Moody's-Logo in der Zentrale in New York

Zu hohe Verschuldung Ratingagentur Moody's stuft USA herab

Stand: 17.05.2025 08:25 Uhr

Mit Moody's hat jetzt auch die dritte große Ratingagentur den USA die Bestnote entzogen. Grund ist die hohe Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten. Das Weiße Haus reagiert auf die Herabstufung ungehalten.

Die USA haben auch bei der letzten großen Ratingagentur die Spitzennote für die Bonität verloren. Als Dritte stufte die Agentur Moody's ihre Bewertung um einen Schritt von AAA auf AA1 ab.

Auslöser ist die hohe Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten. Mit dem Schritt könnte es für die USA etwas teurer werden, sich Geld auf dem Kapitalmarkt über Staatsanleihen zu besorgen.

Moody's zog bei der Bewertung mit den Konkurrenten Fitch und S&P gleich, die in ihren Noten von AAA auf AA+ heruntergegangen waren. Fitch hatte das Rating 2023 gesenkt - S&P bereits 2011.

Wirtschaftlich stark, aber zu hohe Schulden

Die Abstufung gehe auf den Anstieg der Staatsschulden und der Kosten für ihre Bedienung über mehr als ein Jahrzehnt zurück, argumentierte Moody's. Sie seien anteilig deutlich höher geworden als bei anderen Ländern mit der Spitzenbewertung. Man erkenne zwar an, dass die USA wirtschaftlich und finanziell stark seien - aber dies gleiche nicht mehr ganz den Rückschritt bei den Staatsfinanzen aus.

Moody's hat insgesamt 21 Ratingstufen. Mit weiterem Ungemach von der Agentur müssen die USA zunächst nicht rechnen: Den Ausblick setzte Moody's auf "stabil".

Kritik aus dem Weißen Haus

Aus dem Weißen Haus kam Kritik an der Herabstufung. Kommunikationsdirektor Steven Cheung griff in einem Beitrag bei der Online-Plattform X den Moody's-Ökonomen Mark Zandi als einen Widersacher von Präsident Donald Trump an. "Niemand nimmt seine 'Analysen' ernst", schrieb Cheung.

Zandi ist allerdings Chefökonom des separat vom Ratingbereich agierenden Analysegeschäfts von Moody's.

Wachsendes Haushaltsdefizit erwartet

Der US-Staatshaushalt hat ein jährliches Defizit von nahezu zwei Billionen Dollar - mehr als sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Moody's geht davon aus, dass ohne eine Kurskorrektur bei Steuern und Staatsausgaben das Haushaltsdefizit zum Jahr 2035 einen Anteil von fast neun Prozent an der Wirtschaftsleistung erreicht.

US-Staatsanleihen gelten als einer der wenigen "sicheren Häfen" für Anleger. Doch schon nach der Ankündigung des Importzoll-Rundumschlags von Präsident Donald Trump stieg die Rendite bei den Anleihen, weil Investoren negative Folgen für Wirtschaft und Staatsfinanzen der USA befürchteten. 

Trump sprach zwar mehrfach davon, dass das Defizit gesenkt werden müsse - und setzte Tech-Milliardär Elon Musk als Kostensenker im Regierungsapparat ein. Die Einsparungen unter Musks Regie verfehlten jedoch bei weitem das versprochene Niveau. Und die aktuell im Kongress diskutierten Steuer- und Ausgabepläne drohen, das Defizit weiter zu erhöhen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 17. Mai 2025 um 08:00 Uhr.