Äbtissin Schwester M. Elisabeth Vaterodt

Sachsen Äbtissin im Kloster Ostritz zurückgetreten

Stand: 10.01.2025 13:15 Uhr

Die Leiterin des Frauenklosters St. Marienthal in Ostritz legt Anfang Feburar ihr Amt nieder. Zwischen den Zeilen einer Mitteilung klingt die Amtsniederlegung bitter.

Von MDR SACHSEN

Die Äbtissin des Klosters St. Marienthal in Ostritz nahe der polnischen Grenze ist zurückgetreten. Schwester Elisabeth Vaterodt nannte in einer Mitteilung der Kongregation, zu der das Kloster gehört, gesundheitliche Gründe. Ab Februar wird St. Marienthal übergangsweise von einer Administratorin geleitet. Zuerst hatte die "Sächsische Zeitung" darüber berichtet.

Äbtissin Schwester M. Elisabeth Vaterodt

Anfang Februar wird Schwester Elisabeth Vaterodt 69 Jahre alt und ist dann nicht mehr Vorsteherin (Äbtissin) des Klosters St. Marienthal sein. Sie stammt aus dem Eichsfeld, ist gelernte Stenotypistin und Altenpflegerin. 1985 trat sie ins Kloster St. Marienthal ein.

Abgang mit bitterem Unterton?

Elisabeth Vaterodt selbst schreibt im Jahresheft des Freundeskreises der Abtei von einer "bitteren Entwicklung", die sie im Detail nicht erläutern wolle, sowie von anonymen Briefen mit Verleumdungen gegen sie. Nach fast 40 Jahren Leben im Zisterzienserkloster nannte die 68 Jahre alte Äbtissin den Schritt einen "traurigen Abschluss meines Berufungsweges".

Das Kloster St. Marienthal im ostsächsischen Ostritz zwischen Görlitz und Zittau ist am Sonntag (08.08.2010) komplett vom Wasser der Neiße überspült.

Das Kloster St. Marienthal in Ostritz ist im August 2010 vom Wasser der Neiße überspült worden. Die Flut richtete Millionenschäden im Kloster an (Archivfoto vom 8. August 2010).

Hochwasser und Corona-Krise setzte Kloster zu

Seit dem Neißehochwasser 2010 und auch durch die Corona-Krise hat das Kloster existenzielle Geldprobleme. Im Jahr 2010 war der Klosterwald verkauft worden, was auch auf öffentliche Kritik stieß. Den Verkauf hatte die Vorgängerin der jetzigen Äbtissin organisiert.

2016 war Schwester Elisabeth zur 56. Äbtissin des Zistersienserinnenklosters gewählt worden. Zuletzt stand sie öffentlich in der Kritik, weil sie wertvolle Bücher aus der Klosterbibliothek für Millionen Euro verkaufen wollte. Letztlich verblieben die Bücher in Sachsen.

MDR (kk/M. Greulich)