
Krieg im Nahen Osten Israel beginnt Bodenoffensive im Gazastreifen
Kurz nach der Wiederaufnahme von Luftangriffen hat die israelische Armee jetzt mit einem Bodeneinsatz im Gazastreifen begonnen. Man wolle erneut eine "Pufferzone" schaffen, so die Armee.
Die israelische Armee hat einen neuen Bodeneinsatz im Gazastreifen begonnen. Wie die Streitkräfte mitteilten, hat die "begrenzte" Operation im Norden des Küstengebiets das Ziel, eine "Pufferzone" zwischen dem Norden und dem Süden des Gebiets zu schaffen.
Bodentruppen hätten als Teil der Offensive auch ihre Kontrolle im sogenannten Netzarim-Korridor ausgeweitet, hieß es weiter. Dieser teilt den Küstenstreifen in eine nördliche und eine südliche Hälfte. Israelische Soldaten seien bis zur Mitte des Korridors vorgerückt.
Zuvor hatte Israel bereits die Luftangriffe wieder aufgenommen und damit die seit Mitte Januar geltende Waffenruhe gebrochen. Während der Feuerpause waren Zehntausende Palästinenser in ihre Heimatorte im Norden des Küstengebiets zurückgekehrt.
Rotes Kreuz schlägt Alarm
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) warnte, dass die Zahl der Verletzten in den vergangenen 36 Stunden aufgrund der Wiederaufnahme der Bodenoperationen stark zugenommen habe.
Wegen der kürzlich ausgesetzten humanitären Hilfe für das Küstengebiet seien die Vorräte an medizinischen Hilfsgütern erheblich zurückgegangen. Außerdem habe das Krankenhauspersonal Schwierigkeiten, den starken Anstieg der Opferzahlen zu bewältigen, so die Organisation.
Allein bei den jüngsten Luftangriffen gab es möglicherweise hunderte Tote - das von der Terrororganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium sprach von mehr als 400 Opfern, unter ihnen seien auch viele Frauen und Minderjährige. Mehr als 560 Menschen seien bei den Attacken verletzt worden.
Israel fordert Freilassung verbliebener Geiseln
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz kündigte auch baldige Evakuierungen von Palästinensern aus Kampfzonen im Gazastreifen an. Israel bereite sich darauf vor, die neue Militäroffensive auszuweiten, teilte Katz mit.
Falls die Hamas ihre verbliebenen israelischen Geiseln nicht freilasse, werde "Israel mit einer Intensität handeln, die Sie noch nie gesehen haben", sagte Katz.
58 Geiseln befinden sich noch in Gefangenschaft. 34 von ihnen sollen nach Angaben der israelischen Armee tot sein.