Wolodymyr Selenskyj
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Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj besetzt Armeespitze neu ++

Stand: 16.03.2025 18:07 Uhr

Nach einer Reihe militärischer Rückschläge hat der ukrainische Präsident Selenskyj seinen Generalstabchef ausgetauscht. Finnlands Präsident sieht beim russischen Präsidenten Putin keine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen.

Die wichtigsten Entwicklungen:

Nach einer Serie militärischer Rückschläge hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Personaländerung an der Spitze der Streitkräfte angeordnet. Neuer Generalstabschef ist mit sofortiger Wirkung der bisherige Stellvertreter, General Andrij Hnatow, wie die Militärführung in Kiew auf Telegram mitteilte.

Hnatow solle die Führungsstruktur der Streitkräfte auf allen Ebenen erneuern und verbessern. Der bisherige Generalstabschef Anatolij Barhylewytsch wird neuer Generalinspekteur im Verteidigungsministerium. Er werde künftig die Reformprozesse der Armee überwachen, hieß es.

Eine offizielle Begründung für die Notwendigkeit der Veränderungen wurde nicht genannt. Jedoch haben die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen Wochen erhebliche Rückschläge im Kampf gegen die russische Armee erlitten. Neben Gebietsverlusten im Osten des Landes wurden zuletzt auch die ukrainischen Truppen in der westrussischen

Der türkische Präsident Tayyip Erdogan hat nach Angaben seines Büros mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Dabei hätten beide über die Bemühungen zur Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine und zur Wiederherstellung der Stabilität in Syrien gesprochen, teilt Erdogans Büro mit.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland angesichts Hunderter Luftschläge gegen Städte des Landes vorgeworfen, kein Interesse an einem Ende des Kriegs zu haben. "Wer den Krieg so schnell wie möglich beenden will, agiert nicht in dieser Weise", teilte Selenskyj auf der Plattform X mit - nach Moskaus behaupteter Bereitschaft, die Kampfhandlungen zu beenden. Binnen einer Woche habe es Angriffe mit mehr als 1.000 Drohnen und mehr als 1.300 Gleitbomben gegeben, sagte er. Hinzu kämen Schläge mit Raketen und Marschflugkörpern.

Selenskyj hat einer von den USA vorgeschlagenen Feuerpause von 30 Tagen grundsätzlich zugestimmt. Kremlchef Wladimir Putin knüpft eine Zustimmung an Bedingungen und rückt von seinen Maximalforderungen in dem Konflikt bislang nicht ab. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums beschießt die Ukraine den Nachbarn ebenfalls immer wieder mit Drohnen. Selenskyj forderte die Verbündeten Kiews auf, die Ukraine für einen besseren Schutz weiter mit Flugabwehrsystemen auszurüsten. Es brauche auch vereinten Druck der Europäer und US-Amerikaner auf Russland, um die Aggression zu beenden und einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff sieht Fortschritte bei den Gesprächen mit Russland und der Ukraine. Er habe ein positives Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gehabt. Die Differenzen zwischen den Regierungen in Moskau und Kiew würden geringer, sagte Witkoff dem US-Sender CNN. Er gehe davon aus, dass US-Präsident Donald Trump kommende Woche mit Putin reden werde. Putin akzeptiere "Trumps Philosophie", und Trump wolle, dass der Krieg ende.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich in einem Interview gegen die von Russland gestellten Bedingungen für eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine positioniert. Der Kreml hatte zuletzt scharfe Kritik an einer möglichen Friedenstruppe geäußert, zu der auch europäische Truppen gehören könnten.

Es stehe Moskau nicht zu, zu entscheiden, ob eine Friedenstruppe mit europäischer Beteiligung in der Ukraine eine mögliche Waffenruhe überwachen soll oder nicht, stellte Macron klar. "Die Ukraine ist souverän. Wenn sie die Stationierung alliierter Streitkräfte auf ihrem Territorium verlangt, kann Russland dies nicht akzeptieren oder ablehnen", sagte der französische Politiker in einem gemeinsamen Interview mit mehreren französischen Regionalzeitungen. Jede Friedenstruppe werde aus "einigen tausend Soldaten pro Land" bestehen, die an Schlüsselpositionen stationiert werden sollen. Eine Reihe europäischer und nicht-europäischer Länder hätten Interesse signalisiert, sagte Macron.

Finnlands Präsident Alexander Stubb sieht nur verschwindend geringe Chancen für Verhandlungen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin über eine Waffenruhe in der Ukraine. "Putin will keinen Frieden", sagte Stubb im Interview der BBC. Putins ursprüngliches Ziel sei es gewesen, die Existenz der Ukraine auszulöschen. "Er hat sein Ziel nicht geändert", betonte der finnische Präsident.

Russland sei bislang nicht bereit für eine sofortige Waffenruhe auf Vorschlag der USA. Die Ukraine habe ihre grundsätzliche Bereitschaft dafür erklärt. Putin knüpfe eine Feuerpause an Bedingungen; von seinen Maximalforderungen sei er bislang nicht abgerückt. Deshalb müsse der Druck auf den russischen Präsidenten maximiert werden, sagte Stubb.

Russland hat nach eigenen Angaben mehr als 370 Zivilisten aus zurückeroberten Gebieten in der Grenzregion Kursk evakuiert. "Insgesamt wurden seit dem 12. März 371 Menschen aus befreiten bewohnten Gebieten gebracht, darunter 14 Kinder", teilte der Gouverneur der Region Kursk, Alexander Chinschtein, mit. 220 dieser Zivilisten seien in Notunterkünften in Kursk untergebracht worden, der Rest sei bei Verwandten untergekommen.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Anlässlich des elften Jahrestags des völkerrechtswidrigen Krim-Referendums hat die Türkei die russische Annexion der Halbinsel kritisiert. "Wir bekräftigen, dass die Türkei die völkerrechtswidrige De-facto-Situation auf der Krim nicht anerkennt und die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine unterstützt", teilte das türkische Außenministerium mit.

Im Februar 2014 hatten russische Soldaten die Krim, wo Moskaus Schwarzmeerflotte auch in der Zeit ihren Sitz hatte, besetzt. In einem international nicht anerkannten Referendum stimmte die mehrheitlich russischstämmige Bevölkerung der Halbinsel am 16. März für den Beitritt zu Russland. Am 18. März wurde die Krim in die Russische Föderation aufgenommen.

Bei neuen russischen Drohnenangriffen sind in der Stadt Isjum im Gebiet Charkiw im Osten der Ukraine mindestens ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch zwei Jugendliche, teilte der Zivilschutz mit. Es habe Einschläge in einem Haus gegeben, hieß es. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben derzeit nicht.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die ukrainische Armee hat in der Nacht nach eigenen Angaben 47 russische Drohnen abgeschossen. Insgesamt sei das Land mit 90 Drohnen attackiert worden. Schäden gebe es in den Regionen Tschernihiw, Kiew, Charkiw und Odessa.

Ukrainische Medien berichten über eine Reihe von Explosionen in der Region um die Hauptstadt Kiew.

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Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht insgesamt 31 ukrainische Drohnen über vier Regionen abgeschossen. Bei einem Angriff auf die Grenzregion Belgorod seien drei Menschen verletzt worden, darunter ein siebenjähriges Kind, teilte der Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf dem Nachrichtendienst Telegram mit. Alexander Gusew, Gouverneur der südwestrussischen Region Woronesch, erklärte auf Telegram, Flugabwehreinheiten hätten mehr als 15 ukrainische Drohnen über dem Gebiet zerstört. Auch aus den Regionen Kursk und Rostow wurden Abschüsse von Drohnen gemeldet.

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Er sollte Trumps Mann für das Ende des Ukraine-Kriegs werden. Jetzt hat der US-Präsident seinem Sondergesandten Kellogg aber die Zuständigkeit für Russland entzogen. Künftig ist er nur noch für die Ukraine zuständig.

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Die Außenminister der USA und Russlands haben nach Angaben aus Washington in einem Telefonat über das weitere Vorgehen bei den Ukraine-Gesprächen beraten. US-Chefdiplomat Marco Rubio und sein russischer Kollege Sergej Lawrow hätten über die "nächsten Schritte" im Anschluss an die Beratungen beider Länder in Saudi-Arabien gesprochen, teilte das US-Außenministerium mit. Demnach vereinbarten die beiden Außenminister, "weiter an der Wiederherstellung der Kommunikation zwischen den Vereinigten Staaten und Russland zu arbeiten". 

In der Mitteilung wurden keine Angaben dazu gemacht, wann die nächste Runde der Gespräche zwischen den USA und Russland stattfinden wird. Rubio informierte Lawrow demnach auch über die jüngsten US-Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen im Jemen.

US-Präsident Trump entzieht Keith Kellogg die Rolle des US-Sondergesandten für Russland. Der ukrainische Präsident Selenskyj wirft Russland vor, Verhandlungen zu verzögern, um eine "stärkere Position" auf dem Schlachtfeld zu erreichen.