Jemen Huthi lassen mehr als 150 Kriegsgefangene frei
Zahlreiche Menschen sollen sich im Jemen in Kriegsgefangenschaft befinden. Nun wurden laut dem Roten Kreuz mehr als 150 Gefangene von den Huthi freigelassen. Zuvor nahm die Miliz erneut UN-Mitarbeiter fest.
Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach Angaben des Roten Kreuzes 153 Gefangene freigelassen. Es handle sich um Häftlinge in der Hauptstadt Sanaa, die das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) während ihrer Gefangenschaft regelmäßig besucht und unterstützt habe, teilte die Organisation mit.
"Diese Operation bringt dringend benötigte Erleichterung und Freude für Familien, die auf die Rückkehr ihrer Angehörigen gewartet haben", sagte die Leiterin der IKRK-Delegation im Jemen, Christine Cipolla. "Wir wissen, dass auch viele andere Familien auf ihre Chance warten, wieder vereint zu werden. Wir hoffen, dass die heutige Freilassung zu vielen weiteren Momenten wie diesem führen wird."
Huthi sprechen von "humanitären Gründen"
Die vom Iran unterstützen Huthi bestätigten die Freilassungen. Die meisten der Freigelassenen seien kranke und ältere Menschen, teilte die Miliz mit. Die Huthi sprachen von einem "einseitigem Schritt aus humanitären Gründen", wie der Huthi-nahe TV-Sender Al-Masirah einen Vertreter zitierte. Die Initiative ziele darauf ab, Vertrauen aufzubauen und "eine neue Phase des ernsthaften und ehrlichen Umgangs mit dieser humanitären Angelegenheit einzuleiten".
Der Schritt wurde als Signal der Entspannung mit Blick auf die Waffenruhe zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen gedeutet. Jedoch nahmen die Huthi zuvor sieben jemenitische Mitarbeiter der Vereinten Nationen gefangen. UN-Generalsekretär António Guterres forderte die unverzügliche und bedingungslose Freilassung der Betroffenen und aller anderen UN-Mitarbeiter, die von den Huthi festgehalten werden. Einige befänden sich bereits seit 2021 in Gefangenschaft.
Vom Iran unterstützte Miliz
Am Mittwoch hatte der neue US-Präsident Donald Trump angekündigt, die Huthi-Miliz wieder als ausländische Terrororganisation einzustufen. Wie die palästinensische Hamas und die Terrororganisation Hisbollah gehören die Huthi zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten "Achse des Widerstands". Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 hatte die Miliz auch immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden angegriffen.