottet.

Carney wurde am 14. März als Regierungschef vereidigt, hat seit seinem Amtsantritt aber noch nicht mit Trump gesprochen. Für die beiden historisch eng verbündeten Länder ist das eine ungewöhnlich lange Zeit.

Neue Gegenzölle angekündigt

Carney sagte zudem, sein Land werde mit Gegenmaßnahmen auf die am Mittwoch von den USA angekündigten Einfuhrzölle auf Autos reagieren. "Unsere Antwort auf diese jüngsten Zölle ist kämpfen, schützen, aufbauen", fügte er an. Die kanadischen Vergeltungsmaßnahmen würden "die größtmögliche Wirkung in den USA und die kleinstmögliche in Kanada" entfalten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 28. März 2025 um 07:49 Uhr.