
Krieg gegen die Ukraine ++ Wieder russische Angriffe mit Drohnen ++
Wenige Stunden nach dem Trump-Putin-Telefonat hat Russland die Ukraine nach Angaben aus Kiew mit 145 Drohnen angegriffen. Der US-Sondergesandte Witkoff kündigte neue Gespräche mit Russland an.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Wieder Angriffe auf die Ukraine
- US-Sondergesandter: Weitere Gespräche mit Russland am Sonntag
- Trump: Hilfen für Ukraine kein Thema bei Telefonat mit Putin
Einer neuen Studie zufolge sprechen geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine inzwischen oft gut Deutsch. Sie fühlen sich aber in ihrer Schule häufig nicht ausreichend integriert, wie eine in Wiesbaden veröffentlichte Befragung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) ergab.
Von den mehr als eine Million Ukrainerinnen und Ukrainern, die seit Februar 2022 in Deutschland Schutz gefunden haben, sind derzeit 357.000 Minderjährige. Die 11- bis 17-Jährigen hat das Bundesinstitut nun erstmals in einer Stichprobe von knapp 500 Kindern und Jugendlichen zu ihrer Lebenssituation befragt.
Als "Nullnummer" hat Verteidigungsminister Boris Pistorius die Vereinbarung von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin kritisiert, im Ukraine-Krieg die gegenseitigen Angriffe auf Energieanlagen für 30 Tage auszusetzen. Dies bedeute eigentlich gar nichts, weil die Energieinfrastruktur in der Ukraine ohnehin am besten geschützt sei, sagte Pistorius im ZDF-"Morgenmagazin".
Er verwies darauf, dass die russischen Angriffe auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine nach dem Telefonat Trumps mit Putin nicht nachgelassen hätten.
Russland hat die Ukraine in der Nacht nach Angaben aus Kiew mit 145 Drohnen angegriffen. Davon seien 72 Drohnen abgeschossen worden, teilt das ukrainische Militär mit. 56 Drohnen seien von der elektronischen Luftabwehr abgefangen worden.
Das russische Militär fing nach eigenen Angaben 57 ukrainische Drohnen ab. 35 Drohnen seien von der Luftabwehr über der Grenzregion Kursk abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die übrigen Drohnen seien über der Grenzregion Brjansk, der Region Orjol in Zentralrussland, der Region Tula südlich von Moskau und über dem Asowschen Meer zerstört worden.
Nach Angaben des Gouverneurs von Belgorod bleibt die Situation in der an die Ukraine grenzenden Region "schwierig". "Die Lage im Bezirk Krasnoyarsk bleibt schwierig", erklärt der Gouverneur in einem Video auf Telegram. Russische Nachrichtenagenturen hatten unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium berichtet, die russischen Streitkräfte hätten fünf ukrainische Versuche vereitelt, über die Grenze in die südwestliche Region Belgorod vorzudringen.
Große Worte und ein mageres Ergebnis
Nach seinem Gespräch mit Russlands Staatschef Putin zeigt US-Präsident Trump sich mit dem Ergebnis zufrieden. Kritiker warnen dagegen, dass Putin die USA nur hinhalte und auf Zeit spiele.
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach Angaben russischer Behörden einen "kleinen Brand" in einem Öllager in der russischen Region Krasnodar ausgelöst. 30 Mitarbeiter seien evakuiert worden, teilt die Regionalbehörde von Krasnodar auf Telegram mit. Die Arbeit auf der Anlage sei eingestellt worden.
Nach Angaben des US-Sondergesandten Steve Witkoff werden weitere Gespräche mit Russland über den Krieg in der Ukraine am Sonntag in der saudiarabischen Stadt Dschidda stattfinden. "Der Teufel steckt im Detail. Wir haben ein Team, das nach Saudi-Arabien reist, angeführt von unserem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und unserem Außenminister Marco Rubio, und ich denke, wir müssen diese Details herausfinden", sagt Witkoff im US-Fernsehsender Fox News.
Ukraine meldet neue Angriffe
Wenige Stunden nach dem Telefongespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin überzieht Russland den Großraum Kiew und mehrere andere Regionen der Ukraine mit zahlreichen Drohnengriffen. "Russland greift zivile Infrastrukturen und Menschen an - und zwar genau jetzt", teilt der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf Telegram mit. Laut ukrainischen Behörden wurde ein Krankenhaus in Sumy getroffen.
Selenskyj ruft die Welt auf Telegram auf, Putin zu stoppen. "Heute hat Putin den Vorschlag für einen vollständigen Waffenstillstand de facto abgelehnt", schreibt Selenskyj. Die Welt müsse nun alle Versuche Putins, den Krieg in die Länge zu ziehen, zurückweisen. Putin hatte sich in dem Gespräch mit US-Präsident Trump bereit erklärt, alle Angriffe auf ukrainische Energie-Infrastruktur vorübergehend einzustellen. Einen vollständigen 30-tägigen Waffenstillstand lehnte er ab.
US-Präsident Donald Trump sagt in einem Interview des US-Senders Fox News, er habe in seinem Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht über Hilfen für die Ukraine gesprochen. Zuvor hatte Trump erklärt, er habe mit Putin viele Elemente eines Friedensabkommens besprochen.
Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew schreibt auf der Online-Plattform X, das Telefongespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Krieg in der Ukraine habe gezeigt, dass es nur zwei Gesprächspartner gebe. "Es gibt nur Russland und Amerika im Esszimmer", schreibt Medwedew, der auch stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist. "Der Hauptgang ist ein Schnitzel nach Kiewer Art. Guten Appetit!"