Baufahrzeuge auf der Prager Straße

Sachsen Streit um Fahrspuren: Leipzig hält an vierspurigem Ausbau der Prager Straße fest

Stand: 18.04.2025 13:38 Uhr

Auf der Prager Straße in Leipzig werden bis Jahresende die Straßen, Schienen und die Radwege erneuert. Damit ist sie eine Großbaustelle im Osten der Stadt. Die Behörden informierten am Mittwoch über Regelungen zum Umbau.

Von MDR SACHSEN

Die Prager Straße in Leipzig wird seit Montag gebaut. Wie aber die geplanten vier Spuren auf der Trasse am Völkerschlachtdenkmal untergebracht werden sollen, ist weiter offen. Grund ist unter anderem eine denkmalgeschützte Hecke. Sie darf nicht versetzt werden.

Über diese Entscheidung der Denkmalschutzbehörde ist der Leipziger Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwoch informiert worden. Auch die Umfassung am Südfriedhof dürfe nicht verändert werden. Damit fehlt der Platz, um vier Fahrspuren zu markieren.

Baufahrzeuge auf der Prager Straße

Auf der Prager Straße in Leipzig werden bis Jahresende die Straßen, Schienen und die Radwege erneuert. Damit ist sie eine Großbaustelle im Osten der Stadt.

Stadt will weiter vierspurig bauen

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung betonte, an der Vierspurigkeit festhalten zu wollen. Die hatte der Stadtrat im November beschlossen. "Wir fühlen uns gebunden an den Stadtratsbeschluss", sagte Jung. "Wir haben versucht, über die Denkmalbehörde einen Bescheid zu erwirken, der uns Möglichkeiten gibt. Das ist bis jetzt nicht gelungen." Es werde nun versucht, in verkehrsrechtlicher und denkmalpflegerischer Hinsicht die Straße umzubauen, sagte das Stadtoberhaupt weiter.

Bürgerinitiative kritisiert geplante Umsetzung

Die "Bürgerinitiative Prager Straße" kritisiert die Stadt. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es: "Es sind leere Worte, dass die Vierspurigkeit umgesetzt werden soll - stadtauswärts hat nun die Denkmalbehörde kein Grünes Licht gegeben, die Verkehrsbehörde wird dann in ein paar Monaten ihren Teil beisteuern."

Die Bürgerinitiative habe zudem in einer Machbarkeitsstudie aufgezeigt, dass alle Verkehrsteilnehmer unter einen Hut gebracht werden können. Dafür sei ein überfahrbares Gleis notwendig, hieß es weiter.

Ursprünglich nur zwei Spuren geplant

Die vierspurige Prager Straße verbindet den Stadtrand im Südosten mit dem im Zentrum gelegenen Augustusplatz. Im ursprünglichen Plan der Stadtverwaltung war vorgesehen, dass die vier Fahrspuren auf Höhe des Völkerschlacht Denkmals und des Südfriedhofs auf zwei Spuren reduziert werden sollen. Grund ist, dass ÖPNV und Fahrradfahrern mehr Platz eingeräumt werden soll. Auf einen Antrag der CDU-Fraktion im November 2024 wurde der Plan aber nochmals besprochen und eine Mehrheit im Stadtrat stimmte für den Erhalt der vier Autospuren.

MDR (sme/sys)