Auf der Westfront des US-Kapitols türmt sich der Schnee.

Wegen Kälte in Washington Trumps Amtseinführung ins Kapitol verlegt

Stand: 17.01.2025 19:31 Uhr

Eigentlich findet die Amtseinführung der US-Präsidenten im Freien statt. Doch wegen der aktuellen Kältewelle in Teilen der USA wird die Veranstaltung am Montag nach drinnen verlegt.

Wegen eisiger Kälte wird die Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump ins Kapitol verlegt. Er wolle nicht, dass Menschen verletzt würden oder in irgendeiner Weise zu Schaden kämen, und habe deshalb angeordnet, dass die Ansprache zur Amtseinführung, die Gebete und andere Reden am Montag in der Kuppelhalle des Kapitols stattfinden, erklärte Trump.

Traditionell findet die feierliche Zeremonie an der Westseite des Parlamentsgebäudes unter freiem Himmel statt. Üblicherweise zieht die Amtseinführung Menschenmassen auf die National Mall, die große Promenade zwischen dem Kapitol und dem Lincoln Memorial. Laut Trump wird eine Sportarena im Stadtzentrum von Washington für Besucher geöffnet, um die Amtseinführung live per Übertragung zu verfolgen. Auch die traditionelle Parade werde dort stattfinden - und er selbst werde nach seiner Vereidigung vor Ort sein, so Trump. 

Minusgrade in Washington

Die US-Hauptstadt Washington kommt aus den Minusgraden nicht heraus - am Montag könnte es so kalt werden wie in Jahrzehnten nicht bei einer Amtseinführung. Zwar soll es nicht ganz so eisig werden wie bei Ronald Reagans zweiter Amtseinführung 1985, als es nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes mittags annähernd minus 14 Grad waren.

Vorhergesagt werden für Sonntagnacht derzeit aber um die minus acht Grad, die Höchsttemperatur am Montag soll bei um die minus sechs Grad liegen, gefühlt könnte es deutlich kälter sein. Andere Medien berichten sogar von Temperaturen von minus zwölf Grad Celsius am Montag.

Auch Reagans zweite Amtseinführung musste in der Rotunde stattfinden. Seine Amtseinführung wird vom Wetterdienst als kälteste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1871 ausgegeben. Die US-Verfassung schreibt vor, dass die Amtszeit jedes neuen Präsidenten am 20. Januar um zwölf Uhr mittags beginnt.

Ältester jemals vereidigter Präsident

Trump wird am Montag als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Mit 78 Jahren und sieben Monaten ist der Republikaner der älteste US-Präsident, der je vereidigt wurde. Sein Vorgänger Joe Biden war bei der Amtseinführung fünf Monate jünger. Anschließend hält Trump seine Antrittsrede, in der er seine Pläne für die nächsten vier Jahre darlegt.

Alle lebenden ehemaligen Präsidenten - Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton - nehmen an der Amtseinführung teil, von den ehemaligen First Ladys kommt Michelle Obama nicht. Auch der scheidende Staatschef Biden wird dabei sein - obwohl sich Trump 2021 geweigert hatte, zu dessen Amtsantritt zu erscheinen.

Tech-Milliardäre und Rechtspopulisten als Gäste

Als Ehrengäste hat Trump mehrere Tech-Milliardäre eingeladen, die neben anderen Prominenten und den künftigen Ministern auf der Bühne sitzen werden. Mit dabei sind laut Medienberichten Elon Musk, Amazon-Gründer Jeff Bezos, Meta-Chef Mark Zuckerberg sowie Shou Chew von Tiktok.

Ausländische Staats- und Regierungschefs stehen traditionell am 20. Januar nicht auf der Gästeliste. Trump hat dennoch Rechtspopulisten wie den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni sowie den argentinischen Präsidenten Javier Milei eingeladen. Ob sie tatsächlich alle kommen werden, ist unklar. Auch Chinas Staatschef Xi Jinping erhielt eine Einladung, Peking schickt jedoch den Vizepräsidenten Han Zheng.

Für die Vereidigung werden rund 25.000 Sicherheitsbeamte und Soldaten in der Hauptstadt zusammengezogen. Das Weiße Haus, das Kapitol und Teile der Pennsylvania Avenue sind bereits von 2,40 Meter hohen Sicherheitszäunen umgeben.