Schufa-Score Wie man seine Kreditwürdigkeit verbessert
Wer einen Kredit beantragen will oder auch nur einen Mobilfunkvertrag abschließt, wird in Sachen Kreditwürdigkeit überprüft. Den "Bonitäts-Score" kann man einsehen - und auch positiv beeinflussen.
Wie kreditwürdig bin ich? Das ist eine Frage, die sich Verbraucherinnen und Verbraucher immer dann stellen müssen, wenn sie einen Kredit beantragen. Zum Beispiel für den Immobilienkauf oder auch ein Auto-Leasing.
Ob man sich nämlich Geld bei einer Bank leihen kann und zu welchen Bedingungen das möglich ist, entscheidet die Kreditwürdigkeit oder auch "Bonität".
Bevor ein Kreditvertrag unterschrieben werden kann, stehen die Kunden erst einmal auf dem Prüfstand, wie Stephanie Pallasch von der Stiftung Warentest erklärt: "Um zu prüfen, ob man kreditwürdig ist oder nicht, gehen die Banken eigentlich immer gleich vor. Sie machen eine ganz einfache Einnahmen-Ausgaben-Rechnung. Das heißt, sie schauen, was man verdient pro Monat, was man für Ausgaben hat. Und aus dem, was übrigbleibt, muss man sich die gewünschte Kreditrate leisten können."
Alle möglichen Daten werden gesammelt
Aber damit noch nicht genug. Die Banken, Leasingfirmen oder auch Mobilfunkanbieter besorgen sich noch weitere Daten über die Bonität der Kreditkunden, um sicherzugehen, dass ein Kredit auch zurückgezahlt werden kann, "Neben dieser Prüfung machen die Banken in der Regel eine Schufa-Abfrage", so Pallasch. "Das heißt, sie schauen nach, ob man schon ein guter Kunde ist bei den Banken, ob man vielleicht schon vorher Kredite hat oder parallel noch Kredite und ob man in der Vergangenheit seinen vertraglichen Verpflichtungen ordnungsgemäß nachgekommen ist."
Die Schufa, ebenso andere Auskunfteien wie etwa Creditreform, sammeln dazu allerlei Daten. Etwa, ob man seine Rechnungen stets pünktlich bezahlt oder schon einmal in Verzug geraten ist. Ob man sein Konto regelmäßig überzieht oder den Spielraum seiner Kreditkarte gerne ausnutzt.
Keine Schufa-Klausel mehr
All diese Daten sammeln Auskunfteien wie die Schufa im Auftrag Tausender Unternehmen in Deutschland. Als Kunde gibt man dafür sein Einverständnis regelmäßig, wenn man ein Konto eröffnet oder auch einen Handyvertrag abschließt. Bis 2018 gab in in Kreditverträgen noch die sogenannte "Schufa-Klausel", der man ausdrücklich zustimmen musste. Inzwischen erlaubt man dem Vertragspartner mit seiner Unterschrift, auch persönliche Finanzdaten abzurufen.
Dies sind etwa Daten zu Girokonten oder Kreditkarten, zu laufenden Kreditverträgen. Und dazu gehört auch, wenn ein Verbraucher nicht immer "vertragsgemäß" gehandelt hat: Also etwa eine Rechnung erst per Mahnverfahren bezahlt hat oder sogar einmal ein Inkasso-Verfahren erfahren hat.
"Score" soll Zahlungsfähigkeit abbilden
Daraus wird ein sogenannter "Bonitäts-Score" ermittelt. Er soll darüber Auskunft geben, wie es um die Zahlungsfähigkeit - oder auch "Zahlungswilligkeit" - eines Kreditkunden bestellt ist. Der Score soll die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls durch einen Kunden ermitteln.
Beachte man ein paar Regeln, könne man diesen Kreditscore verbessern, sagt Andreas Bermig vom Finanz-Startup Bonify, das Nutzern Einblick in die eigene Schufa-Bewertung gibt. "Das Wichtigste ist natürlich, zuverlässig zu zahlen und sicherzustellen, dass nicht immer wieder Rechnungen durchrutschen", so Bermig, "dass keine Zahlungen per Rücklastschrift vom Konto zurückgehen".
Meldung erst ab zwei Mahnungen
An die Schufa gemeldet werden offene Rechnungen laut Bermig erst, wenn mindestens zwei Mal schriftlich gemahnt worden ist. Zudem müssen Kunden auf eine Übermittlung an die Schufa hingewiesen worden sein. Und es gebe auch keinen Eintrag, wenn man die Forderung zum Zeitpunkt der Meldung bestritten habe.
Aber man könne noch mehr tun, so Bermig. Nämlich seine Kreditbewertung bei der Schufa auch im Auge zu behalten. "Ob neue Kredite oder Kreditkarten, die Eröffnung mehrerer Bankkonten: Schnell verändert sich das Scoring", sagt der Experte. "Und das kriegen Sie eben nur mit, wenn Sie Ihren Score regelmäßig beobachten."
Falsche Einträge müssen gelöscht werden
Gleiches gilt, wenn man sicherstellen will, dass es mit allen Schufa-Einträgen seine Richtigkeit hat. Wer etwa Opfer eines Daten-Diebstahls geworden ist, kann sich durch die Abfrage seiner Schufa-Daten vergewissern, dass es nicht zu Einträgen gekommen ist, die man gar nicht zu verantworten hat. Die Schufa ist verpflichtet, solche Einträge mit bestimmten Fristen zu löschen.
Wer seinen Kredit-Score überprüfen möchte, kann dies jederzeit bei der Schufa im Internet oder bei Dienstleistern wie Bonity tun. Die Abfragen sind kostenlos.