Historische Fahrzeuge aus Sachsen

Sachsen "Puppchen" und "Blutblase": Das sind die Neuheiten im Horch-Museum Zwickau

Stand: 07.01.2025 09:00 Uhr

Fans historischer Automobile und Kräder erwarten 2025 im August-Horch-Museum in Zwickau zwei neue Exponate. In der Dauerausstellung erfahren die Besucher auch, warum die Fahrzeuge seltsame Spitznamen tragen.

Von MDR SACHSEN

Das August-Horch-Museum in Zwickau startet mit zwei neuen Exponaten in das neue Jahr 2025. Wie das Museum mitteilte, wird ein 15-PS-Fahrzeug gezeigt. Der kleine Wanderer W3 sei im Ersten Weltkrieg als Aufklärungs- und Kurierfahrzeug eingesetzt worden. Er zeichne sich durch sein geringes Gewicht von 600 Kilogramm und seine Wendigkeit aus. Seinen Beinamen "Puppchen" habe er als Requisite in einer Chemnitzer Operette erhalten. Dort sang ein Tenor den Schlager "Puppchen, du bist mein Augenstern".

Historische Fahrzeuge aus Sachsen

Mit offenem Verdeck raste einst das Aufklärungs-Auto "Puppchen" über die Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges. Dieses 1918 gebaute Fahrzeug blieb weitgehend original erhalten.

Licht am Krad als Luxus

Als zweiter Neuzugang fährt an der Tankstelle im Horch-Museum ein historisches Motorrad vor, die DKW Luxus 200. Diese Zwei-Takt-Maschine aus dem Jahr 1929 ist auch als "Blutblase" bekannt, heißt es. Der Spitzname leitet sich von der Form des Tankes ab. Die Maschine ist demnach mit Licht ausgestattet - damals noch ein Extra. Zudem konnte der Kunde zwischen Ketten- und Riemenantrieb wählen. Auch der unschlagbare Preis von nur 648 Reichsmark habe den Verkaufserfolg angekurbelt.

Historische Fahrzeuge aus Sachsen

Das vor fast 100 Jahren gebaute DKW-Motorrad mit dem Spitznamen "Blutblase" stellt seit Anfang 2025 das August-Horch-Museum in Zwickau aus.

Was damals als Luxus galt, durfte - heute undenkbar - sogar ohne "Lappen" gefahren werden. Denn seit 1928 waren dem Museum zufolge in der Weimarer Republik Motorräder bis 200 Kubikzentimeter Hubraum von Steuer und Führerschein befreit.

MDR (wim/klw)