Machtübergabe am 20. Januar So läuft Trumps Amtseinführung ab
Vor vier Jahren blieb Donald Trump der Amtseinführung von Joe Biden fern. Und wegen der Pandemie und strenger Sicherheitsvorkehrungen verfolgten viele Zuschauer die Zeremonie im TV. Diesmal soll es anders werden.
Zehntausende Besucher werden auf der National Mall in Washington erwartet, um bei der Amtseinführung von Donald Trump dabei zu sein - und das trotz voraussichtlich eisiger Temperaturen und strengster Sicherheitsvorkehrungen. Neben dem Trump-Bewunderer Christopher Macchio, der die Nationalhymne singt, werden die Countrysängerin Carrie Underwood und der 82-jährige Lee Greenwood auftreten. Greenwoods Song "God bless America" gilt als inoffizielle Trump-Hymne und wurde bei seinen Wahlkampfveranstaltungen hoch und runter gespielt.
Dieser Pomp und Prunk spiegelten die Bedeutung dieser Machtübergabe und die kulturelle Bedeutung der Präsidentschaft in den USA und weltweit wider, erklärt Justin Vaughn, Politikwissenschaftler an der Coastal University in South Carolina.
Amtseid und Antrittsrede
Der Tagesablauf folgt den Regeln einer jahrhundertealten Tradition. Donald Trump verbringt mit seiner Familie die Nacht im Gästehaus des Weißen Hauses und beginnt den Tag mit einem Gottesdienst. Darauf folgt das traditionelle Teetrinken, bei dem die Bidens das Trump-Ehepaar offiziell im Weißen Haus begrüßen. Dieser Termin fiel vor vier Jahren aus, weil Trump seine Wahlniederlage nicht akzeptieren wollte.
Mittags beginnt auf den Stufen des Kapitols dann die eigentliche Vereidigung. Wie bereits am 20. Januar 2017 wird der Oberste Richter John Roberts zunächst den Vizepräsidenten einschwören, danach wird Donald Trump seinen Amtseid ablegen.
Genau in diesem Moment wird dann hinter den Kulissen der Atomkoffer übergeben. Im Anschluss hält Donald Trump seine sogenannte "Inaugural Address" - seine Amtsantrittsrede.
Tech-Milliardäre unter den Gästen
Die letzte Antrittsrede von Trump sei sehr aggressiv, düster und kein bisschen versöhnlich gewesen, erinnert sich Politikwissenschaftler Justin Vaughn. Er erwartet nicht, dass die Rede diesmal ähnlich aggressiv ausfallen wird, sondern eher feierlich.
Der scheidende Präsident, Joe Biden, wird gemeinsam mit seiner Familie der Amtsübergabe beiwohnen. Neben vielen wichtigen Menschen aus Politik und Gesellschaft, u.a. ehemaligen US-Präsidenten, sind diesmal auch Tech-Milliardäre wie Elon Musk, Mark Zuckerberg, Jeff Bezos und sogar TikTok-Chef Shou Chew unter den Ehrengästen. Die Gästeliste habe symbolische Bedeutung, erklärt Politologe Justin Vaughn.
Erste Exekutivanordnungen erwartet
"Normalerweise ist dies ein Moment, bei dem alle zusammenkommen - egal, ob man sich mag oder nicht. Das ist zunehmend nicht mehr der Fall." Diesmal zum Beispiel komme Michelle Obama nicht zur Inauguration, so Vaughn. Warum sie nicht komme, sei unbekannt, darüber werde spekuliert.
Der Rest des Tages ist Unterschriftszeremonien, Paraden und Bällen gewidmet. Am späten Nachmittag wird der frischgebackene Präsident anfangen, das Land zu regieren. Bereits am ersten Tag seiner Präsidentschaft will Trump etliche Exekutivanordnungen unterschreiben.