Lage im Nahen Osten ++ Palästinenser warten auf Rückkehr nach Nord-Gaza ++
Im Gazastreifen warten Hunderte Palästinenser darauf, dass Israel die Rückkehr in den Norden erlaubt. In Ramallah feierten Tausende Menschen die Freilassung der palästinensischen Gefangenen. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.
- Hunderte Palästinenser warten auf Rückkehr
- Netanjahu: Keine Rückkehr vor weiterer Freilassung
- Militärsprecher: Hamas hat gegen Absprache zur Freilassung verstoßen
- Hamas-Liste mit 200 palästinensischen Häftlingen veröffentlicht
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Palästinenser: Zweijährige durch israelische Schüsse getötet
Ein zwei Jahre altes Kind ist nach palästinensischen Angaben bei einem israelischen Armeeeinsatz im Westjordanland durch Schüsse des Militärs getötet worden. Das Mädchen sei am Kopf getroffen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Sie sei schließlich am Abend in einer Klinik ihren schweren Verletzungen erlegen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Israels Armee teilte auf Anfrage mit, in einem Ort nahe Dschenin eine Razzia ausgeführt zu haben. Militante hätten sich dort in einem Haus verschanzt, israelische Soldaten auf sie geschossen. Die Armee prüft demnach Berichte, wonach "unbeteiligte Zivilisten durch die Schüsse verletzt wurden". Palästinensischen Berichten zufolge kam es bei dem Armeeeinsatz zu Zusammenstößen mit Palästinensern. Israelische Soldaten hätten auch mehrere Personen festgenommen.
Berichte: Ex-Geiseln mussten für Entführer putzen und kochen
Nach der Freilassung der vier israelischen Soldatinnen dringen erste Berichte über ihre Zeit in Geiselhaft an die Öffentlichkeit. Die Frauen seien im Gazastreifen sowohl in Häusern von Zivilisten als auch in Tunneln festgehalten worden, meldeten israelische Medien unter Berufung auf Angehörige, die erste Gesprächen mit den Soldatinnen geführt haben. Demnach wechselten die Israelinnen oftmals ihre Aufenthaltsorte. Sie hätten zeitweise nichts zu essen bekommen, einige hätten auch lange Zeit nicht duschen können.
Eine der Frauen wurde den Berichten zufolge auch lange Zeit allein in einem dunklen Tunnel festgehalten. Einige Israelinnen seien auch dazu gezwungen worden, für ihre Entführer zu kochen und deren Toiletten zu putzen. Sie hätten aber Radio gehört und manchmal Fernsehen geschaut, hieß es weiter. Berichte über die Proteste für die Freilassung der Geiseln in Israel hätten den Soldatinnen Kraft gegeben.
Israelis protestieren für Umsetzung des gesamten Gaza-Deals
Nach der Freilassung von vier Soldatinnen aus Hamas-Geiselhaft haben in Israel wieder Tausende demonstriert, damit ihre Regierung an dem Abkommen im Gaza-Krieg festhält. Nur wenn die brüchige Waffenruhe-Vereinbarung mit der Islamistenorganisation Hamas andauert und weiterverhandelt wird, können alle 90 verbliebenen Geiseln freikommen. Proteste fanden unter anderem auch in Haifa und Jerusalem statt. Auf Plakaten bei den Kundgebungen war unter anderem "Stoppt den Krieg" und "Lasst keine Geiseln zurück" zu lesen.
Insider: USA liefern wieder 2000-Pfund-Bomben an Israel
Die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump liefert einem Insider zufolge wieder 2000-Pfund-Bomben an Israel. Der Lieferstopp, den die Vorgängerregierung verhängte, werde aufgehoben, verlautet aus dem US-Präsidialamt. Dieser Schritt war allgemein erwartet worden. Ex-Präsident Joe Biden hatte die Lieferung dieser Bomben gestoppt, weil er sich Sorgen über die Auswirkungen machte, die sie im Krieg Israels mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen haben könnten. Vor kurzem wurde ein Waffenstillstand zur Beendigung des Krieges vereinbart.
UN: 30 Prozent der Syrier im Nahen Osten wollen heimkehren
Nach dem Sturz von Präsident Bashar al-Assad wollen laut UN fast 30 Prozent der Millionen syrischer Flüchtlinge im Nahen Osten im nächsten Jahr nach Hause zurückkehren. Im vergangenen Jahr war es fast niemand, sagte der Leiter des UN-Flüchtlingshilfswerks, Filippo Grandi. Die Änderung basiert auf einer Einschätzung der UN vom Januar, wenige Wochen nach dem Sturz Assads durch islamistische Rebellen.
"Nach Jahren des Niedergangs haben wir endlich eine Bewegung in die Sache erlebt", sagte Filippo Grandi einer kleinen Gruppe von Reportern in Damaskus, nachdem er sich mit der neuen Regierung Syriens getroffen hatte. Die Zahl der Syrer, die zurückkehren wollen, "hatte fast null erreicht. Innerhalb weniger Wochen liegt sie nun bei fast 30 Prozent. Das ist eine Botschaft, die ich für sehr wichtig halte, die gehört und umgesetzt werden muss", sagte er.
Seit dem Sturz Assads seien bereits rund 200.000 syrische Flüchtlinge zurückgekehrt, sagte er, zusätzlich zu den rund 300.000, die während des Krieges zwischen der Hisbollah und Israel im September und Oktober aus dem Libanon nach Syrien zurückgeflohen waren und von denen die meisten vermutlich geblieben sind.
Mutter von Ex-Geisel dringt auf Rückkehr aller Entführten
Nach der Freilassung ihrer 19-jährigen Tochter aus Hamas-Geiselhaft hat die Mutter von Liri Albag in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsidenten darauf gepocht, die Freilassung aller Geiseln zu erreichen. "Wir wollen alle zu Hause sehen", sagte Schira Albag zu Benjamin Netanjahu in dem Gespräch. Das Büro des israelischen Regierungschefs verbreitete eine Aufnahme des Telefonats mit den Eltern der jungen Frau.
Alle Angehörigen verdienten, das zu bekommen, was ihre Familie heute bekommen habe, so Albag weiter. Ihre Tochter und die anderen freigelassenen Frauen seien Heldinnen. "Dies ist wirklich ein großartiger Tag. Wir arbeiten an der Freilassung aller anderen", sagte Netanjahu zu den Eltern der 19-Jährigen.
Zustand der freigelassenen Geiseln "stabil"
Die vier am Samstag aus der Gewalt der Hamas entlassenen israelischen Geiseln haben die monatelange Gefangenschaft offenbar verhältnismäßig gut überstanden. "Nach einer ersten medizinischen Beurteilung freue ich mich berichten zu können, dass ihr Gesundheitszustand stabil ist", sagte die stellvertretende Direktorin des Rabin Medical Center in der Nähe von Tel Aviv, Lena Feldman Koren. Zugleich seien aber die Auswirkungen "einer langen Gefangenschaft unter zermürbenden Bedingungen sichtbar", fügte sie hinzu.
Hamas verbreitet Propagandavideo der Geisel-Freilassung
Der militärische Arm der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas hat erneut ein Propagandavideo von der Freilassung der israelischen Geiseln veröffentlicht. Das Video war auf dem Telegram-Kanal der Kassam-Brigaden zu sehen.
Die vier Soldatinnen Karina Ariev, Daniella Gilboa, Naama Levy und Liri Albag sind darin vor ihrer Freilassung lächelnd in einem Auto zu sehen und bekommen unter anderem "Freilassungsdokumente", einen Schlüsselanhänger mit der palästinensischen Flagge und weitere "Andenken" überreicht. Sie danken den Kassam-Brigaden in arabischer Sprache für deren Schutz und Fürsorge. Von ihrer Entführung existieren verstörende Aufnahmen, die die Frauen damals verletzt, verängstigt, gefesselt und teilweise blutüberströmt zeigten. Eine von ihnen war auch mit blutverschmierter Hose zu sehen.
Das neu veröffentlichte Video zeigt zudem bewaffnete Hamas-Mitglieder, die sich vor der Geisel-Übergabe an Vertreter des Roten Kreuzes von einer Menge feiern lassen. Eine Frau streut etwa glitzerndes Konfetti über die maskierten Männer. Zu sehen ist auch ein kleines, lächelndes Mädchen mit Gewehr in den Händen.
Das sind die vier freigelassenen Geiseln
Mehr als 15 Monate waren die vier Soldatinnen in Geiselhaft der Islamisten - entsprechend erleichtert und emotional reagierten ihre Familien beim Wiedersehen. Wer sind die vier Frauen?
Hunderte Palästinenser warten auf Rückkehr
Hunderte Palästinenser warten darauf, dass das israelische Militär ihnen die Rückkehr in den Norden des Gazastreifens erlaubt. "Ich warte und bleibe bis zum Morgen, bis sie die Straße freigeben und ich zurückkehre", sagte Chalil Abd aus Gaza-Stadt der Nachrichtenagentur AP. "Öffnet den Weg für uns, um zurückzukehren, das ist genug."
Die vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sieht vor, dass das israelische Militär von Sonntag an Hunderttausenden Palästinenserinnen und Palästinensern die Rückkehr in den Norden des Gazastreifens über eine Straße ermöglicht, die das Gebiet durchschneidet.
Hamas wirft Israel Verzögerungen vor
Die Hamas kritisierte Israel für die Verzögerung der Umsetzung des Waffenstillstands. Israel hindere demnach vertriebene Palästinenser daran, in den Norden der Enklave zurückzukehren. Die Hamas warnte, dass solche Verzögerungen Auswirkungen auf die nächsten Phasen des Abkommens haben könnten.
"Haben in der Hölle gelebt"
Als die Busse des Roten Kreuzes in Ramallah im Westjordanland eintrafen, versammelte sich eine große Menge. Einige der Ex-Häftlinge wirkten ungläubig, als sie die Busse verließen, andere zeigten sich erleichtert über die Freilassung. Der 30 Jahre alte Mahmud Bisharat, der wegen eines Messerangriffs zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Wir haben in der Hölle gelebt. Wir waren wie Tote, die in Gräbern lebten. Aber Gott sei Dank sind wir raus." Die vergangenen 15 Monate seien "wie 20 Jahre" gewesen.
Der Fernsehsender Al Jazeera zeigte Jubelszenen aus Ramallah. Mehrere der freigelassenen Häftlinge wurden auf den Schultern der Feiernden durch die Menge getragen.
Ein freigelassener Gefangener wird auf Schultern durch die jubelnde Menge in Ramallah getragen.
Israel bestätigt Freilassung von 200 Palästinensern
Israel hat die Freilassung von 200 palästinensischen Gefangenen im Gegenzug für die Freilassung von vier israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen offiziell bestätigt. "Alle Terroristen wurden aus dem Ofer-Gefängnis und dem Ktziot-Gefängnis freigelassen", hieß es in einer Erklärung der israelischen Strafvollzugsbehörden. Zuvor hatten Busse mit palästinensischen Gefangenen das Ofer-Gefängnis im besetzten Westjordanland und das Ktziot-Gefängnis in der Negev-Wüste verlassen.
In Ramallah im Westjordanland brachen Bewohner in Jubel aus, als die Busse mit den freigelassenen Palästinensern durch die Straßen fuhren.
Jubelnde Menschen empfangen ehemalige Gefangene im Gazastreifen.
Israel warnt Libanesen vor Rückkehr ins Grenzgebiet
Israel warnt die Bewohner Dutzender libanesischer Dörfer nahe der Grenze vor einer Rückkehr in ihre Häuser. Auf dem Kurznachrichtendienst X veröffentlicht das Militär eine Landkarte, auf der ein Gebiet im Süden mit Dutzenden von Dörfern und eine Linie zu sehen ist. "Jeder, der sich südlich dieser Linie bewegt, begibt sich in Gefahr", heißt es. Israel hat angekündigt, länger als vereinbart im Südlibanon zu bleiben und dies mit einer fehlenden Erfüllung der Bedingungen durch den Libanon begründet. Das libanesische Militär wirft Israel vor, den Abzug hinauszuzögern.
Berichte: Israel lässt Häftlinge nach Geisel-Übergabe frei
Nach der Freilassung von vier israelischen Geiseln durch die Hamas hat Israel gemäß dem Gaza-Abkommen Berichten zufolge damit begonnen, 200 Palästinenser aus der Haft zu entlassen. Palästinensischen Angaben zufolge wurden rund 130 Häftlinge nach Ramallah im Westjordanland gebracht. Dort warten demnach ihre Familien auf sie.
Etwa weitere 70 palästinensische Gefangene seien auf dem Weg nach Ägypten. Sie werden gemäß dem Abkommen wegen ihrer schweren Straftaten ins Ausland gebracht. Viele werden von dort aus Berichten zufolge in andere Staaten wie Katar und die Türkei weiterreisen.
Das Abkommen sieht vor, dass Israel für jede freigelassene Soldatin 50 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlässt, darunter 30 Personen, die eine lebenslange Haftstrafe verbüßen. Unter den heute freikommenden Häftlingen ist israelischen Medien zufolge auch Wael Kassem, der an Bombenanschlägen in Israel mit Dutzenden Toten beteiligt gewesen sein soll.
Islamischer Dschihad: Weibliche Geisel lebt
Die weibliche Geisel im Gazastreifen, die nach Angaben der israelischen Regierung eigentlich heute freikommen sollte, soll nun kommende Woche freigelassen werden. Das sagte ein Vertreter der Extremisten-Organisation "Islamischer Dschihad" der Nachrichtenagentur dpa. Die Frau lebe und werde im Rahmen der Vereinbarung über die Freilassung palästinensischer Häftlinge für Geiseln freikommen, hieß es.
Der Fernsehsender Kanal 12 berichtete, dass Israel von den Terrorgruppen im Gazastreifen Beweise verlangen könnte, dass die Frau tatsächlich noch am Leben ist. Die israelische Regierung hatte in einer Stellungnahme erklärt, die Freilassung der Zivilistin sei heute erwartet worden. Stattdessen wurden vier Späherinnen der Armee freigelassen.
Ehe die Frau nicht frei komme, dürften die Bewohner des Gazastreifens nicht in den Norden des Gebiets zurückkehren, hieß es in der Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weiter.
Israelischer Präsident heißt freigelassene Geiseln willkommen
Der israelische Präsident Izchak Herzog hat die vier aus der Geiselhaft der Hamas entlassenen israelischen Soldatinnen nach ihrer Rückkehr willkommen geheißen. "Ihr seid Heldinnen", schrieb er in einem Beitrag auf der Plattform X. Der 64-jährige Staatschef wünschte den Frauen eine gute Genesung. "Eine ganze Nation weint und freut sich in diesem Moment mit euch. Wir sind überglücklich, euch lächeln und endlich wieder mit euren wundervollen Familien vereint zu sehen."
In Gedanken sei man aber auch bei all den anderen Familien, die um ihre Angehörigen bangten, die noch nicht zurückgekehrt seien. Die Nation werde "nicht ruhen", bis alle Geiseln "aus der Hölle der Gefangenschaft in Gaza" zurückgekehrt seien.
Familie von ehemaliger Geisel: Liri hat die Hölle überlebt
Die Familie der von der islamistischen Hamas freigelassenen Geisel Liri Albag hat ihre Freude und Erleichterung über die Wiedervereinigung mit der 19-Jährigen geteilt. "Nach 477 langen Tagen des nervenzehrenden Wartens konnten wir endlich Liri sehen, sie umarmen und wissen, dass sie mit uns ist, sicher und umgeben von der Liebe ihrer Familie", hieß es in einer Stellungnahme.
"Liri hat übermenschliche Stärke gezeigt und ist durch die Hölle gegangen." Die Familie dankte allen, die sie in der Zeit seit der Verschleppung der jungen Armee-Späherin am 7. Oktober 2023 unterstützten. Zugleich erinnerte sie an die Familien, die noch auf ihre in Gaza gefangenen Angehörigen warteten: "Selbst in der Stunde der Wiedervereinigung mit Liri sind unsere Gedanken bei den Familien, die noch immer diesen unvorstellbaren Alptraum durchleiden." Die Angehörigen von Liri Albag erklärten, sie seien entschlossen, "zu kämpfen, bis die letzte Geisel nach Hause zurückgekehrt ist."
Israelischer Militärsprecher kritisiert Geiselvorführung durch Hamas
Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hat die Hamas für ihr Verhalten bei der Freilassung von vier israelischen Soldatinnen kritisiert. Er sprach von einer "zynischen", öffentlichen Zurschaustellung der jungen Frauen in der Stadt Gaza vor deren Übergabe an das Rote Kreuz. Die freigelassenen Geiseln seien nun "in unseren Händen" und auf dem Weg nach Hause.
Er unterstrich, Israel sei besorgt über das Schicksal der zwei jüngsten Hamas-Geiseln Kfir und Ariel Bibas und deren Mutter Schiri. Kfir wurde in diesem Januar in Gefangenschaft zwei Jahre alt. Die Armee sei entschlossen, alle Geiseln nach Hause zu bringen, sagte Hagari.
Israels Regierung veröffentlicht Video des Geisel-Empfangs
Israels Regierung hat Videoaufnahmen vom Empfang der vier von der Hamas freigelassenen Soldatinnen veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie die Frauen aus einem Fahrzeug des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) aussteigen und winken. Sie werden von Soldatinnen begrüßt. Einige nehmen die freigelassenen Israelinnen in den Arm. Die 19 Jahre alte Liri Albag ist zu sehen, wie sie in die Kamera strahlt und mit ihren Händen ein Herz formt. Die Aufnahmen wurden Medienberichten zufolge noch innerhalb des Gazastreifens gefilmt. Anschließend brachte das Militär die Frauen nach Israel.
Baerbock: Geiseln "nach 477 Tagen in der Hölle" frei
Nach Bundeskanzler Scholz begrüßte auch Außenministerin Baerbock auf X die Freilassung der vier jungen Frauen, die "nach 477 Tagen in der Hölle endlich aus den Händen der Hamas-Terroristen" freigekommen seien. Es müsse alles getan werden, "dass der Waffenstillstand hält und alle Geiseln freikommen." Sie denke an die Familien, "die weiter um die Freilassung ihrer Liebsten bangen müssen – darunter auch weiterhin Deutsche." Die Bundesregierung stehe mit all ihren Bemühungen an ihrer Seite.
Staatsfernsehen: Palästinensische Häftlinge nach Ägypten entlassen
Israel hat Berichten des ägyptischen Staatssenders Kahera TV zufolge im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas 70 palästinensische Häftlinge nach Ägypten entlassen. Die Häftlinge seien auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen eingetroffen, berichtete der Sender. Es wird erwartet, dass Israel im Gegenzug insgesamt 200 palästinensische Gefangene entlässt, von denen viele ins Exil geschickt werden sollen.
Mitglieder der israelischen Sicherheitskräfte beobachten, wie ein Bus mit palästinensischen Gefangenen das Kziot-Gefängnis in der Negev-Wüste verlässt.
Israelische Armee: Freigelassene Geiseln mit Eltern vereint
Die vier im Gazastreifen freigelassenen Geiseln haben nach Angaben der israelischen Armee ihre Eltern wiedergetroffen. Die vier Soldatinnen seien in einem Erstaufnahmezentrum im Süden Israels angekommen, "wo sie wieder mit ihren Eltern vereint werden", erklärte die Armee.
Auf dem nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 in "Platz der Geiseln" umbenannten Platz im Zentrum von Tel Aviv brach nach der Freilassung der vier jungen Frauen Jubel aus. Auch vor einem Krankenhaus in Petach Tikwa versammelten sich Menschen mit israelischen Flaggen, um die Rückkehrerinnen willkommen zu heißen.
Angehörige und Freunde von israelischen Geiseln, die von Hamas-Kämpfern im Gazastreifen festgehalten werden, verfolgen die Freilassung von vier Soldatinnen auf einem Bildschirm auf dem Geiselplatz in Tel Aviv.
Netanjahu: Keine Rückkehr vor weiterer Freilassung
Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußerte sich dazu, dass die Hamas heute vorerst keine Zivilisten übergeben hat. Israel werde den Bewohnern des Gazastreifens keine Rückkehr in den Norden erlauben, bis der Streit um eine israelische Zivilistin beigelegt sei, sagte Netanjahu. Mit ihrer Freilassung sei heute gerechnet worden. Die Hamas hatte aber vier israelische Soldatinnen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben.
Scholz begrüßt Freilassung israelischer Geiseln
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Freilassung weiterer israelischer Geiseln durch die radikalislamische Hamas im Gazastreifen begrüßt. Die Bundesregierung freue sich mit den Freigelassenen und ihren Familien, erklärte Scholz auf der Onlineplattform X. "Aber es befinden sich weitere Frauen und Männer in Geiselhaft", fügte er hinzu. "Auch sie müssen freikommen!"
Militärsprecher: Hamas hat gegen Absprache zur Freilassung verstoßen
Die Hamas habe sich nicht an die Waffenstillstandsvereinbarung mit Israel gehalten, zuerst israelische Zivilisten freizulassen, schrieb der israelische Militärsprecher Avichay Adraee auf arabisch in einem Beitrag auf X. "Wir bestehen darauf, dass die Verpflichtungen aus dem Abkommen eingehalten werden und die Zivilisten zuerst zurückkehren", so Adraee.
Armee: Freigelassene Geiseln in Israel eingetroffen
Die vier aus Hamas-Gefangenschaft freigelassenen Frauen sind nach Angaben der israelischen Armee wieder zurück in Israel. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte die jungen Soldatinnen kurz zuvor der Armee übergeben. Nach Angaben eines Militärsprechers sind sie unterwegs zu einem ersten Aufnahmepunkt im Süden Israels, wo sie medizinisch untersucht und erstmals wieder mit Familienangehörigen zusammentreffen. Anschließend sollen sie in ein Krankenhaus in Zentralisrael zu weiteren Untersuchungen gebracht werden.
Rotes Kreuz: Huthi lassen 153 Kriegsgefangene frei
Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach Angaben des Roten Kreuzes am Samstag 153 Kriegsgefangene freigelassen. Es handle sich um Häftlinge in der Hauptstadt Sanaa, die das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) während ihrer Gefangenschaft regelmäßig besucht und unterstützt habe. "Diese Operation bringt dringend benötigte Erleichterung und Freude für Familien, die auf die Rückkehr ihrer Angehörigen gewartet haben", sagte die Leiterin der IKRK-Delegation im Jemen, Christine Cipolla.
Das IKRK hoffe, dass dieser Schritt weitere Freilassungen anregen wird. Die vom Iran unterstützten Huthi hatten die Freilassungen von Dutzenden Gefangenen gestern Abend angekündigt. Zuvor hatten sie nach UN-Angaben erneut Mitarbeiter der Vereinten Nationen in von ihnen kontrollierten Gebieten im Jemen festgenommen, erklärte das Jemen-Büro der UN. Die Huthi gelten als De-facto-Behörden in den von ihnen kontrollierten Gebieten, da sie dort die Verwaltung, Sicherheitskräfte und Justiz übernommen haben. Unter anderem die Hauptstadt Sanaa steht unter ihrer Kontrolle. International werden sie jedoch nicht als legitime Regierung anerkannt.
Israels Armee meldet Übernahme der Geiseln
Die vier im Gazastreifen von der islamistischen Hamas freigelassenen Geiseln sind der israelischen Armee übergeben worden. Die Frauen werden nun von einer Spezialeinheit nach Israel gebracht, wie die Armee mitteilte. Dort sollten sie ärztlich untersucht werden. Gleichzeitig wurde zum Respekt vor der Privatsphäre der Frauen und ihrer Familien aufgerufen.
Halder: Hamas möchte diesen Auftritt inszenieren
Dass die Geiseln von der Hamas vor der Übergabe noch auf eine Bühne geführt wurden, spreche dafür, dass die Hamas ein Bild der Stärke senden wolle, berichtet ARD-Korrespondentin Astrid Halder aus Tel Aviv. Damit wolle die Hamas zeigen, dass sie noch lange nicht am Boden sei, so Halder.
Nach der Freilassung der vier Geiseln sei geplant, dass das Internationale Komitee vom Roten Kreuz die Frauen an die Grenze zu Israel bringe. Danach sollen sie an einen abgeschirmten Ort gebracht und ärztlich untersucht werden. Dort sollen sie auch ihre Familien wiedertreffen können, bevor sie mit einem Helikopter in ein weiteres Krankenhaus geflogen werden.
Vier weitere Geiseln übergeben
Die islamistische Hamas hat vier weitere Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Das war in einer Live-Übertragung des Nachrichtensenders Al Jazeera zu sehen. Es handelt sich laut einer vorab veröffentlichten Liste um die Soldatinnen Liri Albag, Naama Levy, Karina Ariev und Daniella Gilboa.
Vier Geiseln werden auf Bühne geführt
Die vier jungen Frauen, die 15 Monate als Geiseln im Gazastreifen festgehalten worden waren, werden von Hamas-Terroristen auf eine Bühne im Zentrum Gazas geführt.
IKRK und Hamas unterzeichnen Papiere
Wie auf Live-Aufnahmen zu sehen war, haben Hamas-Vertreter und Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) eine im Zentrum von Gaza-Stadt aufgerichtete Bühne betreten, um Unterlagen zu unterzeichnen.
Menschen in Tel Aviv versammelt
Auf dem als "Geiselplatz" bekannt gewordenen Platz in Tel-Aviv haben sich Hunderte Menschen versammelt, um gemeinsam die Übergabe der Hamas-Geiseln im Gazastreifen über eine Live-Übertragung zu verfolgen.
Rotes-Kreuz-Fahrzeuge auf zentralem Platz in Gaza eingetroffen
Mehrere Fahrzeuge des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sind - wie auf Liveaufnahme zu sehen ist - auf dem zentralen Platz in Gaza-Stadt angekommen, auf dem die Übergabe der vier israelischen Geiseln stattfinden soll.
Hamas-Liste mit 200 palästinensischen Häftlingen
Die Hamas hat eine Liste mit 200 palästinensischen Häftlingen veröffentlicht, die am Samstag aus israelischen Gefängnissen freikommen sollen. Darunter sind Personen, die zu langen - in vielen Fällen lebenslangen - Haftstrafen verurteilt worden waren oder bereits seit langem einsitzen.
70 der 200 Häftlinge würden nach ihrer Freilassung aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland abgeschoben, wie die Hamas mitteilte.
Vorbereitungen für Geisel-Übergabe in Gaza
Vor der angekündigten Freilassung von vier in den Gazastreifen entführten israelischen Geiseln haben sich Dutzende vermummte Terroristen der militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad auf einem zentralen Platz der Stadt Gaza versammelt. Auf Videoaufnahmen waren auch viele Menschen in Zivil als Schaulustige rund um den Platz zu sehen.
Die israelische Armee teilte mit, die Vorbereitungen für die Freilassung von vier jungen Soldatinnen seien abgeschlossen. Laut israelischem Militär wurden Aufnahmepunkte eingerichtet, an denen die Geiseln erste medizinische Versorgung und persönliche Unterstützung erhalten. Anschließend sollen sie demnach in Krankenhäuser gebracht werden und mit ihren Familien zusammentreffen.
Guterres fordert Freilassung von UN-Mitarbeitern
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat die sofortige Freilassung von sieben im Jemen festgehaltenen UN-Mitarbeitern gefordert. Sie seien von Huthi-Milizionären im Norden des Jemen festgenommen worden, teilten die Vereinten Nationen mit. Alle Reisen von UN-Mitarbeitern in die von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiete seien aus Sicherheitsgründen ausgesetzt worden. Zuvor hatten die UN erklärt, die Mitarbeiter seien in der Nähe der Hauptstadt Sanaa festgesetzt worden. Vertreter der Huthi-Rebellen waren nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Weniger Gaza-Hilfslieferungen am Freitag
Nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) ist die Zahl der Lastwagen mit Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen am Freitag stark gesunken. Demnach kamen nur 339 Hilfstransporte im Gazastreifen an. Im Vergleich dazu waren es am Sonntag 630, am Montag 915, am Dienstag 897, am Mittwoch 808 und am Donnerstag 653.
Das Waffenstillstandsabkommen sieht vor, dass während der anfänglichen sechswöchigen Waffenruhe jeden Tag mindestens 600 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen fahren, darunter 50 mit Treibstoff. Die Hälfte dieser Lastwagen soll in den Norden des Gazastreifens gehen, wo Experten vor einer drohenden Hungersnot gewarnt haben.
Israel fordert UNRWA zum Verlassen von Jerusalem auf
Israels UN-Botschafter Danny Danon hat das Palästinenserhilfswerk UNRWA aufgefordert, die Arbeit in Jerusalem einzustellen. Alle von der UNRWA genutzten Gebäude sollten bis zum 30. Januar geräumt werden, erklärte Danon in einem Schreiben. Es folgt auf ein vom israelischen Parlament im Oktober verabschiedetes Gesetz, das der UNRWA die Tätigkeit in Israel und Ost-Jerusalem verbietet.
Die UNRWA ist seit mehr als sieben Jahrzehnten für die Versorgung palästinensischer Flüchtlinge in Palästinensergebieten, aber auch in Staaten wie dem Libanon und Jordanien zuständig. Israel steht dem Hilfswerk allerdings seit langer Zeit kritisch gegenüber - insbesondere wegen des Vorwurfs der Zusammenarbeit mit der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas.
Der Liveblog vom Freitag
Der Iran hat ein Seemanöver im Persischen Golf begonnen, um Stärke zu demonstrieren. Der Abzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon wird sich nach israelischen Angaben verzögern. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.