Sachsen Von Pödelwitz nach Bonn: Protest-Baumhaus kommt ins Haus der Geschichte
Ein Pödelwitzer Baumhaus schreibt Geschcihte und schafft es ins Museum. Das Baumhaus ist ein Zeichen gegen die Abbaggerung für den Kohletagebau geworden und wird deswegen im Bonner Haus der Geschichte ausgestellt.
Das Dorf Pödelwitz an der Tagebaukante südlich von Leipzig ist künftig auch ein Thema im Haus der Geschichte in Bonn: Ein Baumhaus wird Teil der Dauerausstellung im Museum. Das bestätigte das Haus der Geschichte auf Nachfrage von MDR SACHSEN. Das Baumhaus hatten die Pödelwitzer 2018 als Solidaritätsgeschenk zu den Umweltprotestlern in den Hambacher Wald ins Rheinland geschickt.
Das Baumhaus aus Pödelwitz wurde zu einem Symbol des Wiederstands gegen den Tagebau und wird deswegen ab Dezember 2025 im Bonner Haus der Geschichte ausgestellt.
Laut verschiedener Medienberichte hatte es viele solcher Protest-Baumhäuser im Hambacher Wald gegeben. Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen von 2018 wurden allerdings 86 - und damit der Großteil solcher Baumhäuser - durch die Polizei abgerissen. Das Pödelwitzer Baumhaus blieb allerdings bestehen und steht damit laut dem Haus der Geschichte für einen der größten Polizeieinsätze in der Geschichte von Nordrhein-Westfalen. Die Ausstellung wird derzeit umgestaltet und soll im Dezember 2025 wiedereröffnet werden.
Pödelwitz bleibt bestehen
2021 verkündete die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (Mibrag), welche den Tagebau Vereinigtes Schleenhain betreibt, dass Pödelwitz nicht abgebaggert wird. Darauf konnten sich die Mibrag, das sächsische Wirtschaftsministerium und das sächsische Oberbergamt einigen. Hintergrund für den Entschluss war der bis Ende 2038 beschlossene Kohleausstieg Deutschlands und die dadurch bis 2035 verkürzte Laufzeit des von der Mibrag belieferten Kohlekraftwerks Lippendorf.
MDR (lew)
