Eine US-Flagge weht über einer Baustelle.

Rückgang im ersten Quartal US-Wirtschaft verliert an Fahrt

Stand: 30.04.2025 16:12 Uhr

Die US-Wirtschaft ist in den ersten drei Monaten des Jahres um 0,3 Prozent geschrumpft, nachdem sie im Vorquartal noch um 2,4 Prozent gewachsen war. Präsident Trump macht seinen Vorgänger verantwortlich, bittet gleichzeitig um Geduld.

Die US-Wirtschaft hat deutlich an Fahrt verloren und ist im ersten Quartal des Jahres überraschend geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel in den ersten drei Monaten um 0,3 Prozent, wie das Handelsministerium laut einer ersten Schätzung mitteilte.

In den ersten Monaten seiner Amtszeit hatte US-Präsident Donald Trump mit zahlreichen Zollankündigungen, -rücknahmen und einer insgesamt erratischen Handelspolitik große Unsicherheit ausgelöst. An den Finanzmärkten hatte dies zeitweise heftige Marktturbulenzen zur Folge.

Für Experten überraschend

Fachleute waren dennoch nicht davon ausgegangen, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal schrumpfen würde. Erwartet worden war, dass sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der aggressiven Zollpolitik erst in den kommenden Wochen und Monaten richtig bemerkbar machen würden.

Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte die US-Wirtschaft an Tempo verloren. Im Schlussquartal 2024 hatte es jedoch noch einem Anstieg von 2,4 Prozent gegeben.

Trump macht Biden verantwortlich

Trump, der ein "goldenes Zeitalter" für die Wirtschaft unter seiner Ägide ausgerufen hatte, bat erneut um Geduld. Der Abschwung der US-Wirtschaft habe nichts mit seiner Zollpolitik zu tun, erklärte Trump in sozialen Medien. Der Republikaner prognostizierte vielmehr einen Aufschwung in den USA: "Wenn der Boom beginnt, wird er beispiellos sein. HABT GEDULD!!!"

Gleichzeitig machte er seinen Vorgänger Biden für die schlechten Zahlen verantwortlich: "Bald wird die Wirkung der Zölle zu spüren sein, und Unternehmen werden in Rekordzahlen in die USA ziehen", betonte er. Das Land werde "boomen, aber wir müssen den Biden-'Überhang' loswerden".

Demokraten befürchten Rezession durch Trump

Die oppositionellen Demokraten warfen Trump vor, die USA mit seiner erratischen Zollpolitik in eine Rezession zu treiben, Arbeitsplätze zu gefährden und die Altersrücklagen vieler Bürger an der Börse zu vernichten. "Der schlecht durchdachte und chaotische Handelskrieg des Präsidenten ist nichts anderes als eine Steuer für amerikanische Familien", erklärte der Minderheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer.

IWF korrigiert US-Prognose nach unten

Trumps Handelskonflikte werden sich laut Internationalem Währungsfonds (IWF) für die USA nicht auszahlen. Der IWF korrigierte jüngst seine Prognosen für die US-Wirtschaft drastisch nach unten.

Demnach dürfte diese 2025 zwar noch um 1,8 Prozent und 2026 um 1,7 Prozent zulegen. Damit liegt die geschätzte Wachstumsrate aber 0,9 beziehungsweise 0,4 Prozentpunkte unter der IWF-Prognose vom Januar, als Trump erneut ins Weiße Haus einzog.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 30. April 2025 um 15:55 Uhr.