Amira Mohamed Ali (l-r, alle BSW), Co-Bundesvorsitzende, sowie Sabine Zimmermann und Jörg Scheibe, beide Vorsitzende des sächsischen BSW-Landesverbandes, sitzen beim sächsischen BSW- Landesparteitag beisammen.

Sachsen BSW Sachsen zieht mit Marcel Machill an der Spitze in den Bundestagswahlkampf

Stand: 05.01.2025 14:37 Uhr

Das BSW zieht in Sachsen mit dem Leipziger Journalistik-Professor Marcel Machill als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl. Der 56-Jährige wurde ohne Gegenkandidaten auf Platz 1 der Landesliste gewählt.

Von MDR SACHSEN

Das Bündnis Sahra Wagenknecht hat Marcel Machill zum sächsischen Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl bestimmt. Der Medienprofessor wurde auf einem Parteitag in Leipzig ohne Gegenkandidaten mit gut 75 Prozent auf Platz 1 der Landesliste gewählt. 79 Stimmberechtigte waren bei der Vollversammlung der Landespartei vor Ort. Der Medienprofessor hatte bereits bei den Sondierungsgesprächen in Sachsen und am Wahlprogramm der Partei im Bund mitgewirkt. Die Umfragewerte des BSW in Sachsen sind seit der Landtagswahl gesunken. Entsprechend wolle man einen kurzen aber harten Wahlkampf führen, so Spitzenkandidat Machill. Dabei stünden die Friedenspolitik und die soziale Gerechtigkeit im Vordergrund.

BSW

Der Leipziger Medienprofessor Marcel Machill tritt für das BSW in Sachsen als Spitzenkandidat bei der vorgezogenen Bundestagswahl an.

Medienprofessor als Spitzenkandidat gewählt

Zugleich plädierte Machill für eine umfassende Reform der aus seiner Sicht ungerechten Erbschaftssteuer, einen Mindestlohn von 15 Euro und eine bessere Förderung von Firmengründern gerade in Ostdeutschland. "Es muss gerecht zugehen in Deutschland." Er selbst sei ein Arbeiterkind - der Vater Maurermeister, die Mutter Kinderkrankenschwester - und habe durch gute Bildung und Stipendien Professor werden können.

Pragmatischer Umgang mit AfD

Machill zufolge kann das BSW sein Landtagswahlergebnis von 11,8 Prozent aus dem Vorjahr wohl nicht wiederholen. Die anderen Parteien hätten seine Partei als ernstzunehmenden Gegner erkannt. Der Wind sei rauer geworden. Eine formale Zusammenarbeit mit der AfD schloss er aus, doch gelte es, sich deren Inhalte pragmatisch anzuschauen. Grundsätzlich halte er ein Bündnis mit der CDU für möglich. Das BSW liegt in bundesweiten Wahlumfragen derzeit zwischen vier und sieben Prozent.

Die vorgezogene Bundestagswahl findet am 23. Februar 2025 statt.

MDR (cst/wim/sat)/dpa