
Krieg gegen die Ukraine ++ Russland meldet Angriffe auf Energieanlagen ++
Das russische Verteidigungsministerium hat der Ukraine vorgeworfen, erneut Energieanlagen angegriffen zu haben - trotz eines vereinbarten Moratoriums. Die Regierungen beider Länder meldeten zudem wieder gegenseitige Drohnenangriffe.
- Russland meldet Angriffe auf Energieanlagen
- Ukraine: Mehr als 20 Tote nach Angriff auf Sumy
- Russland und Ukraine melden gegenseitige Drohnenangriffe
- Städtebund: Koalitionsvertrag könnte Chance für Migrationswende sein
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Melnyk kritisiert schwarz-roten Koalitionsvertrag
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat den Koalitionsvertrag von Union und SPD im Hinblick auf Hilfen für die Ukraine kritisiert. "In Bezug auf die entscheidende Frage, wie und mit welchen konkreten militärischen Mitteln der Angriffskrieg Russlands kurzfristig gestoppt werden soll, findet man nur allgemeine Formulierungen, die sogar hinter Olaf Scholz zurückfallen", sagte Melnyk der Berliner Zeitung. "Wenn (der russische Präsident Wladimir) Putin diesen nebeligen Koalitionsvertrag liest, kann er eine Flasche Krimsekt öffnen."
Dennoch sei der Koalitionsvertrag kein Rückschritt. Denn es gebe auch bemerkenswerte Fortschritte, wie die Bestätigung des EU- und NATO-Beitritts der Ukraine oder den Versuch, eingefrorenes russisches Staatsvermögen für die Ukraine zu nutzen, sagte Melnyk.
Zahl der Toten und Verletzten in Sumy gestiegen
Die Angaben zu den Toten und Verletzten nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Sumy wurden nach oben korrigiert. Wie die Behörden mitteilten, gab es 34 Tote und 117 Verletzte. Darunter seien auch 15 Kinder. Zuvor war von 32 Toten und etwa 100 Verletzten die Rede.
Ukrainische Geistliche sehen "satanische Tat"
Ukrainische Kirchenführer haben den russischen Raketenangriff auf die Stadt Sumy mit mehr als 30 Toten scharf verurteilt. Das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine, Metropolit Epiphanius, sprach in Sozialen Medien von einer "satanischen Tat", die das "russische Reich des Bösen" begangen habe. "Möge der Herr den Seelen der Toten Ruhe geben", schrieb der bekannteste Geistliche des Landes.
EU-Ratspräsident bezeichnet Angriff als "verbrecherisch"
Der EU-Ratspräsident António Costa hat den russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Sumy im Onlinedienst X als "verbrecherisch" bezeichnet. Russland führe seinen "Feldzug der Gewalt" fort und beweise "einmal mehr, dass es diesen Krieg nur deshalb gibt und er nur deshalb weitergeht, weil Russland dies will".
US-Sondergesandter: "Grenzen des Anstands" überschritten
Die USA haben den russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Sumy mit nach offiziellen Angaben mindestens 32 Toten und rund 100 Verletzten scharf kritisiert. "Als früherer militärischer Befehlshaber verstehe ich etwas von Zielplanung, und das hier ist falsch", schrieb der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, im Onlinedienst X. "Der Angriff der russischen Streitkräfte gegen zivile Ziele in Sumy überschreitet die Grenzen des Anstands." Es seien "zahlreiche Zivilisten getötet und verwundet" worden, schrieb Kellogg weiter.
Scholz verurteilt russischen Angriff auf Sumy
Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den russischen Raketenangriff auf Sumy verurteilt: "Die Bilder aus dem Stadtzentrum von Sumy, wo russische Raketen am Palmsonntag unschuldige Zivilisten getötet haben, sind schrecklich. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und Verletzten", sagte Scholz laut einer Mitteilung.
Solche russischen Angriffe zeigten, wie es um die angebliche russische Friedensbereitschaft bestellt sei. "Wir sehen stattdessen, dass Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine erbarmungslos fortsetzt." Dieser Krieg müsse enden und Russland endlich einer "umfassenden Waffenruhe" zustimmen, so der scheidende Kanzler.
Türkei kündigt Sicherheitstreffen zum Schwarzen Meer an
Die Türkei richtet nach eigenen Angaben am 15. und 16. April ein Treffen von Militärvertretern mehrerer ausländischer Nationen aus. Dabei soll es um die Sicherheit im Schwarzen Meer nach einer möglichen Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland gehen, wie das türkische Verteidigungsministerium mitteilt. Welche Länder an dem Treffen teilnehmen, führt es nicht aus. Russland und die Ukraine würden aber nicht selbst vertreten sein.
Laut Kreml noch "viele Schritte" bis zu Putin-Trump-Treffen
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat sich nach dem Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff beim russischen Präsidenten Wladimir Putin positiv über den Wiederaufbau der bilateralen Beziehungen geäußert. "Im Grunde geht alles sehr gut voran", sagte Peskow dem russischen Staatsfernsehen.
Peskow sagte auch, dass es ein Treffen Putins mit US-Präsident Donald Trump geben werde. Es seien nach Jahren der Zerstörung der Beziehungen aber keine schnellen Ergebnisse zu erwarten, alles müsse wieder aufgebaut werden. "Es gibt viel zu schwere Probleme", betonte er.
Der US-Sondergesandte Witkoff hatte am Freitag in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang mit Putin unter anderem über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gesprochen.
Macron will Russland "Waffenruhe aufzwingen"
Für den französischen Präsidenten Emmanuel Macron unterstreicht der russische Raketenangriff auf die nordukrainische Stadt Sumy die dringende Notwendigkeit, Russland eine Waffenruhe aufzuerlegen. "Jeder weiß, dass nur Russland diesen Krieg will. Heute ist klar, dass nur Russland ihn fortsetzen will und damit seine Verachtung für Menschenleben, das Völkerrecht und die diplomatischen Bemühungen von (US-)Präsident (Donald) Trump zeigt", schreibt Macron auf X.
"Um Russland einen Waffenruhe aufzuzwingen, sind energische Maßnahmen erforderlich. Frankreich arbeitet unermüdlich an der Seite seiner Partner auf dieses Ziel hin."
Zahl der Todesopfer in Sumy steigt auf 32
Die Zahl der Todesopfer nach dem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Sumy ist nach Angaben der Rettungskräfte auf 32 gestiegen. Unter anderem seien zwei Kinder bei dem Angriff getötet worden, erklärten die Rettungskräfte im Onlinedienst Telegram. Zudem seien 84 Menschen verletzt worden, darunter zehn Kinder.
Russland bestätigt Abschuss von F-16-Kampfjet in der Ukraine
Nach dem Tod eines F-16-Kampfjetpiloten in der Ukraine hat das russische Militär den Abschuss eines solchen Kampfflugzeugs bestätigt. Die russische Flugabwehr habe eine F-16 abgeschossen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit, ohne Details zu Ort und Zeitpunkt zu nennen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Samstag mitgeteilt, dass der F-16-Kapitän Pawlo Iwanow getötet worden sei. Er verlieh dem 26-Jährigen postum den Titel "Held der Ukraine". Selenskyj machte aber keine Angaben zum Vorfall selbst. Kiew nutzt unter anderem diese Kampfjets zur Abwehr gegen den russischen Angriffskrieg. Laut Medien soll der Kampfjet über dem Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine abgeschossen worden sein. Damit verlor die Ukraine die zweite der für sie wertvollen Maschinen.
Russland meldet ukrainische Angriffe auf Energieanlagen
Die Ukraine hat nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in den vergangenen Tagen zwei Angriffe auf russische Energieinfrastrukturen verübt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Russland und die Ukraine haben sich im vergangenen Monat darauf geeinigt, die Angriffe auf die Energieanlagen der jeweils anderen Seite einzustellen, aber beide Seiten haben sich wiederholt gegenseitig beschuldigt, das von den USA vermittelte Moratorium zu brechen.
Ukraine: Mehr als 20 Tote nach Angriff auf Sumy
Bei einem russischen Raketenangriff auf die nordukrainische Stadt Sumy wurden nach Angaben des amtierenden Bürgermeisters Artem Kobzar mehr als 20 Menschen getötet. "Die Russen haben die Stadt Sumy mit Raketen getroffen und dabei Zivilisten getötet", sagte Andriy Yermak, der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, in einem Beitrag auf X.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Zwei ballistische Raketen schlugen im Herzen der Stadt ein, als sich die Einwohner zur Feier des Palmsonntags versammelten. "An diesem strahlenden Palmsonntag hat unsere Gemeinschaft eine schreckliche Tragödie erlebt“, sagte Sumys Bürgermeister Artem Kobzar in einer Erklärung in den sozialen Medien. "Leider wissen wir bereits von mehr als 20 Todesopfern."
Andriy Kovalenko vom ukrainischen Zentrum für die Bekämpfung von Desinformation schrieb auf Telegram, dass der Angriff nach dem Besuch des US-Gesandten Steve Witkoff in Moskau erfolgte. "Russland baut diese ganze sogenannte Diplomatie um Angriffe auf Zivilisten herum auf", so Kovalenko. Von russischer Seite gab es bisher keine Stellungnahme zu dem Angriff.
Russland und Ukraine melden Drohnenangriffe
Die Ukraine und Russland melden wieder gegenseitige Drohnenangriffe. Russland habe in der Nacht mit 55 Drohnen angegriffen, teilt das ukrainische Militär auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Davon seien 43 Drohnen von der Luftabwehr abgefangen und zerstört worden. Attackiert worden seien der Norden und Süden der Ukraine sowie die Landesmitte. Zu den übrigen Drohnen wurden keine Angaben gemacht.
Russland wiederum sprach von ukrainischen Angriffen mit 13 Drohnen in Grenzregionen. Die Luftabwehr habe zwölf ukrainische Drohnen über der südrussischen Region Rostow und eine Drohne über der Region Belgorod zerstört, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
Ukraine: 1.644 russische Artilleriesysteme zerstört
Die ukrainischen Drohneneinheiten haben sich in den vergangenen Wochen nach eigener Darstellung auf russische Artilleriesysteme konzentriert. Insgesamt seien im März von allen ukrainischen Einheiten 1.644 Artilleriesysteme der russischen Streitkräfte zerstört worden, teilte das 412. Nemesis-Regiment der Drohnenstreitkräfte auf Telegram mit.
Das Regiment selbst beanspruchte für März die Zerstörung oder Beschädigung von 282 Haubitzen und anderen Geschützen. Zuletzt mehrten sich auf ukrainischer Seite Berichte über erfolgreiche Angriffe gegen russische Artilleriestellungen.
Städtebund: Koalitionsvertrag könnte Chance für Migrationswende sein
Der Koalitionsvertrag von Union und SPD könnte nach Einschätzung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes einen Wendepunkt in der Migrationspolitik in Deutschland darstellen. Würden die Maßnahmen umgesetzt, "dann kommen wir zu einer Migrationswende", sagte Hauptgeschäftsführer André Berghegger der Neuen Osnabrücker Zeitung. Seit Beginn des Ukraine-Krieges seien mehr als zwei Millionen Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen, "die Hilfe in Anspruch nehmen und denen wir auch helfen wollen", erklärte der CDU-Politiker. Die Flüchtlingshilfe bringe die Kommunen aber an ihre Belastungsgrenze.
Berghegger forderte, den Zuzug konsequent zu steuern und zu begrenzen, unter anderem durch Zurückweisungen an den Grenzen. Ebenfalls nötig seien "Abschiebungen für die Leute, die sich hier nicht benehmen, die Straftäter oder Gefährder sind, die ausgewiesen werden sollen, die kein Bleiberecht haben", betonte der Städtebund-Chef. Im Koalitionsvertrag ist zum Thema Migration unter anderem vereinbart, dass die Kontrollen an allen deutschen Grenzen fortgesetzt werden. Dort sollen künftig auch Asylsuchende zurückgewiesen werden. Vereinbart wurde auch eine "Rückführungsoffensive" mit ausgeweiteten Haftmöglichkeiten für Ausreisepflichtige.
Trump: Russland-Ukraine-Gespräche könnten gut verlaufen
Laut US-Präsident Donald Trump könnten die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland gut verlaufen. An Bord der Air Force One sagte er zu Journalisten, dass es eine Zeit gebe, in der man sich mit etwas abfinden oder den Mund halten müsse. Anfang der Woche hatte es ein Treffen zwischen US-amerikanischen und russischen Gesandten gegeben.