Journalistin Sala kommt nach ihrer Freilassung in Italien an

Nach Freilassung von Journalistin Italien entlässt Iraner aus Gefängnis

Stand: 12.01.2025 21:57 Uhr

20 Tage lang verbrachte die italienische Journalistin Sala in Teheran in Einzelhaft. Vor wenigen Tagen wurde sie entlassen. Jetzt kam in Italien ein iranischer Geschäftsmann frei. War es ein Austausch?

Erst vor wenigen Tagen war die italienische Journalistin Cecilia Sala im Iran aus dem Gefängnis entlassen worden. Nun ist der in Italien einsitzende Iraner Mohammad Abedini freigekommen - das bestätigte das iranische Außenministerium. Abedini soll bereits im Iran sein.

Der Geschäftsmann war Mitte Dezember auf Bitten der USA auf dem Flughafen in Mailand festgenommen worden. Ihm wird die Lieferung von Drohnen vorgeworfen, mit denen im Januar 2024 drei US-Soldaten in Jordanien getötet wurden. Drei Tage nach seiner Festnahme in Mailand war die Journalistin Sala in Teheran festgenommen worden. Die iranischen Behörden warfen ihr vor, gegen Mediengesetze der Islamischen Republik verstoßen zu haben.

In Einzelhaft in Teheran

20 Tage lang saß sie im berüchtigten Evin-Gefängnis in strenger Einzelhaft. Erst vergangenen Mittwoch kam sie wieder frei. Schon kurz nach ihrer Verhaftung war spekuliert worden, dass die Journalistin vom Iran als Geisel genommen worden war, um Abedinis Auslieferung an die USA zu verhindern.

Der Sprecher des Außenministeriums in Teheran sprach nun von diplomatischen Bemühungen, die in dieser Causa unternommen worden seien und bedankte sich bei allen Beteiligten. Nach Kontakten zwischen iranischen und italienischen Sicherheitsbehörden sei das "Missverständnis" über seine Festnahme in Mailand aufgeklärt worden, berichtete das Justizportal Mizan. 

Zuvor mehrten sich die Hinweise auf ein bevorstehendes Gegengeschäft. Italiens Justizminister Carlo Nordio beantragte bei einem Gericht in Mailand, die Inhaftierung Mohammad Abedinis aufzuheben. Das italienische Justizministerium erklärte, die Abedini vorgeworfenen Straftaten seien nach italienischem Recht entweder nicht strafbar oder es mangele an Beweisen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 12. Januar 2025 um 22:00 Uhr.