
Telefonat mit Selenskyj Trump schlägt US-Übernahme von Kraftwerken vor
Um ukrainische Kraftwerke vor russischen Angriffen zu schützen, schlägt Präsident Trump vor, dass die USA die Anlagen übernehmen könnten. Der ukrainische Staatschef Selenskyj stimmte zu, 30 Tage lang keine russische Energie-Infrastruktur anzugreifen.
Nach dem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump jetzt mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Es war offiziell das erste Gespräch der beiden Staatschefs, nachdem Trump und sein Vize JD Vance Selenskyj Ende Februar im Weißen Haus vor laufenden Kameras gedemütigt hatten.
Das einstündige Gespräch habe dazu gedient, die Wünsche und Bedürfnisse der Ukraine und Russlands in Einklang zu bringen, um eine Waffenruhe zwischen den beiden Ländern zu erreichen, schrieb Trump anschließend auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. "Wir sind auf einem guten Weg", fügte er hinzu.
Selenskyj bezeichnete das Telefonat mit Trump als "sehr substanziell und offen". Ukrainische und US-Teams seien bereit, sich in den kommenden Tagen in Saudi-Arabien zu treffen, um weitere Schritte in Richtung Frieden abzustimmen, erklärte der Präsident weiter.
Energieanlagen als Eigentum der USA?
Das Weiße Haus teilte mit, Trump habe Selenskyj die Übernahme der ukrainischen Energieanlagen durch die USA vorgeschlagen. Das solle die Sicherheit der Anlagen gewährleisten. "Amerikanisches Eigentum an diesen Anlagen könnte der beste Schutz für diese Infrastruktur sein", sagte Trump demnach.
Putin hatte im Telefonat mit Trump eine vollständige 30-tägige Waffenruhe abgelehnt. Er erklärte sich allerdings dazu bereit, 30 Tage lang keine Energie-Infrastruktur der Ukraine anzugreifen - wenn die Ukraine das auch tue. Selenskyj stimmte dem Vorschlag zu.
Ukraine stellt Putins Friedenswillen infrage
Nach dem Gespräch von Putin und Trump waren die Reaktionen in der Ukraine verhalten. Insgesamt überwogen die Zweifel daran, dass der russische Staatschef wirklich an einer Waffenruhe interessiert ist.
Nach Angaben aus Kiew griff die russische Armee nach dem Telefonat von Trump und Putin erneut Energie- und Infrastruktur der Ukraine an.