Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (re.) trifft in der Delitzscher Innenstadt Mitarbeiterinnen eines Kosmetiksalons.

Sachsen Delitzsch statt Berlin: Steinmeiers Amtssitz drei Tage in Sachsen

Stand: 20.05.2025 15:55 Uhr

Als Teil seiner Besuchsreihe "Ortszeit Deutschland" ist der Bundespräsident am Dienstag nach Delitzsch gefahren. Frank-Walter Steinmeier will mit Bürgern reden und sehen, wie sich die Stadt entwickelt hat. Eine Bratwurst gönnte er sich zum Mittagessen auch, bevor er ins Rathaus ging.

Von MDR SACHSEN

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist seit Dienstagvormittag in Delitzsch im Landkreis Nordsachsen. Bis Donnerstagnachmittag wird er seine Amtsgeschäfte von hier aus führen. Es geht um Themen wie Wehrpflicht, Wandel und die Stärken der Region. Der Besuch ist Teil der Reihe "Ortszeit Deutschland", bei der Deutschlands Staatsoberhaupt regelmäßig in Regionen reist, um mit Bürgerinnen und Bürgern zu sprechen und die Entwicklung ihrer Orte kennenzulernen. Delitzsch ist der 15. Ortstermin dieser Reihe. Zum Auftakt sprach er mit Ladeninhabern, Handwerkern sowie Imbissbetreibern auf dem Marktplatz.

Vor einem Besuch im Rathaus in Delitzsch ist Bundespräsident Farnk-Walter Steinmeier mit dem Oberbürgermeister Manfred Wilde (re.) eine Bratwurst.

Vor dem Besuch im Rathaus und Gesprächen mit Stadtratsfraktionen und dem Jugendparlament probierte Steinmeier (li.) eine Bratwurst auf dem Marktplatz.

Treff mit Einheimischen und Sportlern

Geplant sind neben politischen Gesprächen auch ein Bürgerdialog bei einer Kaffeetafel zur "Wehrpflicht und sozialen Pflichtzeit", ein Besuch im neuen Elberitzbad und ein Treff mit der Handballmannschaft des "NHV Concordia Delitzsch 2010". Die Stadt gilt auch als Wiege der Genossenschaftsidee, die 1849 als moderne Unternehmensform dort Premiere hatte. Daher wird es am Mittwoch ein Fachgespräch mit Genossenschaftern geben, in dem die Potentiale der Idee ausgelotet werden.

Am Donnerstag wird Steinmeier im Barockschloss zehn engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus Sachsen den Verdienstorden der Bundesrepublik verleihen. Die Liste der Geehrten finden Sie hier.

Vorschusslorbeeren für Delitzsch

Oberbürgermeister Manfred Wilde freute sich auf den hohen Besuch, nannte ihn "ein herausragendes Ereignis" für seine Stadt. Im Gespräch mit MDR SACHSEN hob er hervor, dass Steinmeier mit vielen Ehrenamtlichen reden wolle und Einblicke "an allen vorzeigbaren und auch nicht vorzeigbaren Stellen gegeben" würden.

Die Stadt erkennen Sie heute ja nicht wieder. Das ist den Bürgern zu verdanken. Manfred Wilde | Oberbürgermeister der Stadt Delitzsch

Wilde hofft darauf, dass die Einwohner "freundlich winken, vielleicht auch meckern. Das ist auch wichtig bei den vielfältigen Themen, die uns gesamtgesellschaftlich beschäftigen". Er will Steinmeier Delitzsch als Stadt zeigen, die es geschafft habe, in den vergangenen 30 bis 35 Jahren einen tiefgreifenden Wandel zu vollziehen".

Steinmeier: Delitzsch profitiere von wirtschaftlicher Dynamik

Vor seinem Besuch hatte Steinmeier Delitzsch attestiert, in den vergangenen Jahrzehnten enorme Herausforderungen gemeistert und sich als Stadt und Region neu erfunden zu haben. Heute profitiere die Kommune unter anderem von der wirtschaftlichen Dynamik im Norden Leipzigs und vom geplanten Großforschungszentrum "Center for the Transformation of Chemistry". Das soll in Folge des Strukturwandels entstehen.

MDR (kk, bbr, phb)/dpa