Saskia Esken

Unterstützung für Klingbeil SPD-Politiker fordern Rückzug von Parteichefin Esken

Stand: 19.03.2025 08:16 Uhr

Die SPD will ihr Wahldebakel aufarbeiten. Nun fordern SPD-Politiker aus der Basis den Rückzug von Parteichefin Esken. Es gebe keine Aufgabe mehr für sie. Ihr Co-Chef Klingbeil erfährt hingegen Zustimmung.

Nach dem schlechten Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl werden innerhalb der Partei personelle Konsequenzen gefordert. Nun rufen zwei Sozialdemokraten Co-Chefin Saskia Esken öffentlich zum Rücktritt auf.

"Für die Genossin Esken sehe ich eigentlich keine weiteren Aufgaben in der Parteiführung, die letztlich für die SPD auch Fortschritt und Mehrwert bringen könnten", sagte der Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) dem Tagesspiegel.

Jung plädierte dafür, dass Co-Parteichef Lars Klingbeil künftig allein an der Spitze der Sozialdemokraten stehen solle. "Ich glaube, dass die SPD mit der Stärkung von Lars Klingbeil durch den gleichzeitigen Partei- und Fraktionsvorsitz einen ersten richtigen, wichtigen Schritt gegangen ist", führte Jung aus. Für ihn zähle Klingbeil "zu den absolut Guten", sagte er. Klingbeil sei "ein Hoffnungsträger für die Zukunft der SPD".  Die Sozialdemokraten müssten sich jetzt auf "einen starken Mann" fokussieren.

Freitag: Esken hat keine Akzeptanz bei Bürgern

Auch die frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag forderte einen Rückzug Eskens von der Parteispitze. Eine langjährige Parteivorsitzende, die im eigenen Bundestagswahlkreis gerade mal 12,9 Prozent der Erststimmen hole, habe "erkennbar keine Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern", sagte Freitag dem Tagesspiegel. Dies aber sei unbedingte Voraussetzung für Akzeptanz in der Partei. "Daher wäre es im Interesse der SPD wünschenswert, wenn Saskia Esken zeitnah selbst zu dieser Erkenntnis kommen und von sich aus zurücktreten würde."

Zudem kritisierte sie Eskens Medienarbeit. "Es wäre sicher für uns deutlich besser gewesen, wenn es so manche Äußerung und manches Interview von Saskia Esken nicht gegeben hätte", sagte Freitag.

Esken hält personelle Konsequenzen für notwendig

Die Sozialdemokraten sind sich einig, dass sich etwas in der SPD verändern muss. Auch Esken sprach von personellen Veränderungen in der Parteiführung. Sie verwies am Montag im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF auf einen vorgezogenen Parteitag im Sommer, bei dem das Wahlergebnis analysiert werden soll. "Da werden auch personelle Konsequenzen notwendig sein. Das werden wir als Team entscheiden", sagte sie.

Die SPD hatte bei der Wahl am 23. Februar ein historisch schlechtes Ergebnis eingefahren. Esken und Co-Parteichef Klingbeil blieben im Amt. Klingbeil sicherte sich zusätzlich den Fraktionsvorsitz. Die beiden SPD-Vorsitzenden führten auch die Sondierungsverhandlungen mit der Union für eine künftige Koalition. 

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Bayern 2 am 19. März 2025 um 07:00 Uhr.