Donald Trump am Schreibtisch im Oval Office

Handelskrieg vermieden USA und Kolumbien legen Streit bei

Stand: 27.01.2025 05:41 Uhr

Der Streit eskalierte schnell: Kolumbien ließ US-Militärflugzeuge mit abgeschobenen Migranten nicht landen - Trump drohte mit Zöllen. Nun ist der Streit schon wieder beendet. Das Weiße Haus äußert sich triumphierend.

Der Zollstreit zwischen den USA und Kolumbien wegen der vom neuen US-Präsidenten Donald Trump veranlassten Abschiebeflüge ist nach Angaben des Weißen Hauses beigelegt.

Die kolumbianische Regierung habe allen Bedingungen Trumps zugestimmt, einschließlich der "uneingeschränkten Aufnahme" aller Kolumbianer, die aus den Vereinigten Staaten zurückgeschickt würden, teilte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt mit.

Der kolumbianische Außenminister Luis Gilberto Murillo bestätigte eine Übereinkunft: "Wir haben die festgefahrene Situation mit der US-Regierung überwunden". Auf Anweisung Präsident Gustavo Petros habe man das Präsidentenflugzeug bereitgestellt, um die Rückkehr der Kolumbianer zu erleichtern. Er äußerte sich nicht zur Frage der Landung von Militärmaschinen - widersprach aber auch nicht der US-Darstellung.

Zuvor hatte Kolumbien die Landung von US-Militärflugzeugen mit abgeschobenen kolumbianischen Migranten an Bord verhindert. Daraufhin kündigte Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kolumbien und Einreisebeschränkungen an. Petro zog sofort nach und wies seine Regierung an, die Zölle auf Einfuhren aus den USA ebenfalls um 25 Prozent zu erhöhen.

Einige Sanktionen bleiben vorerst in Kraft

In der Mitteilung aus Washington hieß es nun, dass Petro zugestimmt habe, US-Militärflugzeuge mit aus den Vereinigten Staaten ausgeflogenen Menschen "ohne Einschränkung oder Verzögerung" landen zu lassen. Auf der Grundlage dieser Vereinbarung würden die Zölle nicht verhängt - es sei denn, Kolumbien halte sich nicht an diese Vereinbarung.

Die vom US-Außenministerium verhängten Visasanktionen und die verstärkten Zoll- und Grenzschutzkontrollen bei allen kolumbianischen Gütern und Staatsangehörigen bleiben demnach aber vorerst in Kraft, bis die erste Maschine in Kolumbien gelandet ist. "Die heutigen Ereignisse machen der Welt deutlich, dass Amerika wieder respektiert wird", schrieb Leavitt weiter.

Kolumbien will Menschen zurücknehmen - in Würde

Petro hatte den US-Militärflugzeugen mit je 80 Passagieren die Landung verweigert und mitgeteilt: "Ein Migrant ist kein Krimineller und sollte mit der Würde behandelt werden, die ein menschliches Wesen verdient." Deshalb habe er die US-Militärflugzeuge, die kolumbianische Migranten transportierten, zurückschicken lassen. Kolumbien werde seine Staatsangehörigen "in zivilen Flugzeugen aufnehmen, ohne sie wie Kriminelle zu behandeln".

Die kolumbianische Regierung kündigte später an, das kolumbianische Präsidentenflugzeug in die USA zu entsenden, um die Insassen der zurückgewiesenen US-Militärmaschinen "in Würde" nach Kolumbien zu holen.

Große Ankündigungen

Trumps Regierung hatte die Festnahme und Abschiebung von Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis in den vergangenen Tagen vorangetrieben. Bislang waren die Aktionen aber hinter dem zurückgeblieben, was der Präsident und seine Leute als nie dagewesenes Abschiebeprogramm angekündigt hatten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 27. Januar 2025 um 08:05 Uhr.