Sachsen Neue Fußfessel zum Schutz vor häuslicher Gewalt in Sachsen im Einsatz
Um Frauen besser vor Gewalt zu schützen, macht sich Hessen für einen erweiterten Einsatz elektronischer Fußfesseln stark. In Sachsen wird die Technik jetzt erstmalig eingesetzt.
In Sachsen wird bundesweit erstmals eine Fußfessel nach spanischem Modell angewandt, um eine Frau vor häuslicher Gewalt zu schützen. Gegen ihren vorbestraften Ex-Mann sei ein Kontakt- und Annäherungsverbot verhängt worden, das mit Hilfe der Fußfessel kontrolliert werde. Das teilten die sächsische Justizministerin Constanze Geiert und ihr hessischer Amtskollege Christian Heinz (beide CDU).
Die Fußfessel nach spanischem Vorbild wird auch von der Opferhilfe "Weißer Ring" gefordert. Die Erfolgsquote bei den geschützten Frauen liege bei 100 Prozent. (Archivbild)
Spanisches Modell schützt Frauen besser vor Femiziden
Beim spanischen Modell werden nach Angaben der Ministerien keine festen Verbotszonen überwacht. Der Täter trägt eine Fußfessel, die mit einer GPS-Einheit kommuniziert, die das Opfer bei sich trägt. Damit werden den Angaben zufolge Betroffene auch außerhalb ihrer Wohnung vor Zufallsbegegnungen mit dem Täter im Alltag gewarnt.
Begegnen sich Opfer und Täter, werde ein Alarm ausgelöst. Der Täter wird gewarnt oder die Polizei kommt zu Hilfe. Unter den fast 13.000 überwachten Fällen gab es in Spanien in den vergangenen 13 Jahren keine Femizide mehr.
Länderkammer: Bundesweit ins Gewaltschutzgesetz
Überwacht werden Fußfesselträger in der Gemeinsamen elektronischen Überwachungsstelle der Länder (GÜL) in Hessen. Das Bundesland hatte auch eine Bundesratsinitiative gestartet, im Dezember hat die Länderkammer zugestimmt.
Dazu soll unter anderem das spanische Modell der elektronischen Fußfessel bundesweit im Gewaltschutzgesetz verankert werden.
MDR (kbe)/dpa/kna