Sachsen Defekte und Ausfälle: Krisengipfel für RE6 zwischen Chemnitz und Leipzig
Eine Woche vor der Eröffnung der Kulturhauptstadt in Chemnitz funktioniert einer der wichtigsten Bahnlinien nicht. Statt die Fahrgäste zuverlässig zu befördern, sind Züge der Linie RE6 zwischen Chemnitz und Leipzig häufig von Ausfällen und Defekten betroffen. Jetzt sollen Lösungen her, verlangt der Verkehrsverbund Mittelsachsen.
- Wiederkehrende Störungen machen die RE6-Strecke für die Fahrgäste unattraktiv.
- Mobile Instandhaltungs-Teams sollen Regionalzüge schnell zurück auf die Schiene bringen.
- Anstelle von Elektrozügen setzt der Verkehrsverbund Mittelsachsen gebrauchte Doppelstockzüge ein.
Vor dem Start des Kulturhauptstadtjahres 2025 in Chemnitz sollen die Probleme auf der Zugstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig gelöst werden. Auf der RE6-Strecke kommt es immer wieder zu Ausfällen, Verspätungen und technischen Problemen: Mal klagen Fahrgäste über kaputte Zugtüren, mal über defekte Toiletten. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) hatte am Donnerstag auf einem Krisengipfel mit weiteren Verantwortlichen ein Maßnahmepaket beschlossen.
Mobile Teams halten Züge instand
"Ich erwarte von allen Teilnehmern, größtmögliche Anstrengungen zu unternehmen, um zu einem stabilen Fahrbetrieb zurückzukehren", verlangte VMS-Geschäftsführer Mathias Korda vor den Gesprächen. Dort saßen demnach der Zughersteller Alstom, Techniker und die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) als Betreiberin der Strecke am Tisch. Wie ein VMS-Sprecher MDR SACHSEN sagte, sollen künftig beispielsweise Instandhaltungsteams unterwegs sein, die sich um defekte Waggons kümmern.
Ich erwarte von allen Teilnehmern, größtmögliche Anstrengungen zu unternehmen, um zu einem stabilen Fahrbetrieb zurückzukehren. Mathias Korda | Geschäftsführer Verkehrsverbund Mittelsachsen
So soll es auf Linie RE6 besser rollen
- Über geschaltete Hotlines sollen MRB-Mitarbeiter schneller Hilfe für Probleme anfordern können.
- Die Fahrgäste sollen besser informiert werden. Mitarbeiter der Regiobahn sollen besser geschult werden.
- In Stoßzeiten sollen einzelne Entlastungszüge fahren, auch über Riesa.
- Die Türstörungen beim Öffnen und Schließen müssen beseitigt werden.
Quelle: Verkehrsverbund Mittelsachsen
Deshalb ist die Linie störanfällig
Die Bahnlinie RE6 ist aus mehreren Gründen störanfällig: Die Strecke ist eingleisig und nicht elektrifiziert. Der VMS muzss nach eigenen Angaben weiter auf die für 2023 bestellten modernen Akkuzüge verzichten. Der Hersteller Alstom will sie nun verspätet im Sommer 2025 ausliefern. Laut Alstom könnten die Elektrozüge nach den den vorgeschriebenen Probefahrten ab Dezember 2025 rollen.
Zur Überbrückung kommen laut VMS in diesem Jahr gebrauchte Doppelstockzüge zum Einsatz. Deren Start zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 verlief aber mangelhaft, hieß es.
Die Veranstalter der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 erwarten allein zur Eröffnungsfeier am 18. Januar mehrere zehntausend Besucherinnen und Besucher.
Mehr Züge in Europas Kulturhauptstadt
Der Verkehrsverbund Mittelsachsen hat angekündigt, zur Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres in Chemnitz den öffentlichen Nahverkehr zu verstärken. Demnach werden 75 Züge und knapp 50 Busse zusätzlich fahren. Die Stadt Chemnitz erwartet zur Eröffnung der Kulturhauptstadt mehrere zehntausend Besucher.
MDR (wim/cgü)