Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine meldet Abschuss von 67 russischen Drohnen ++

Stand: 08.02.2025 09:53 Uhr

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben zahlreiche russische Drohnen abgeschossen. Kanzler Scholz kritisiert Trumps Plan, Ukraine-Hilfe an die Nutzung ihrer Seltenen Erden zu koppeln. Die Entwicklungen im Liveblog.

Mehr als 30 Jahre nach ihrer wiedererlangten Unabhängigkeit haben sich Estland, Lettland und Litauen aus dem russischen Energiesystem gelöst. Um kurz nach 9.00 Uhr Ortszeit waren die drei baltischen EU- und NATO-Länder vom gemeinsamen Stromnetz mit Russland abgekoppelt, mit dem sie aus historischen Gründen seit Sowjetzeiten verbunden waren. Als Erstes hatte Litauen seine Stromleitung zu Russland gekappt.

Die Trennung verlief ohne Probleme und blieb für die Verbraucher unbemerkt, wie die Netzbetreiber in Estland, Lettland und Litauen mitteilten. Für einen Tag sollen die Stromnetze der drei Länder nun in einer Art Inselbetrieb allein funktionieren - und dann am Sonntag über Polen in das europäische System integriert werden.

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu heute 67 von insgesamt 139 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. 71 Drohnen seien vom Radar verschwunden, ohne dass sie ihre Ziele erreicht hätten. Die Ukraine meldet praktisch täglich russische Angriffe mit Dutzenden Drohnen. Häufig setzen die russischen Streitkräfte nach ukrainischen Angaben auch Raketen ein.

Drei Jahre nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat Litauen als erster der drei baltischen Staaten seine Stromnetzverbindung mit Russland gekappt. "Wir haben die Verbindung getrennt", sagte ein Sprecher des litauischen Netzbetreibers Litgrid. Estland und Lettland dürften in Kürze folgen.

Vorbehaltlich letzter Tests werden sich die drei Länder am Sonntag mit dem Stromnetz der EU synchronisieren, nachdem sie in der Zwischenzeit auf eigene Faust gearbeitet haben. Strom beziehen Lettland, Litauen und Estland schon seit Längerem nicht mehr aus Russland.

US-Präsident Donald Trump wird eigenen Angaben zufolge in der kommenden Woche möglicherweise seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj treffen - zum ersten Mal seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus. "Ich werde mich wahrscheinlich nächste Woche mit Präsident Selenskyj treffen", sagte Trump vor Journalisten in Washington. Auf die Frage, ob ein solches Treffen in Washington stattfinden würde, antwortete Trump: "Es könnte in Washington sein". Der US-Präsident betonte, er werde nicht "dorthin" - nach Kiew - reisen. 

Der US-Präsident erneuerte zudem seine Ankündigung, dass er ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin plane. Im Wahlkampf hatte Trump versprochen, den Ukraine-Krieg binnen "24 Stunden" zu beenden, inzwischen nennt er "sechs Monate" als Zeithorizont.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat US-Präsident Donald Trumps Versuch, US-Hilfe für die Ukraine an die Nutzung ihrer Seltenen Erden zu koppeln kritisiert. "Die Ukraine wird angegriffen, und wir stehen ihr bei, ohne uns das bezahlen zu lassen. Das sollte die Haltung aller sein", sagte Scholz in einem Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Russlands Wirtschaft ist nach Angaben des Kremls durch Militärausgaben um 4,1 Prozent gewachsen. Die EU-Außenbeauftragte Kallas hat die Abkopplung der Baltenstaaten vom russischen Stromnetz befürwortet. Die Entwicklungen zum Nachlesen