Ein ukrainischer Soldat steht inmitten zerstörter Häuser in der Stadt Pokrowsk.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine meldet Tote durch russischen Beschuss ++

Stand: 22.03.2025 22:43 Uhr

In der ukrainischen Stadt Pokrowsk sollen drei Zivilisten durch russischen Beschuss getötet worden sein. Ukrainische Bürger in von Russland besetzen Gebieten sollen zur Annahme der russischen Staatsbürgerschaft verpflichtet werden.

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22.03.2025 • 22:43 Uhr

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In der ukrainischen Stadt Pokrowsk wurden Angaben des dortigen Gouverneurs zufolge mindestens drei Zivilisten durch russischen Beschuss getötet. Eine weitere Person sei verletzt worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erfolgte der Beschuss am frühen Nachmittag und traf ein Wohnviertel.

Russische Truppen stehen im Osten, Süden und auch Südwesten nur wenige Kilometer vor Pokrowsk. Da die Stadt seit Monaten ein Schwerpunkt der Kämpfe ist, ist sie schwer zerstört.

Am Montag wird in Saudi-Arabien erneut über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine verhandelt. Neben Delegationen aus Russland und der Ukraine sollen auch US-Unterhändler beteiligt sein. Der Chefunterhändler aus Moskau, Grigori Karasin, äußerte im Fernsehen die Hoffnung, "wenigstens ein bisschen Fortschritt" in den geplanten Gesprächen zu machen. Gemeinsam mit einem Spitzenvertreter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, der ebenfalls für Russland am Verhandlungstisch sitzen soll, werde er mit einer "kämpferischen und konstruktiven" Stimmung an die Gespräche herantreten, sagte Karasin. Sie wollten für die Lösung "mindestens eines der Themen" eintreten.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist von einer baldigen Einigung auf eine 30-tägige Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine überzeugt. Während dieser solle dann über einen dauerhaften Waffenstillstand gesprochen werden. "Wir wollen, dass die Russen in gewisser Weise zufrieden sind. Wir wollen, dass die Ukrainer in gewisser Weise zufrieden sind. Wir sprechen mit den Europäern", sagte Wittkoff im Gespräch mit US-Fernsehmoderator Tucker Carlson. Einen Konflikt mit einer großen Atommacht könne man nur mit Gesprächen schlichten.

Weiter sagte Wittkoff, der bereits zweimal seit der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump für Beratungen nach Moskau gereist ist, dass es wohl in den kommenden Monaten zu einem persönlichen Treffen zwischen Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin kommen werde.

Kremlchef Wladimir Putin übt nach britischen Angaben Druck auf Ukrainer in Russland und in besetzten Gebieten in ihrem Heimatland aus, damit sie die russische Staatsbürgerschaft annehmen.

Wie das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg schreibt, hat Putin in dieser Woche ein Dekret unterzeichnet, das in den betroffenen Territorien lebende ukrainische Staatsbürger verpflichtet, bis zum 10. September 2025 "ihren Rechtsstatus zu regeln" oder aber das Gebiet zu verlassen.

"Putins Dekret hat höchstwahrscheinlich den Zweck, ukrainische Staatsangehörige, die russische Pässe und Staatsbürgerschaften ablehnen, zur Ausreise aus dem russisch besetzten ukrainischen Gebiet zu zwingen", heißt es von dem Ministerium. 

Russland behält sich das Recht auf eine gleichwertige Antwort auf ukrainische Angriffe auf russische Energieanlagen vor. Das teilt das Außenministerium in Moskau mit. Es warf der Ukraine Provokationen vor, um den Fortschritt von Verhandlungen zu stören.

US-Präsident Donald Trump hatte mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin vereinbart, Angriffe auf Energieanlagen als ersten Schritt hin zu einem angestrebten Waffenstillstand einzustellen.

Dem hatte auch die Ukraine zugestimmt. Am Freitag warfen sich jedoch die Kriegsgegner gegenseitig vor, eine russische Gaspumpstation im Grenzgebiet zur Ukraine gesprengt zu haben.

Ein Jahr nach dem Terroranschlag auf das Konzerthaus Crocus City Hall bei Moskau mit 145 Toten haben die russischen Ermittler den Geheimdienst eines "unfreundlichen Staates" dafür verantwortlich gemacht. Das Ziel der ausländischen Auftraggeber sei es gewesen, Russland zu destabilisieren, sagte Swetlana Petrenko vom russischen Ermittlungskomitee. Sie benannte den unfreundlichen Staat nicht, sagte aber, sechs Personen aus Zentralasien seien in Abwesenheit angeklagt und auf eine Fahndungsliste gesetzt worden. Sie hätten mutmaßlich die vier Täter rekrutiert und deren Ausbildung organisiert.

Bei dem Anschlag im März des vergangenen Jahres hatten vier Männer auf die Besucher der Crocus City Hall geschossen und das Gebäude in Brand gesetzt. Der afghanische Ableger des Terrorgruppe Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich. Die vier Angreifer stammten russischen Medienberichten zufolge alle aus Tadschikistan und erschienen Ende März 2024 mit Zeichen schwerer Misshandlungen vor einem Moskauer Gericht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Truppen nahe der heftig umkämpften und strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk besucht. In Onlinediensten teilte der Präsident ein Video von seinem Besuch, ohne den genauen Zeitpunkt zu nennen. Die russischen Streitkräfte stehen etwa sechs Kilometer vor dem in der ostukrainischen Region Donezk gelegenen Pokrowsk.

Sollte nach einem Ende des Krieges in der Ukraine wieder russisches Gas nach Deutschland fließen? Zustimmende Aussagen von CDU-Politikern sorgen einerseits für Empörung, finden aber auch Unterstützer.

Russland hat die Ukraine in der Nacht nach Angaben des ukrainischen Militärs mit 179 Drohnen angegriffen und damit Schäden unter anderem in der Region Kiew verursacht. 100 Drohnen seien abgeschossen und 63 von der elektronischen Luftabwehr abgefangen worden, teilte die Luftwaffe mit. Schäden durch die Drohnenangriffe habe es auch in den Regionen Charkiw, Saporischschja und Sumy gegeben.

Bei ukrainischen Drohnenangriffen auf mehrere russische Gebiete sind nach Angaben aus Moskau sechs Menschen verletzt worden. Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, wurden in der Nacht über den Regionen Woronesch, Belgorod, Rostow, Wolgograd und Astrachan 47 Drohnen "zerstört oder abgefangen". In Rostow wurden demnach mehrere Wohnungen beschädigt. In Gorlowka in der teilweise von Russland besetzten ostukrainischen Region Donezk wurde örtlichen Behörden zufolge ein Feuerwehrauto getroffen.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland für das Milliarden-Hilfspaket im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg gedankt. Deutschland liefere genau das, was helfe, Leben in der Ukraine zu retten, sagte er laut einer auf der Plattform X veröffentlichten Mitteilung. Sein ausdrücklicher Dank gelte Kanzler Olaf Scholz und dessen wahrscheinlichem Amtsnachfolger Friedrich Merz. "Danke, Deutschland!", schrieb Selenskyj auf Deutsch. 

"Die zusätzliche Militärhilfe wird dazu beitragen, unsere Fähigkeiten in den Bereichen Luftverteidigung, Artillerie, Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge, Minenräumgeräte und anderen Bereichen zu stärken", sagte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X.

Südkoreas Außenminister Cho Tae Yul hat ein Ende der militärischen Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland gefordert. Nordkorea dürfe für sein Fehlverhalten bei den Bemühungen um ein Ende des Krieges in der Ukraine nicht belohnt werden, sagt Cho.

Dem Minister zufolge sei es wichtig, dass Südkorea, Japan und China die UN-Sanktionen gegen Nordkorea gewissenhaft umsetzen. Die Länder müssten sich darum bemühen, nordkoreanische Provokationen zu stoppen und eine vollständige Denuklearisierung des Landes herbeizuführen. Cho traf sich in Tokio mit seinen Amtskollegen aus China und Japan. Es war das erste Treffen dieser Art seit 2023.

China erwägt einem Zeitungsbericht zufolge die Teilnahme an möglichen Friedenstruppen in der Ukraine. Chinesische Diplomaten hätten in Brüssel sondiert, ob ein solcher Schritt aus Sicht der Europäer vorstellbar und möglicherweise sogar wünschenswert wäre, berichtet die Welt am Sonntag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute EU-Diplomatenkreise.

"Die Einbindung Chinas in eine 'Koalition der Willigen' könnte die Akzeptanz von Friedenstruppen in der Ukraine durch Russland möglicherweise steigern", heißt es in Brüsseler Diplomatenkreisen. In jedem Fall sei die Angelegenheit aber "heikel".

Laut Präsident Selenskyj wäre eine Mission der Vereinten Nationen keine ausreichende Sicherheitsgarantie für die Ukraine. Während des russischen Angriffskriegs sind nach UN-Angaben bislang mindestens 669 Kinder getötet und 1.833 verletzt worden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 22. März 2025 um 05:00 Uhr.