
Krieg gegen die Ukraine Mehr als 30 Tote bei Angriff auf Sumy
Bei einem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Sumy sind nach Behördenangaben mindestens 32 Menschen getötet und viele verletzt worden. Der ukrainische Außenminister Sybiha spricht von einem "Kriegsverbrechen".
Bei einem schweren russischen Raketenangriff auf die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens 32 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien zwei Kinder, teilte der staatliche Notfalldienst mit. 84 Menschen, unter ihnen zehn Kinder, seien verletzt worden.
Zwei ballistische Raketen seien im Zentrum von Sumy eingeschlagen, als Ortsansässige sich für Feiern zum Palmsonntag versammelt hätten, schrieb der geschäftsführende Bürgermeister Artem Kobsar in einem Post in sozialen Medien. "An diesem strahlenden Palmsonntag hat unsere Gemeinde eine schreckliche Tragödie erlitten."

Mindestens 21 Menschen sind bei einem Angriff auf die ostukrainische Stadt Sumy getötet worden.
Selenskyj spricht von "schrecklichem Angriff"
Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte mit, dass die Rettungseinsätze im Sumy andauerten. "Nur dreckiger Abschaum kann sich so verhalten - gewöhnlichen Menschen das Leben nehmen", erklärte Selenskyj. Er forderte eine internationale Reaktion auf den Angriff. "Gespräche haben noch nie ballistische Raketen und Fliegerbomben gestoppt."
Behörden richten Krisenstab ein
Die Behörden der Stadt teilten mit, dass ein Krisenstab eingerichtet worden sei. Viele Gebäude seien beschädigt worden. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sprach von einem "Kriegsverbrechen", vom "absoluten Bösen" an einem wichtigen christlichen Feiertag.
Sybiha kritisierte, dass Russland einem US-Vorschlag vom 11. März zu einer Waffenruhe in der Ukraine nicht zustimmt. "Stattdessen weitet Russland seinen Terror aus", sagte Sybiha.
Der Außenminister forderte die westlichen Partner auf, die Ukraine mit zusätzlichen Flugabwehrkapazitäten auszustatten und den Druck auf Moskau zu erhöhen. "Stärke ist die einzige Sprache, die sie verstehen, und der einzige Weg, dem schrecklichen Terror ein Ende zu setzen", sagte er.
Scholz: Russland setzt Angriffskrieg "erbarmungslos" fort
Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilte den Angriff: "Die Bilder aus dem Stadtzentrum von Sumy, wo russische Raketen am Palmsonntag unschuldige Zivilisten getötet haben, sind schrecklich. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und Verletzten", sagte Scholz laut einer Mitteilung.
Solche russischen Angriffe zeigten, wie es um die angebliche russische Friedensbereitschaft bestellt sei. "Wir sehen stattdessen, dass Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine erbarmungslos fortsetzt." Dieser Krieg müsse enden und Russland endlich einer "umfassenden Waffenruhe" zustimmen, so der scheidende Kanzler.
Macron: "Energische Maßnahmen" für Waffenruhe
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wertete die Attacke als Beleg dafür, dass Russland damit seine Verachtung für das Völkerrecht und die diplomatischen Bemühungen von US-Präsident Donald Trump zeige. "Um Russland einen Waffenstillstand aufzuzwingen, sind energische Maßnahmen erforderlich.
Frankreich arbeitet unermüdlich an der Seite seiner Partner auf dieses Ziel hin", erklärte er auf der Online-Plattform X.
Der Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, brachte den Angriff auf Sumy in zeitlichen Zusammenhang mit dem Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff in Russland: "Russland baut diese ganze sogenannte Diplomatie … auf Angriffen auf Zivilisten auf", schrieb Kowalenko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.
Witkoff hatte am Freitag in Russland ein Gespräch mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin geführt, bei dem es auch um den seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ging.