Bundestagswahl 2025
Zu Gast bei AfD-Veranstaltung Musk mischt erneut im deutschen Wahlkampf mit
Auf Elon Musk kann sich die AfD verlassen: Nach seinem Gespräch mit Parteichefin Weidel auf seiner Plattform X hat sich der Tech-Milliardär nun auch live zum Wahlkampfauftakt der Partei dazugeschaltet.
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl mischt Tech-Milliardär Elon Musk erneut im deutschen Wahlkampf mit. Bei einem Gastauftritt auf einer Wahlkampfveranstaltung der AfD bekräftigte Musk seine Unterstützung für die Partei. Zu Beginn der Rede von AfD-Chefin Alice Weidel wurde der Trump-Berater und Tesla-Chef live aus den USA zugeschaltet.
Die AfD sei die beste Hoffnung für Deutschland, sagte er. "Kämpft für eine großartige Zukunft für Deutschland", sagte Musk unter dem Jubel der nach Parteiangaben etwa 4.500 AfD-Anhänger in der Messe in Halle (Saale).
AfD hat Musks volle Unterstützung
Der Unternehmer beklagte zudem, es gebe "zu viel Fokus auf vergangener Schuld", man müsse das hinter sich lassen. Kinder sollten nicht schuldig für die Sünden ihrer Urgroßeltern sein, sagte er und rief zu Optimismus auf. "Es ist sehr wichtig, dass die Menschen in Deutschland stolz darauf sind, Deutsche zu sein", so Musk.
Die AfD habe seine volle Unterstützung und - so glaube er - auch die Unterstützung der Trump-Regierung. Weidel bedankte sich mit besten Wünschen für die US-Regierung unter Präsident Donald Trump und dessen Wahlspruch "Make America great again". Sie fügte später ein "Make Germany great again" hinzu.
Es ist nicht das erste Mal, dass Musk seine Unterstützung für die AfD öffentlich bekundet. Im Dezember hatte er mit Weidel ein Live-Gespräch auf seiner Plattform X geführt. Kritiker werfen ihm vor, mit Hilfe seiner enormen Reichweite den Ausgang der Bundestagswahl beeinflussen zu wollen.
Weidel: Wähler wollen Blau-Schwarz
Weidel kritisierte in ihrer Rede die aktuelle Migrations-, Wirtschafts- und Energiepolitik. Mit Blick auf die aktuelle Debatte nach dem Angriff in Aschaffenburg, sagte die AfD-Parteichefin: "Liebe CDU, reißt die undemokratischen Brandmauern ein. Der Wähler will eine blau-schwarze Koalition in der Bundesrepublik Deutschland."
Außerdem machte sie großzügige Ankündigungen: Man werde im Falle eines Wahlsiegs unter anderem die Unternehmenssteuer, die Einkommens-, die Konsum-, Strom- und Energiekosten senken. Die Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), dass dadurch Haushaltslöcher in Höhe von 181 Milliarden Euro entstehen würden, nannte Weidel im Interview mit den tagesthemen "hochgradig unseriös". Eine aus ihrer Sicht seriöse Summe nannte sie nicht.
Weiter sagte Weidel, die jetzige Regierung könne nicht mit Geld umgehen und schlug drastische Sparmaßnahmen vor: "Sie können nicht millionenfach an ausländische Staatsbürger Sozialsystemleistungen plus Krankenversicherung ausschütten." Die von ihrer Partei geplanten Steuersenkungen würden durch Ausgabensenkungen möglich. Die Ausgaben müssten gekürzt werden - "und zwar drastisch". Unter anderem nannte sie dabei "von Geldleistungen auf Sachleistungen umzustellen." "Wir müssen mit den Ausgaben runter, wir geben viel zu viel aus."
Chrupalla: "Bleiben wir schwer erziehbar"
Die AfD präsentierte sich auf der Wahlkampfveranstaltung selbstbewusst - mit Reden, Einspielern und Show-Elementen. Ziel bei der anstehenden Bundestagswahl müsse es sein, mindestens zweitstärkste Kraft zu werden, sagte Weidels Co-Parteichef Tino Chrupalla.
Viel Jubel bekam er für die Aussage: "Bleiben wir schwer erziehbar, und bleiben wir gesichert unbequem" - was eine Anspielung sein dürfte auf die Formulierung des Verfassungsschutzes, der drei Landesverbände der AfD als "gesichert rechtsextremistisch" und die Gesamtpartei als rechtsextremistischen Verdachtsfall beobachtet.
Kickl: AfD und FPÖ sind Partner
Auch Herbert Kickl, der wahrscheinliche nächste Bundeskanzler Österreichs, meldete sich per Video zu Wort. "Wir fiebern in diesem Wahlkampf mit euch mit", sagte der Politiker der rechtspopulistischen FPÖ und nannte seine Partei und die AfD Partner. Die AfD sei die einzige Partei, die auf das Volk höre. Weidel bezeichnete er als Kämpfernatur. "Du bist in jeder Hinsicht allen Deinen Gegenspielern haushoch überlegen", so Kickl.
Die Veranstaltung wurde von Protesten begleitet. Die Polizei sprach von 8.000 Demonstranten vor Ort. Mehrere Versammlungen waren angemeldet. Am Rande kam es auch zu Zusammenstößen.